In den Evangelischen Kirchen in Dortmund, Lünen und Selm wird es in diesem Jahr an Heiligabend und an den darauffolgenden Weihnachtstagen keine Gottesdienste mit Besucher*innen vor Ort geben. Auch Gottesdienste unter freiem Himmel finden nicht statt. Damit schließt sich der Evangelische Kirchenkreis Dortmund der dringenden Empfehlung an, die von der Evangelischen Kirche Westfalen ausgesprochen worden war. Sie gilt bereits ab dem kommenden vierten Adventssonntag und reicht zunächst bis zum 10. Januar. Die Katholische Stadtkirche Dortmund teilt mit, dass sie gemäß einer Stellungnahme des Erzbistums Paderborn an Präsenzgottesdiensten festhalten möchte.
Trotz guter Konzepte ist die Absage ein Gebot der Vernunft angesichts des Infektionsgeschehens
„Wir tun dies mit großem Bedauern und mit eigener Trauer in unseren Herzen“, sagt Superintendentin Heike Proske. Aber sie und ihr theologisches Leitungsteam sind überzeugt, dass es angesichts der gestiegenen Infektionszahlen und der kritischen Situation auf den Intensivstationen ein Gebot der Vernunft ist, auf Ansammlungen von Menschen zu verzichten. ___STEADY_PAYWALL___
Man stehe in dem Dilemma, dass jede Entscheidung in der gegenwärtig prekären Lage nicht allen und allem gerecht werden könne, heißt es in einem Anschreiben an die Dortmunder, Lüner und Selmer Pfarrer*innen. „Diesen Konflikt, den wir auch in uns tragen, werden wir nicht lösen können.“
„Wir wissen, wie viel Energie, Aufwand und Organisationstalent alle – Haupt- und Ehrenamtliche – bereits investiert haben, um Gottesdienste in Formen zu planen, die den sehr ausgefeilten und guten Hygiene-Konzepten gerecht werden“, bedauert die Superintendentin. „Leider wird vieles in diesem Jahr nicht umgesetzt werden können.“
Heiligabend bleiben Kirchen geschlossen – an Feiertagen werden viele für Gebet und Andacht offen stehen
Dennoch werden die Menschen in Dortmund, Lünen und Selm nicht auf geistliche Impulse aus ihren Gemeinden verzichten müssen. So gibt es selbstverständlich auch an den Weihnachtstagen Gottesdienstangebote im Internet, die man in den eigenen vier Wänden anschauen kann, man findet Andachten am Telefon oder via Messengerdienst.
Auf manchen Kirchgrundstücken hängt „Weihnachten in Tüten“ mit Gebeten und Andachten zum Mitnehmen. Auch das eigene Zuhause kann so ein Raum für Andacht und Gottesdienst sein
Und auch weihnachtliche Stationswege, die man zeitunabhängig allein oder mit der Familie gehen kann, können angeboten werden. Über einen längeren Zeitraum bietet beispielsweise ein Weg rund um den Phoenix-See an unterschiedlichen Stationen liturgische Impulse und Musik via QR-Code an.
Am Heiligabend selbst sollen die Kirchen geschlossen bleiben, um nicht zu vermehrtem Aufeinandertreffen einzuladen. An den übrigen Tagen werden viele Kirchen in Dortmund, Lünen und Selm offenstehen für Einkehr und stille Gebete. Die Pfarrer*innen werden vor Ort und ansprechbar sein.
Einzelheiten zu den kirchlichen Angeboten sind auf den Internetseiten der einzelnen Kirchengemeinden zu finden oder beim Evangelischen Kirchenkreis: www.ev-kirche-dortmund.de
Erzbistum Paderborn hält hingegen an Präsenz-Gottesdiensten fest
Die Katholische Stadtkirche hingegen wird Präsenz-Gottesdienste ermöglichen. In einer Stellungnahme des Erzbistums Paderborn heißt es hierzu, dass umfangreiche Vorkehrungen getroffen worden seien, damit in den Kirchengemeinden gottesdienstliche oder gottesdienstähnliche Feiern an verschiedenen Orten unter Berücksichtigung der pastoralen Bedürfnisse dieser geprägten Zeit in Einklang mit den jeweils gültigen und zuletzt noch einmal verschärften Bestimmungen und Schutzmaßnahmen weiter geplant und dann auch gefeiert werden können.
„Wir respektieren die Empfehlung der Evangelischen Kirche von Westfalen. Andere evangelische Landeskirchen halten dagegen an der Feier von Präsenzgottesdiensten fest. Das tun wir auch im Erzbistum Paderborn. Wir würden im Erzbistum Paderborn keine Entscheidung treffen, die – nach aller Wahrscheinlichkeit und Plausibilität – dazu führen könnte, das Infektionsgeschehen zu erhöhen. Wir orientieren uns daher bei unserem Vorgehen auch an dem, was die Wissenschaft sagt“, heißt es in der Stellungnahme wörtlich.
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina habe schon in der vergangenen Woche betont, dass die beiden großen Kirchen zu den besonders regelkonformen Institutionen mit Blick auf die Einhaltung der coronabedingten Abstands- und Hygieneauflagen gehören würden.
Wissenschaftsakademie Leopoldina bestätigt gute Schutzkonzepte der großen Kirchen
Zwar habe sich das Infektionsgeschehen seitdem weiter zugespitzt. Aber die Gottesdienste – gerade an Weihnachten – würden auch unter noch einmal deutlich verschärften Bedingungen stattfinden. Neben den zugespitzten staatlichen Vorgaben – so ist der Gemeindegesang etwa grundsätzlich untersagt – hätten die Verantwortlichen vor Ort sehr verantwortungsvolle Konzepte entwickelt.
So gebe es in vielen Pfarreien eine deutlich höhere und vielfältigere Zahl an Gottesdiensten mit nach oben klar begrenzten Teilnehmer*innenzahlen, es gebe Anmeldesysteme, Gottesdienste würden im Freien gefeiert und für diejenigen, die, aus welchen Gründen auch immer, den Gottesdienst nicht vor Ort mitfeiern könnten oder möchten, seien Gottesdienstüberragungen im Internet geplant.
In den Gottesdiensten seien zudem natürlich die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. „Alle diese Maßnahmen zeigen, dass es auch für uns und für alle Verantwortlichen in den Pfarreien in unserem Erzbistum ein zentrales Ziel ist, die Gesundheit der Menschen zu schützen. Niemand handelt hier fahrlässig.“
Gottesdienste geben Trost, Hoffnung und Zuversicht
In der allgemeinen Öffentlichkeit werde die Entscheidung für Präsenzgottesdienste von vielen dennoch sehr kritisch gesehen. Dabei würde übersehen, dass Gottesdienste gerade in dieser Zeit für die Menschen, die sie mitfeiern, ein wichtiges Zeichen der Solidarität, des Trostes, der Hilfe und auch der Geborgenheit seien.
Gottesdienste könnten Menschen Halt und Kraft geben. Im Frühjahr seien die Kirchen beim ersten Lockdown von vielen Seiten kritisiert worden, weil sie freiwillig auf Präsenzgottesdienste verzichtet hatten: „Wo war die Kirche? Wo hat sie den Menschen Halt gegeben?“ „Diese Kritik haben wir uns zu Herzen genommen und möchten den Menschen, für die das sehr zentral ist, die Möglichkeit geben – unter sehr strikten Rahmenbedingungen – Halt, Trost und Zuversicht in der Mitfeier von Gottesdiensten zu finden.“
Mit dem Fonds „Weihnachten trotz Corona“ seien in dieser Hinsicht bistumsweit bisher über 380 Projekte finanziell durch das Erzbistum Paderborn unterstützt und gefördert worden. Bei der Durchführung der einzelnen Angebote, zu denen sich ggf. die wenigen Mitfeiernden eigenverantwortlich zur Teilnahme anmelden können, stehe die Sicherheit aller Anwesenden stets im Vordergrund.
Neben der eingeschränkten Möglichkeit zu Gottesdienstfeiern in Präsenz bietet das Erzbistum Paderborn weiterhin die Möglichkeit, an Gottesdienste im Live-Stream teilnehmen zu können. Ebenso wurden Vorschläge zur Durchführung von Hausgottesdiensten veröffentlicht. Mit der Zeitungsbeilage „Weihnachten im Erzbistum Paderborn“ wird die Erzdiözese zu diesem Wochenende hin weitere Anregungen zum Weihnachtsfest im privaten Rahmen veröffentlichen. Alle Informationen zu diesen Aktivitäten finden Sie unter: www.erzbistum-paderborn.de/themenspecials/weihnachten-2020/.
Regelmäßig veröffentlicht das Erzbistum Paderborn zudem im tagesaktuellen Ticker zur Pandemie-Situation Hinweise zu den jeweils gültigen Bestimmungen: www.erzbistum-paderborn.de
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DSW21 sorgt an den Weihnachtsfeiertagen für Mobilität (PM)
DSW21 sorgt an den Weihnachtsfeiertagen für Mobilität
Auch in diesem Jahr sorgt DSW21 für sichere Mobilität an den Weihnachtsfeiertagen. Das Konzept gleicht dabei dem der Vorjahre, nur die NachtExpress-Fahrten zwischen 1 und 4 Uhr entfallen, wie sie es aktuell an Wochenenden auch tun.
Heiligabend
Wie in den Vorjahren fahren Busse und Bahnen Heiligabend bis 15 Uhr nach dem Samstagsfahrplan. Danach gilt bis gegen 18 Uhr der Sonn- und Feiertagsfahrplan, in dem alle Stadtbahnlinien im 15-Minuten-Takt fahren.
Nach 18 Uhr kommt dann bis ca. 1 Uhr nachts stündlich der »WeihnachtsExpress« auf den Wegen des NachtExpress zum Einsatz. Die Frühfahrten starten dann wieder ab ca. 4 Uhr.
1. und 2. Weihnachtstag
An den beiden Weihnachtstagen gilt für die Bus- und Bahnlinien von DSW21 der normale Sonn- und Feiertagsfahrplan.
In der Nacht vom 1. auf den 2. Weihnachtstag dreht der NachtExpress bis ca. 1 Uhr morgens seine Runden. Die Frühfahrten starten an beiden Feiertagen dann wieder ab ca. 4 Uhr.
KundenCenter geschlossen
Die DSW21-KundenCenter Petrikirche und Hörde Bahnhof, der HaltePunkt Kampstraße sowie das KundenCenter am Betriebshof in Castrop-Rauxel bleiben am 24. Dezember sowie an den beiden Feiertagen geschlossen, das KundenCenter Petrikirche, das sonst samstags geöffnet hat, auch am 2. Januar.
Informationsmöglichkeiten
Alle Fahrten sind in der Elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) unter http://www.bus-und-bahn.de (mobil: bub.mobi) sowie in der DSW21-App zu finden. Eine Fahrplanauskunft gibt es rund um die Uhr auch telefonisch unter 01806.504030 (20 Cent/Anruf aus dem deutschen Festnetz, mobil maximal 60 Cent/Anruf) oder unter der kostenlosen Rufnummer 08003.504030 (Sprachcomputer).
Vorweihnachtliches Online-Angebot aus dem Evangelischen Kirchenkreis: Einstimmung auf das Weihnachtsfest mit Video-Gottesdienst aus St. Reinoldi (PM)
Vorweihnachtliches Online-Angebot aus dem Evangelischen Kirchenkreis: Einstimmung auf das Weihnachtsfest mit Video-Gottesdienst aus St. Reinoldi
Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen lädt die Theologische Leitung des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund zu einem Gottesdienst in die Stadtkirche St. Reinoldi ein – allerdings als Video-Gottesdienst. Der vorweihnachtliche Gottesdienst kann virtuell ab dem vierten Advent auf der Internetseite des Evangelischen Kirchenkreises mitgefeiert werden.
Gemeinsam wollen damit die Dortmunder Superintendentin Heike Proske und die beiden stellvertretenden Superintendent*innen Leonie Grüning und Michael Stache vorweihnachtliche Impulse zu den Menschen in Dortmund, Lünen und Selm senden. Dass das in diesem Jahr nur auf digitalem Weg möglich ist, bedauern die drei leitenden Geistlichen sehr. In Anlehnung an eine Empfehlung der Evangelischen Kirche von Westfalen hatte sich auch der Evangelische Kirchenkreis Dortmund in dieser Woche schweren Herzens zu der Entscheidung durchgerungen, bis zum 10. Januar keine Präsenz-Gottesdienste zu feiern. Damit trägt die Evangelische Kirche den gestiegenen Infektionszahlen und der kritischen Situation auf den Intensivstationen Rechnung. Es sei ein Gebot der Vernunft, auf Ansammlungen von Menschen zu verzichten, um Menschen nicht zu gefährden.
Musikalisch begleitet wird der stimmungsvolle Online-Gottesdienst aus der Dortmunder Stadtkirche von Reinoldi-Kantor Christian Drengk. Mit seiner Musik trägt er dazu bei, die vorweihnachtliche Atmosphäre aus St. Reinoldi in die Wohnstuben zu bringen. Solostimmen laden zum Mitsingen zu Hause ein.
Zu finden ist der Gottesdienst ab dem vierten Advent auf der Internetseite des Evangelischen Kirchenkreises: http://www.ev-kirche-dortmund.de/advent.
Während der bevorstehenden Feiertage laden zahlreiche Gemeinden aus Dortmund, Lünen und Selm dazu ein, gemeinsam von Ferne Gottesdienste zu feiern oder sind mit anderen Projekten präsent. Eine Liste aller Online- und ‚to go‘-Angebote ist zu finden auf der Homepage des Kirchenkreises: http://www.ev-kirche-dortmund.de.
Zu Weihnachten: Keine Präsenzgottesdienste, aber präsent – Online-Andachten und Seelsorge in den Gemeinden (PM Ev. Kirchenkreis Dortmund)
Zu Weihnachten: Keine Präsenzgottesdienste, aber präsent – Online-Andachten und Seelsorge in den Gemeinden des Evangelischen Kirchenkreises
Auch wenn es in diesem Jahr weder an Heiligabend noch an den Weihnachtsfeiertagen Präsenz-Gottesdienste in den evangelischen Kirchen in Dortmund, Lünen und Selm geben kann, werden die Kirchengemeinden für die Menschen in der Stadt da sein. Insbesondere auf elektronischem Wege wird eine Vielzahl von Gottesdiensten und Andachten aus den Gemeinden zu den Familien kommen. Mit zahlreichen Kirchen kann man Online-Gottesdienste im Internet feiern, es gibt Andachten zum Anhören im Podcast, geistliche Impulse, Lieder und Gebete über Messengerdienste oder auch am Telefon.
Gottesdienst lässt sich auch im kleinen Kreis zu Hause feiern. Wer es nicht über Bildschirm, Handy oder Telefonhörer mag, der findet in einigen Gemeinden „Weihnachten in Tüten“ mit Gebeten und Andachten, die zum Mitnehmen auf den Kirchgrundstücken hängen. So lässt sich auch daheim eine stimmungsvolle Andacht mit biblischen Impulsen, Musik und Gesang gestalten. Hinzu kommen Aktionen wie der weihnachtliche Stationsweg rund um den Phoenix-See, der sich allein oder mit der Familie zeitunabhängig gehen lässt. Mit QR-Code findet man dabei verschiedene Anregungen zur Weihnachtsgeschichte und Musik.
Zahlreiche Kirchen öffnen zudem an den Weihnachtsfeiertagen – nicht an Heiligabend – zu bestimmten Zeiten ihre Türen zum Innehalten und zum stillen Gebet. In diesen Stunden werden überall Pfarrerinnen und Pfarrer vor Ort sein. Wer ein kurzes Gespräch, einen geistlichen Zuspruch oder ein persönliches Segenswort sucht, der kann sie in den Kirchen ansprechen. Seelsorge hat in den evangelischen Kirchen einen besonderen Stellenwert, insbesondere an diesen ungewöhnlichen Weihnachtstagen des Jahres 2020.
Zum Zeichen des gemeinsamen Feierns werden am Heiligen Abend überall im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund zweimal die Kirchenglocken zu hören sein. Um 18 Uhr laden sie ein, anschließend zu Hause, an geöffneten Fenstern oder auf den Balkonen miteinander ‚O du fröhliche‘ anzustimmen. Nach dem Läuten um 23 Uhr kann überall in Dortmund, Lünen und Selm, wer mag, die ‚Stille Nacht‘ besingen.
Informationen zu Online-Gottesdiensten und Zeiten offener Kirchen gibt es auf den Internetseiten der einzelnen Kirchengemeinden und auf der Webseite des Evangelischen Kirchenkreises: http://www.ev-kirche-dortmund.de.