Thomas Westphal wollte die Maßnahme auf keinen Fall falsch verstanden wissen. So nach dem irrigen Motto: „Stellt es alles irgendwohin, wir räumen es weg!“ – Nein, das wäre die falsche Nachricht, so der Dortmunder OB beim Pressetermin anlässlich der Ausweitung von Intensiv-Reinigungen an problematischen Depotcontainer-Standorten in Dortmund. Die EDG reagiert damit in enger Abstimmung mit der Stadt auf die dort zunehmende Verunreinigung. Kurzfristige Absprachen mit der Firma Grünbau machten es möglich. Zwölf bis ihrer 15 Mitarbeiter*innen werden ab sofort und bis zum 15. Januar 2021 bei der Maßnahme eingesetzt. Die drei gebildeten jungen Grünbau-Teams reinigen täglich bis zu 90 Standorte. Dies geschieht zusätzlich zur regulären Reinigung und der seit September intensivierten Säuberung an 104 besonders auffälligen Depotcontainerplätzen, so dass bis 194 Standorte verstärkt gereinigt werden.
Bestehende Intensivreinigung wird ausgeweitet – Sauberkeit an den Standorten soll sich dauerhaft verbessern
Die zusätzlich intensivierte Reinigung rund um den Jahreswechsel ist Teil eines Maßnahmenpaketes zur Verbesserung der Situation an den Depotcontainer-Standorten. Die EDG erarbeitet zurzeit die Grundlagen für eine Neuausrichtung des System, um die Sauberkeit an den Standorten dauerhaft zu verbessern. ___STEADY_PAYWALL___
„Die Sauberkeit einer Stadt geht schnell verloren, wenn wir nicht alle auf sie achten“, mahnt OB Thomas Westphal. „Im Detail muss aber immer wieder nachgebessert werden. Der aktuelle Einsatz von Grünbau wird die bestehende Intensivreinigung der EDG ergänzen und einen zusätzlichen Beitrag zur Verbesserung des Stadtbilds leisten. Weitere Maßnahmen wie die Neuausrichtung des Netzes der Depot-Containerstandorte werden folgen.“
„Wir möchten gemeinsam mit der Stadt Dortmund ein klares Signal geben, dass wir alles daran setzen, die Situation an den Depotcontainer-Standorten deutlich zu verbessern“, so die EDG-Geschäftsführung. „Wir sind sehr froh, dass wir die Absprachen mit Grünbau so schnell treffen konnten und die Intensivreinigung sehr zügig ausgeweitet wird.“
Warum es an und um die Depotcontainer immer wieder zu massiven Verunreinigungen kommt
Worum geht es? – Grundsätzlich: Der Onlinehandel gewinnt immer größere Marktanteile, diese Entwicklung ist durch die Corona-Krise nochmals beschleunigt worden. Eine Konsequenz des Zuwachses des Onlinehandels ist ein verstärktes Aufkommen an Kartonagen. Und damit beginnen die Probleme.
Kartonagen werden in der Regel in den Depotcontainern, das klassische Altpapier über die blaue Tonne entsorgt. Werden sie unzerkleinert in die Container eingeworfen, entfalten sie sich dort und werden kaum noch über Altpapiermengen zusammengedrückt. Die Depotcontainer erwecken den Eindruck, dass sie überfüllt sind. Hinzukommt: So manche Zeitgenoss*innen zerkleinern die Kartons nicht nur kaum, sondern stellen sie aus Bequemlichkeit komplett neben die Container.
Die Depotcontainer-Standorte werden zunehmend durch Hausmüll und Sperrmüll verunreinigt. Diese Verunreinigungen stehen nicht im Zusammenhang mit der Sammlung von Papier oder Glas. De facto werden an den betreffenden Standorten so regelmäßig illegale Kleinmülldeponien angelegt.
Leidliche Erfahrung: Geschwindigkeit von Neuverunreinigungen nach kompletten Reinigungen
Es folgt: In den letzten Monaten ist in der Stadt eine extreme Zunahme an Vermüllungen im öffentlichen Raum festzustellen. Stand 17. November 2020 wurden in diesem Jahr bereits über 10.000 Meldungen über illegale Abfallablagerungen registriert. Im Jahr 2019 waren es insgesamt rund 7.800. Hier dokumentiert sich ein völlig veränderter und zunehmend respektloser Umgang mit dem öffentlichen Raum.
Es ist betrieblicher Alltag, dass bei einigen Standorten nur wenige Stunden nach einer kompletten Reinigung, diese wieder verunreinigt sind. Es entsteht der unzutreffende Eindruck, dass ein grundsätzlich strukturelles Problem der Reinigung der Standorte bestehen könnte. Dies ist aus Sicht der EDG nicht der Fall.
Dennoch: So kann es nach Auffassung von EDG und Stadt auch nicht weitergehen. Zumal: Angesichts des Umstandes, dass die Hemmschwelle bei manchen, ihren Abfall unbesehen an oder im Umfeld von Depotcontainer-Standorten einfach zu „entsorgen“, relativ niedrig zu sein scheint, führt eine anfängliche Neuvermüllung schnell zu größer werdenden Müllbergen, weil immer weiter aufgetürmt wird. Denn die Verantwortung kann leichter auf die Vortäter*innen abgeschoben werden, die mit dem illegalen Abladen des Abfalls angefangen hatten.
Maßnahme (1): Seit September tägliche Reinigung an 104 problematischeren Plätzen durch EDG
Die kommunalen Akteure für eine Erhaltung und Verbesserung des Stadtbildes haben nun ein umfassendes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, um die Situation insbesondere an besonders auffälligen Depotcontainer-Standorten zu verbessern.
Insgesamt stehen den Dortmunder*innen auf 544 öffentlich-zugänglichen Standorten 1.140 Glas- und 841 Papiercontainer zur Verfügung. Alle Depotcontainer-Standorte werden im Rahmen der je nach Straße variierenden Häufigkeit im Rahmen der regulären Straßenreinigung gereinigt (maximal sechsmal in der Woche).
Es wurden in der Vergangenheit insgesamt 104 sogenannte Hotspots identifiziert, an denen sich die Situation im Vergleich zu den anderen Standorten als besonders problematisch darstellt. Diese 104 Standorte werden bereits seit September einer täglichen Reinigung durch feste EDG-Reinigungsteams unterzogen.
Maßnahme (2): Bis Mitte Januar zusätzliche Reinigung durch Grünbau-Teams an bis zu 90 Standorten
Im Zeitraum vom 14. Dezember 2020 bis zum 15. Januar 2021 reinigen nun drei Grünbau-Teams zusätzlich täglich bis zu 90 Depotcontainer-Standorte. Die Anzahl der intensiv gereinigten Standorte erhöht sich dadurch auf insgesamt 194. Die Fahrzeuge werden aus dem EDG-Bestand gestellt, die Tourenplanung erfolgt bei der EDG. Eingesetzt werden, mit Ausnahme der drei Fahrer, junge Menschen aus dem Förderprogramm Jobwinner.
Zu den Arbeitsabläufen gehört, dass im Rahmen der Möglichkeiten Behälteranzahl oder Leerungsrhythmus angepasst werden, wenn die Örtlichkeiten und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dies ermöglichen. Durchschnittlich finden zwei Leerungen pro Standort und Woche statt. Geplant ist der Einsatz eines fünften Sammelfahrzeuges. Das wird zur weiteren Entspannung führen.
Schon jetzt werden nicht mehr eingesetzte Alttextil-Container mit einem Fassungsvermögen von fünf Kubikmetern umgebaut und bei der Papiersammlung eingesetzt. Das zusätzliche Volumen wird zu einer Entlastung an den Depotcontainer-Standorten führen.
Ermittlungsoffensive: Umweltsünder*innen soll es zukünftig verstärkt an den Kragen gehen
Doch EDG und Stadt Dortmund wollen nicht nur hinter den Umweltmuffeln herräumen, sondern gehen in die Offensive. Am 1. Dezember 2020 wurde eine Ermittlungsoffensive an ausgewählten Depotcontainer-Standorten durch den Ermittlungsdienst Abfall zur Feststellung der Verursacher gestartet.
Unterstützt wird die EDG dabei neben dem Umweltamt vom Ordnungsamt, deren Mitarbeiter*innen hoheitliche Rechte haben. Das heißt: Sie können an Ort und Stelle gleich die Personalien etwaiger Umweltsünder*innen feststellen. Denn beim wilden Abladen von Müll handelt es sich mindestens um bußgeldbewehrte Ordnungswidrigkeiten.
Die Ermittlungsoffensive gehört zur Grundlagenermittlung für eine Neuausrichtung des Depotcontainer-Netzes, deren Grundlagen die EDG zurzeit unabhängig von den seit gestern greifenden Sofortmaßnahmen erarbeitet.
Neuausrichtung Depotcontainer-Netz: Lokalitäten ohne soziale Kontrolle sollen möglichst aufgelöst werden
Aktuell werden – nach der bereits erfolgten öffentlichen Ankündigung – problematische Depotcontainer-Standorte intensiv observiert. Dies ist die zweite Phase einer Ermittlungsoffensive durch den Ermittlungsdienst Abfall von EDG, Ordnungsamt und Umweltamt der Stadt Dortmund. Zunächst wurde an den Standorten – ohne Ankündigung – ermittelt. Festgestellt werden soll, wie sich die Anzahl unerlaubter Abfallablagerungen bei einer Standortüberwachung entwickelt, wenn Verursacher mit einer verstärkten Ahndung ihres Verhaltens rechnen müssen.
Parallel wurde das Institut Infa (Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH) beauftragt, ausgewählte Standorte im Hinblick auf das Anlieferungsverhalten der Nutzer zu analysieren. Unter anderem sollen Erkenntnisse gewonnen werden, in welchem Verhältnis fußläufige zu Anlieferungen mit dem PKW stehen.
Diese Feststellungen fließen in ein neues Standortkonzept ein. Im optimalen Fall ließen sich Standorte ohne soziale Kontrolle auflösen und neue Standorte einrichten, die sich besser überwachen lassen. Ergebnisse werden im 2. Quartal 2021 vorliegen und dann den politischen Gremien und der Öffentlichkeit vorgestellt.
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EDG (PM): Neuerungen zum Jahreswechsel
Neuerungen zum Jahreswechsel – Wertstofftonne: Keine Entsorgung von CDs und Elektro-Kleingeräten – EC-Kartenzahlung bei Sperrmüll-Service und Elektrogeräte-Abholung
Mit Jahresbeginn 2021kommt es zu einigen Veränderungen bei der kombinierten
Wertstofftonne. CDs/DVDs und Elektro-Kleingeräte dürfen nicht mehr in der Wertstofftonne entsorgt werden. Änderungen gibt es auch bei der Bezahlung des Sperrmüll-Service und der Elektrogeräte-Abholung. Hier stellt die EDG auf EC-Kartenzahlung um, sodass die Abrechnung komfortabler und sicherer wird. Barzahlungen
sind nicht mehr möglich.
Änderungen bei der Wertstofftonne – Tipps zur Entsorgung von Elektro-Altgeräten und CDs/DVDs
Das Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die hochwertige Verwertung von Verpackungen (VerpackG) regelt u. a., dass ein öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger bestimmen kann, dass Nichtverpackungsabfälle aus Kunststoffen und Metallen gemeinsam mit Verpackungsabfällen erfasst werden können. Elektro- und Elektronikgeräte sind aber, genauso wie Altbatterien oder CDs/DVDs, nicht von der einheitlichen Wertstoffsammlung erfasst. Für sie gelten andere gesetzliche Regelungen.
Was bedeutet das für die kombinierte Wertstofftonne in Dortmund?
Gegenstände aus Metall oder Kunststoff, wie z. B. Besteck, Kochtöpfe, Spülbürsten, Rührbecher, können weiterhin in der gelben Wertstofftonne entsorgt werden. Für Elektro-Kleingeräte sowie für CDs/DVDs ist dieser Weg ab 2021 verwehrt.
Wohin mit CDs/DVDs und Elektro-Altgeräten?
CDs/DVDs können gebührenfrei an den Recyclinghöfen abgeben werden. Hier stehen separate Sammelbehältnisse bereit. Wer CDs/DVDs mit persönlichen Daten abgeben möchte, findet ein gesondertes Sammelbehältnis; die darin gesammelten Datenträger werden bei der fachkundigen Beteiligungsgesellschaft DOREG vernichtet. Für CDs/DVDs zur Verwertung steht eine 120-Liter-Tonne mit Einwurfschlitz zur Verfügung. Die Rohstoffrückgewinnung erfolgt bei darauf spezialisierten Unternehmen.
Für die Entsorgung von Elektro-Geräten bietet die EDG zwei bequeme Lösungen an:
– Elektro-Altgeräte können gebührenfrei an den sechs Recyclinghöfen abgegeben werden.
Die Abgabe von Elektro-Klein- und -Großgeräten ist auf eine haushaltsübliche Menge von
bis zu fünf Stück beschränkt. Wer mehr als fünf Geräte abgeben muss, kann dies am Wertstoffzentrum Pottgießerstraße, Pottgießerstraße 20 erledigen.
– Wer keine Gelegenheit hat, zu einem Recyclinghof zu fahren, oder eine bequeme, haushaltsnahe Lösung sucht, kann die Abholung der Elektro-Altgeräte durch die EDG beauftragen. Dies ist schriftlich (EDG, Dechenstraße 13, 44147 Dortmund oder an info@edg.de) oder telefonisch unter 9111-111 möglich. Die Kundenberater*innen informieren zum Abholtermin und zur Bereitstellung der Elektro-Geräte für die Entsorgung.
Die Gebühren betragen:
o 10 Euro: 1 Haushaltsgroßgerät + bis zu 5 Elektro-Kleingeräte oder bis zu 10 Elektro-Kleingeräte oder pro Flachbildschirm (Bildschirmdiagonale > 100 cm) oder pro Röhren-Fernsehgerät
o 5 Euro: pro Monitor oder pro Flachbildschirm (Bildschirmdiagonale < 100 cm) EC-Zahlung beim Sperrmüll-Service und der Elektrogeräte-Abholung Die Gebühren für den Sperrmüll-Service, den Sperrmüll-Holservice (Transport von Sperrmüll aus Kellerräumen oder Wohnungen) und die Elektrogeräte-Abholung werden ab 2021 mit der EC-Karte entrichtet. Eine Barzahlung ist nicht mehr möglich. Die EC-Kartenzahlung ist für Kund*innen und Mitarbeiter*innen bequemer und sicherer, da kein Bargeld und Wechselgeld bereitgehalten bzw. mitgeführt werden muss. Nach wie vor muss bei der Abholung von Sperrmüll oder Elektrogeräten deren Besitzer*in oder ein/e Beauftragte/r anwesend sein, um z. B. Rückfragen zu den bereitgestellten Gegenständen zu ermöglichen. Informationen zur Wertstofftonne, den Recyclinghöfen und der Elektrogeräte-Abholung unter http://www.edg.de, zum Wertstoffzentrum Pottgießerstraße unter http://www.doga.de
Aktion „Sauberes Dortmund 2021 – Mach mit!“ Start der Abfallsammelaktionen wird verschoben (PM)
Aktion „Sauberes Dortmund 2021 – Mach mit!“ Start der Abfallsammelaktionen wird verschoben
Aufgrund der nach wie vor kritischen Lage bei der Corona-Pandemie und den geltenden Lockdown-Bestimmungen haben sich die Organisatoren der Aktion „Sauberes Dortmund – Mach mit!“, das Umweltamt der Stadt Dortmund und die EDG, entschieden, die diesjährige Aktion zunächst zu verschieben. Danach sollen keine Abfallsammel-Aktionen, die in der Regel nach dem Aufruf zu „Sauberes Dortmund – Mach mit“ schon für Februar und März angemeldet werden, durchgeführt werden!
Das Umweltamt der Stadt und die EDG bedauern die vorläufige Absage, halten sie aber zum Schutz der Teilnehmer*innen und Mitarbeiter*innen z. B. bei der Ausgabe der Ausstattung für notwendig: „Wir sehen uns hier in der Verantwortung. Wir möchten nicht zu Gruppenaktivitäten aufrufen und sehen von unserer Seite auch keine Möglichkeit, Kontaktbeschränkungen durch die Bildung von Kleingruppen nachzuverfolgen oder nur Sammelaktionen durch Einzelpersonen zu ermöglichen.“
Abfallsammel-Aktionen in Grünbereichen oder landwirtschaftlichen Randgebieten, die zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt vor der Vegetations- und Vogelbrutzeit durchgeführt werden sollten, können nur nach einer genauen Abwägung in Ausnahmefällen durchgeführt werden. Umweltamt und EDG bitten auch darum, dass Abfallpat*innen sensibel abwägen, ob sie im kleineren Umfang Abfallsammel-Aktionen durchführen. Auch hier gilt: Der Schutz der Gesundheit hat Vorrang.
Wann Abfallsammel-Aktionen im größeren Umfang und die beliebte Abschlussveranstaltung bei einer Entspannung der Corona-Lage stattfinden können, ist derzeit noch offen. Für Rückfragen stehen die Mitarbeiter*innen am Aktionstelefon unter 9111-999 gerne zur Verfügung.