Die eigenen vier Wände sind in der derzeitigen Situation des Lockdowns für viele Menschen kein sicherer Ort. Die Coronakrise führt vermehrt zu Konflikten in Familien und Paarbeziehungen. Räumliche Enge und Isolation sowie finanzielle Existenzängste führen dazu, dass die Gefahr insbesondere für Frauen steigt, häusliche und sexualisierte Gewalt zu erfahren. In Deutschland haben mehr als ein Drittel von ihnen in ihrem Leben bereits sexuelle oder körperliche Gewalt erlebt.
„Solidarische Nachbarschaft“: Zivilcourage zeigen und Unterstützung anzubieten
In Dortmund wird in jedem Jahr der internationale Gedenktag gegen Gewalt an Frauen am 25. November zum Anlass genommen, das Thema Gewalt gegen Frauen in den Fokus zu rücken.
Es gibt ein breites Bündnis an Frauenverbänden, die rund um den Gedenktag aktiv sind und mit vielfältigen Veranstaltungen auf die verheerenden Auswirkungen häuslicher Gewalt aufmerksam machen. Vieles kann leider aufgrund der aktuellen Kontaktbeschränkungen durch Covid 19 nicht stattfinden.
Zu einer „solidarischen Nachbarschaft“ ruft Maresa Feldmann, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dortmund, auf. Die Gesellschaft sei jetzt gefordert, hinzusehen und zu handeln. Es sei wichtig, Zivilcourage zu zeigen und Betroffenen Unterstützung anzubieten. Auch Unterstützungspersonen können sich beraten lassen, wie sie gezielt helfen können.
„Wir möchten Betroffene und Bezugspersonen ermutigen, sich Unterstützung bei sexualisierter oder häuslicher Gewalt zu suchen und damit nicht allein zu bleiben“, erklärt Maresa Feldmann. Fachberatungsstellen und andere Hilfseinrichtungen sind telefonisch und online weiterhin erreichbar. (List am Ende des Artikels)
ZONTA setzt Zeichen: Nein zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen
Dortmund sieht deshalb am 25. November ab 17 Uhr wieder orange. Unter dem Motto „Zonta Says NO“ setzen die Zonta Clubs in Dortmund unter der Schirmherrschaft von OB Thomas Westphal auch dieses Jahr wieder sichtbare Zeichen gegen psychische und physische Gewalt an Frauen.
„Sehr gerne habe ich die Schirmherrschaft für diese tolle Aktion übernommen. Wir leben in besonderen Zeiten, wir müssen zusammenhalten und uns für ein friedliches, respektvolles und wertschätzendes Miteinander einsetzen. Gemeinsam lassen wir Dortmund leuchten“, betont OB Thomas Westphal.
Gemeinsam mit rund 136 Zonta-Clubs bundesweit beteiligen sich die beiden Dortmunder Zonta Clubs an der weltweiten Kampagne von Zonta International und unterstützen damit auch in diesem Jahr die gemeinsamen Anstrengungen der Vereinten Nationen zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen.
Landmarken wie der Hochofen Phoenix-West, oder der Florianturm werden nach Anbruch der Dunkelheit (17 Uhr) orange erleuchtet. Zudem haben mehr als 50 Dortmunder Unternehmen, Behörden und Organisation wieder ihre Unterstützung zugesagt und werden an dem Tag Gebäude in orange erstrahlen lassen.
Zu ihnen zählen unter anderem, die Agentur für Arbeit, DEW21, die FH Dortmund, das Job Center, das Polizeipräsidium, das Rathaus, die Sparkasse und eine beindruckend hohe Anzahl Dortmunder Unternehmen.
Beratungsstellen und Hilfsangebote in Dortmund:
- Frauenberatungsstelle Dortmund: 0231 521008; www.frauenberatungsstelle-dortmund.de
- Frauenhaus Dortmund: 0231 800081; www.frauenhaus-dortmund.de
- Psychologischer Beratungsdienst der Stadt Dortmund bei allen Fragen zu Erziehung und Familie (für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Eltern): www.dortmund.de/…hilfe_und_beratung
Hotlines für Betroffene und Bezugspersonen (kostenfrei und bei Bedarf auch anonym):
- Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 08000 116016; www.hilfetelefon.de
- Hilfetelefon sexueller Missbrauch: 0800 2255530; www.nina-info.de/hilfetelefon.html
- Online-Beratung für Jugendliche: www.nina-info.de/save-me-online
- Telefonseelsorge Dortmund: 0800 1110 111 / 0800 1110222; www.telefonseelsorge-dortmund.de
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Pressemitteilung des Feministischen Kollektivs Dortmund und Rhythms of Resistance Pott zum Internationalen Tag gegen Gewalt an FLINT (Frauen, Lesben, inter, nichtbinären und trans Personen)
Pressemitteilung des Feministischen Kollektivs Dortmund und Rhythms of Resistance Pott zum Internationalen Tag gegen Gewalt an FLINT (Frauen, Lesben, inter, nichtbinären und trans Personen)
Der 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Doch nicht nur sich selbst als Frauen definierende Menschen sind von dieser strukturellen Gewalt betroffen – auch intersexuelle, nichtbinäre und trans Personen (FLINT): Im Jahr 2019 wurde fast jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder ehemaligem Partner ermordet. Das sind Feminizide. Das Ausmaß der Gewalt ist bekannt. Doch dieses Jahr hat die körperliche und sexuelle Gewalt gegen FLINT aufgrund der Corona-Pandemie weiter zugenommen. Viele FLINT sind in ihrem Zuhause nicht mehr sicher und wichtige Hilfsangebote mussten in dieser Zeit schließen. Darauf möchten wir aufmerksam machen.
Am 25. November gedenken Menschen weltweit den Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal, die 1960 in der Dominikanischen Republik von Handlanger*innen des Diktators Rafael Trujillo ermordet wurden. Die sich politisch engagierenden Frauen wurden zum Zeichen des Wiederstandes.
Wir möchten am 25.11. nicht nur gedenken, sondern auch fordern und für unser Recht auf ein gewaltfreies Leben auf die Straße gehen.
Wir fordern, dass Frauenhäuser in Dortmund und ganz Deutschland bessere und gesicherte finanzielle Unterstützung erhalten, um mehr FLINT einen Zufluchtsort zu bieten. Doch es ist klar, dass wir so nur die Symptome bekämpfen. Wir fordern mehr Empowerment für alle FLINT und ein gesellschaftliches Umdenken hin zu einem auf allen Ebenen gleichberechtigten Gesellschaftssystem. Nicht morgen, sondern heute! Wir rufen deshalb auf, am Mittwoch, den 25.11.2020 um 18 Uhr zur Kundgebung an der Reinoldikirche in Dortmund zu kommen und ein Zeichen gegen Gewalt an FLINT zu setzen. Natürlich erfolgt die Kundgebung unter den gegebenen Corona-Vorschriften, wie dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und dem Einhalten von 2 m Mindestabstand.
Im Feministischen Kollektiv Dortmund kämpfen FLINT seit Januar 2019 selbstorganisiert für ihre Rechte und gegen das patriarchale Gesellschaftssystem.
Häusliche Gewalt in Dortmund – Frauenhaus und Frauenberatungsstelle bieten Unterstützung (Pressemitteilung Frauen helfen Frauen e.V. Dortmund)
Häusliche Gewalt in Dortmund – Frauenhaus und Frauenberatungsstelle bieten Unterstützung
Der 25. November ist der internationale Gedenktag gegen Gewalt an Frauen. An diesem Tag besteht ein besonderes Augenmerk auf das Thema. Doch häusliche Gewalt findet Tag für Tag inmitten unserer Gesellschaft hinter verschlossenen Türen statt.
„Aus unserer täglichen Arbeit im Frauenhaus und der Frauenberatungsstelle wissen wir, dass Gewalt in der Partnerschaft leider Alltag vieler Frauen – auch hier in Dortmund – ist.“, so Eva Grupe vom Dortmunder Frauenhaus. Dies zeigen auch die Anfang November veröffentlichten Zahlen des BKA.
Demnach gab es im vergangenen Jahr 141.792 Opfer von Partnerschaftsgewalt, 81 Prozent der Betroffenen waren Frauen. Diese Statistik zeigt jedoch nur einen Teil der tatsächlichen Zahlen – das Dunkelfeld ist wesentlich größer. Leider scheuen sich Frauen aus Angst oder Scham, die Polizei zu rufen oder Hilfsangebote aufzusuchen. Der Verein Frauen helfen Frauen e.V. Dortmund engagiert sich seit über vier Jahrzehnten dafür, das Thema „Gewalt gegen Frauen“ öffentlich zu machen, zu enttabuisieren und gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern konkrete Hilfen in Notsituationen anzubieten.
In diesem Jahr standen und stehen die Mitarbeiterinnen aufgrund von Covid-19 vor besonderen Herausforderungen in ihrer Arbeit. „Wir sind sehr froh, dass es uns – trotz der schwierigen Umstände – bislang gelungen ist, unsere Arbeit in der Frauenberatungsstelle und im Frauenhaus kontinuierlich aufrechtzuerhalten. Das war und ist uns insbesondere für gewaltbetroffene Frauen sehr wichtig.“, so Claudia Ebbers von der Frauenberatungsstelle Dortmund.
Während der gesamten Pandemie konnten im Frauenhaus gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder ohne Schließungszeiten aufgenommen werden. Die Frauenberatungsstelle konnte den betroffenen Frauen mit Telefon- und Videoberatungen zusätzliche Möglichkeiten der Beratung und Unterstützung eröffnen.
Das Angebot Schutz, Sicherheit und Hilfe zu geben ist – besonders jetzt – von großer Wichtigkeit. Deshalb ist es ein wichtiges Anliegen, dass gewaltbetroffene Frauen wissen, wo sie Hilfe und Unterstützung finden:
Frauenhaus Dortmund, Tel: 0231 / 80 0081, http://www.frauenhaus-dortmund.de
Frauenberatungsstelle Dortmund, 0231 / 52 10 08, http://www.frauenberatungsstelle-dortmund.de
TERRE DES FEMMES ruft am 25. November zu weltweiter Fahnenaktion „frei leben – ohne Gewalt“ auf (PM TERRE DES FEMMES Städtegruppe Dortmund)
TERRE DES FEMMES ruft am 25. November zu weltweiter Fahnenaktion „frei leben – ohne Gewalt“ auf
TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V. ruft zum Internationalen Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ dazu auf, ein klares Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen. Seit 2001 werden zahlreiche Vereine, Gleichstellungsbeauftragte, Frauenverbände, Ministerien, Unternehmen und AktivistInnen in ganz Deutschland rund um den 25. November Veranstaltungen organisieren.
Sie hissen die rund 8.000 Fahnen „Frei Leben-ohne Gewalt“, die bereits über die Jahre von TERRE DES FEMMES in alle Welt versendet wurden. Frauen, Mädchen und auch Männer machen deutlich: geschlechtsspezifische Gewalt darf es in Deutschland und anderswo nicht mehr geben.
Auch in Dortmund veranstaltet die TERRE DES FEMMES Städtegruppe Dortmund neben dem Fahnenhissen an der Fachhochschule Dortmund und an der Stadt- und Landesbibliothek zwei Demonstrationen.
15.30 Uhr bis 15.45 Uhr Reinoldikirche: Luftballon Aktion #meinherzgehörtmir
15:45 Uhr bis 16.30 Uhr Reinoldikirche Demo Stoppt das Töten von Frauen
17.00 Uhr bis 18.30 Uhr Friedensplatz Dortmund: Mahnwache für die in Deutschland 2020 getöteten Frauen
Wir machen zu Beginn auf das Schwerpunktthema der diesjährigen Fahnenaktion unter dem Hashtag #meinherzgehörtmir auf Zwangs- und Frühehen aufmerksam. Laut UNICEF werden jährlich 12 Millionen Mädchen unter 18 Jahren verheiratet, auch in Deutschland. Obwohl Zwangsverheiratungen strafrechtlich verfolgt werden und auch Frühehen (Kinderehen) seit 2017 in Deutschland verboten sind, werden nach wie vor Mädchen und Frauen gegen ihren Willen in unserem Land verheiratet. Wir werden dazu Luftballons mit Postkarten mit Wünschen für Betroffene von Zwangs- und Frühehen verschenken.
Parallel zu dem Thema #meinherzgehörtmir machen wir auf das Thema Femizid aufmerksam. Femizid ist die Tötung einer Frau im Kontext geschlechtsbezogener Gewalt. Im deutschen Strafrecht gibt es für dieses Phänomen kaum ein Bewusstsein. In den Medien werden Tötungsdelikte an Frauen häufig als „Eifersuchtsdramen“ oder „Beziehungstaten“ verharmlost.
Aber diese Tötungen passieren im Kontext einer Abwertung und Unterdrückung von Frauen, da der Mann meint, über einen vermeintlichen Besitzanspruch zu verfügen. TERRE DES FEMMES fordert eine offizielle Anerkennung und Definition des Begriffes Femizid, die über Partnerschaftsgewalt hinausgeht, sowie die Datenerhebung und eine Forschung zu dem Thema, um das Problem bekannt zu machen, eine Strafverschärfung und Fortbildungen und verbindliche Protokolle für Polizei und Gerichtswesen.
Häusliche Gewalt in Dortmund und Lünen während der Pandemie: Virus beeinträchtigt Hilfe nicht (PM)
Häusliche Gewalt in Dortmund und Lünen während der Pandemie: Virus beeinträchtigt Hilfe nicht
Nötigung, Bedrohung, Erpressung, Stalking, Missbrauch, Gewalt: „Häusliche Gewalt“ verletzt auf verschiedenen Ebenen. Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange bittet die Opfer häuslicher Gewalt, das häufig langwierige Leid nicht länger zu ertragen und Hilfe in Anspruch zu nehmen: „Die Polizei ist immer für Sie da. Wählen Sie den Notruf 110. Wir helfen sofort. Die Pandemie schränkt uns nicht ein, im Gegenteil: Wir sind dafür sensibilisiert, dass die Kontaktbeschränkungen den Druck auf die Opfer noch erhöhen können, weil sie in den Wohnungen den gewalttätigen Übergriffen länger als sonst ausgesetzt sind.“
Mit der Aktion „Orange your City“ setzen die beiden Zontaclubs Dortmund und Dortmund-Phoenix am Mittwoch (25.11.2020) wie bereits 2019 ein starkes Zeichen gegen häusliche Gewalt: Auf ihre Initiative illuminieren zahlreiche private und öffentliche Organisationen mit leuchtendem Orange ihre Immobilien, um auf das Phänomen „Gewalt gegen Frauen“ und die zahlreichen Hilfsangebote hinzuweisen.
Diese Hilfsangebote funktionieren. „Auch jetzt in der Pandemie“, betont Martina Breuer von der Dortmunder Frauenberatungsstelle, die im September 2020 dank einer weiteren Zonta-Initiative nach ausführlichen Medienberichten über häusliche Gewalt in Corona-Zeiten sehr viel öffentliche Aufmerksamkeit erhalten hat. Martina Breuer: „Wir sind für die Frauen da und beraten auch persönlich. Das ist vor allem unmittelbar nach einer Tat und einem Polizeieinsatz wichtig.“
Mit dem Einverständnis der Opfer informiert die Polizei nach einem Einsatz wegen häuslicher Gewalt sofort die Frauenberatungsstelle, damit die Spezialistinnen den Betroffenen sofort individuell helfen können. „Schnelle Hilfe ist wichtig. Wir nutzen die durch Wohnungsverweisungen und Rückkehrverbote gewonnene Zeit, um zum Beispiel weitere Anträge stellen zu können“, sagte Martina Breuer. Rechtsgrundlage für den Schutz der Opfer u.a. durch Wohnungsverweisungen und Rückkehrverbote bietet das nordrhein-westfälische Polizeigesetz.
Das lokale Netzwerk für die Hilfe nach häuslicher Gewalt ist in den vergangenen Jahren immer weiter ausgebaut worden.
Polizeipräsident Gregor Lange: „Wir appellieren nicht nur an die Betroffenen häuslicher Gewalt, unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen, die übrigens kostenlos ist. Wir fordern auch Zeugen auf, den Notruf 110 zu wählen, wenn zum Beispiel in der Nachbarwohnung Gewalt angewendet wird.“
Bei den Straftaten, die das Polizeipräsidium unter dem Oberbegriff „häusliche Gewalt“ zusammenfasst, fallen mit einem sehr hohen Anteil die Körperverletzungsdelikte auf. Von 931 Taten fielen in Dortmund zwischen Januar und Oktober 2020 insgesamt 662 Delikte auf Körperverletzung, gefährliche Körperverletzung und schwere Körperverletzung. Das sind 71 Prozent.
Hilfe erhalten Opfer häuslicher Gewalt, wenn sie den Polizei-Notruf 110 wählen.
Kontakt Frauenberatungsstelle Dortmund: 0231/521008.
Kontakt Frauenforum Kreis Unna: 02303/82202.
Orange Days 2020: Weibliche Skulpturen werben stadtweit für Frauenrechte (PM Soroptimist Club Dortmund Hellweg)
Orange Days 2020: Weibliche Skulpturen werben stadtweit für Frauenrechte
Gut ein Dutzend weiblicher Skulpturen in ganz Dortmund tragen derzeit Schals in leuchtendem Orange. Die Farbe steht ihnen gut – und sie steht für etwas: Mit der Guerrilla-Aktion macht der Soroptimist Club Dortmund Hellweg, ein Regionalclub des weltweiten Netzwerks berufstätiger Frauen SI Deutschland, auf die „Orange Days“ aufmerksam, die am 25. November starten.
Orange the World – Stand up for Women! Unter diesem Motto startet am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen (25.11.) die weltweite Kampagne „Orange Days“. Sechzehn Tage lang setzen Aktionen auf der ganzen Welt deutliche Zeichen – auch in Dortmund.
Von der Nordstadt über die City bis Hörde und Mangede können Spaziergänger*innen bronzene und steinerne Frauenfiguren im öffentlichen Raum entdecken. Mit dabei sind u.a. Bernhard Hoetgers „Sent M’Ahesa“ in Hörde, Anselm Treeses „Mutter Hiroshima“ in der City oder das „Mädchen mit Ball“ im Westfalenpark – sie alle setzen in diesen Tagen ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen.
Die weltweite Kampagne „Orange Days“ wurde 1991 vom Women’s Global Leadership Institute ins Leben gerufen und macht 16 Tage lang auf die Benachteiligung von Frauen und geschlechtsspezifische Formen von Gewalt aufmerksam. Im Fokus steht dabei, die Grundrechte von Frauen nachhaltig zu verwirklichen. Die Orange Days enden am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte.
Corona als „Brandbeschleuniger“
Studien ergeben, dass etwa jede dritte Frau während ihres Lebens Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt wird. Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen haben weltweit zu einem weiteren Anstieg geführt. Berufliche und daraus resultierende soziale Probleme innerhalb der Familien oder die phasenweisen Ausgangsbeschränkungen sind nur zwei der Gründe.
„Wir haben große Sorgen, dass Millionen von Frauen und Mädchen unbemerkt erhebliches physisches und psychisches Leid erfahren“, warnt Dr. Renate Tewaag, Präsidentin von SI Deutschland. Gewalt gegen Frauen findet auch in den digitalen Medien statt, wo ein sprunghafter Anstieg zu verzeichnen ist. „Die Pandemie wirkt in dieser Hinsicht wie ein Brandbeschleuniger“, so Tewaag.
Für wichtige Themen Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit schaffen
SI Deutschland und seine Regionalclubs erarbeiteten für die Orange Days breit angelegte und öffentlichkeitswirksame Aktionen. Unter anderem über eine eigene Social-Media-Kampagne während der Orange Days arbeitet SID daran, die Auswirkungen von Gewalt gegenüber Frauen möglichst vielen Menschen bewusst zu machen.
Soroptimist International (SI) ist eine der weltweit größten Serviceorganisationen berufstätiger Frauen mit gesellschaftspolitischem Engagement. In Deutschland zählt die Organisation aktuell über 6.700 Mitglieder in 223 regionalen Clubs. In Dortmund sind rund 100 Frauen aktiv. Das Netzwerk setzt sich ein für die Gleichstellung der Frauen in rechtlicher, sozialer und beruflicher Hinsicht, für einen höheren Anteil an Frauen in Führungspositionen, gegen jegliche Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für ihren ungehinderten Zugang zu Bildung und Ausbildung.
http://www.clubdortmund-hellweg.soroptimist.de
IG Metall fordert für Frauen besseren Schutz vor Gewalt: Alle 45 Minuten ist eine Frau häuslicher Gewalt ausgesetzt – Am Arbeitsplatz wurde jede sechste Frau schon sexuell belästigt (PM)
IG Metall fordert für Frauen besseren Schutz vor Gewalt: Alle 45 Minuten ist eine Frau häuslicher Gewalt ausgesetzt – Am Arbeitsplatz wurde jede sechste Frau schon sexuell belästig – Die IG Metall Ruhrgebiet Mitte fordert Betriebsvereinbarungen zum Umgang mit sexualisierter Gewalt am Arbeitsplatz
Häusliche Gewalt ist alltäglich. Die aktuelle Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts (BKA) für 2019 zeigt: Statistisch gesehen ist alle 45 Minuten eine Frau gefährlicher Körperverletzung oder Partnerschaftsgewalt ausgesetzt. Es ist zu befürchten, dass durch die Corona-Pandemie häusliche Gewalt weiter zunimmt.
„Diese Zahl ist erschreckend. Es ist wichtig, wachsam zu sein, Betroffene auf Hilfsangebote hinzuweisen und sie zu unterstützen. Wir brauchen aber auch einen deutlichen Ausbau von Schutzräumen. Die Kapazitäten in Frauenhäusern reichen oftmals nicht aus“, sagte Ulrike Hölter, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Ruhrgebiet Mitte aus Anlass des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November. In Deutschland, aber auch weltweit, nimmt häusliche Gewalt zu, so dass die Vereinten Nationen von einer „Schattenpandemie“ sprechen.
Laut BKA wurden im vergangenen Jahr 141.792 Menschen Opfer von Partnerschaftsgewalt. Das BKA vermutet, dass es eine weit höhere Dunkelziffer an Gewalttaten gibt. Zu mehr als 80 Prozent sind Frauen die Leidtragenden, aber auch Männer sind betroffen. Besonders dramatisch sind die Tötungsdelikte, sogenannte Femizide. 2019 wurde fast jeden dritten Tag eine Frau durch ihren (Ex-) Partner getötet, so die BKA Kriminalstatistik.
Als Gewerkschaft richtet die IG Metall Ruhrgebiet Mitte ein besonderes Augenmerk auf Gewalt gegen Frauen am Arbeitsplatz. Zahlen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes belegen: Am Arbeitsplatz wurde schon jede sechste Frau in Deutschland sexuell belästigt. Es gibt gute betriebliche Beispiele, die das Verhalten am Arbeitsplatz regeln. „Arbeitgeber fordern wir auf, betriebliche Anlaufstellen im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes einzurichten. Wir brauchen mehr Betriebsvereinbarungen, die partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz fördern und regeln“, erklärte Alexandra Ebert, Vorsitzende des Frauenausschusses der IG Metall Ruhrgebiet Mitte. „Unser Ziel ist ein respektvolles und solidarisches Miteinander von Frauen und Männern. Das heißt auch, Grenzen wahrzunehmen und zu akzeptieren.“
In den vergangenen Jahren wurden die Hilfsangebote für Frauen ausgeweitet:
In zahlreichen Supermärkten gibt es Anlaufstellen. Das Codewort „Maske 19“ führt zu einer schnellen Hilfe, wenn Frauen es in Apotheken oder beim Arzt verwenden.
Die Initiative „Stärker als Gewalt“ informiert zum Thema und bietet Hilfsangebote auf einen Blick: http://www.staerkeralsgewalt.de
Das Hilfstelefon (kostenlos und rund um die Uhr nutzbar):
https://www.hilfetelefon.de/, 08000 116 016
Das Elterntelefon (anonym, kostenlos, Mo-Fr 9 bis 17 Uhr, zusätzlich Di und Do 17 bis 19 Uhr): https://www.nummergegenkummer.de/elterntelefon.html, 08001110550
Hintergrund: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz definiert sexuelle Belästigung als ein unerwünschtes, sexuell bestimmtes Verhalten, das bewirkt, dass die Würde der betreffenden Person verletzt wird.
#SAY NO! STOP VIOLENCE AGAINST WOMEN (PM SOROPTIMISTEN Dortmund RuhrRegion)
#SAY NO! STOP VIOLENCE AGAINST WOMEN
Wer steckt eigentlich hinter diesen orangenen Masken mit der Aufschrift: #SAY NO! STOP VIOLENCE AGAINST WOMEN? Federführend ist dies eine Aktion der SOROPTIMISTEN Dortmund RuhrRegion. Aber was steckt genau dahinter?
Gemeinsam mit den UN-Women setzt sich SOROPTIMIST INTERNATIONAL für eine nachhaltige Verwirklichung der Grundrechte von Frauen ein. Die Verhinderung von Gewalt gegen Frauen spielt dabei eine entscheidende Rolle und stellt die Basis für die Gleichberechtigung der Geschlechter dar. Im Zeitraum vom 25.11.2020 bis 10.12.2020 werden 16 Tage lang auf der ganzen Welt vielfältige Aktionen zu diesem Thema initiiert, die alle als gemeinsames Erkennungszeichen die Farbe Orange haben.
Die orangenen Masken, die sich die Corona Schutzmaßnahmen zunutze machen, sind in diesem Jahr eine Aktion des SOROPTIMISTEN- Clubs Dortmund RuhrRegion.Mit dem Hashtag #SAY NO! STOP VIOLENCE AGAINST WOMEN sind alle weiteren Clubs, Frauenverbände, Privatpersonen eingeladen an der Maskenaktion teilzunehmen, um in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit für dieses Thema zu erzeugen und gemeinsam die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen weiter voranzutreiben.
SOROPTIMIST INTERNATIONAL (SI) – eine weltweite Stimme für Frauen – ist eine der weltweit größten Serviceorganisationen berufstätiger Frauen mit gesellschaftspolitischem Engagement. SI Engagiert sich als riesiges Netzwerk und tritt weltweit für Menschenrechte, weltweiten Frieden, internationale Verständigung, verantwortliches Handeln, sowie Vielfalt und Freundschaft ein.
Der Name „Soroptimist“ ist abgeleitet vom lateinischen „sorores optimae“ und bedeutet so viel wie „die besten Schwestern“ und wurde vor 100 Jahren in Kalifornien gegründet.
Seit 1930 gab es den ersten Club auch in Deutschland. Mittlerweile gibt es in Deutschland 214 Clubs (Stand Januar 2019) mit mehr als 6500 Mitgliedern. Es sind ausdrücklich ALLE eingeladen, diese Aktion solidarisch zu unterstützen. Ob Soroptimist oder nicht und sehr gerne auch geschlechterübergreifend. In diesem Sinne lassen Sie uns diesen „stofflichen Kampf“ zur nachhaltigen Verwirklichung der Grundrechte von Frauen beginnen!
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: AWO kritisiert mangelnden Gewaltschutz in Deutschland (PM)
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: AWO kritisiert mangelnden Gewaltschutz in Deutschland
Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November setzen Akteur*innen in aller Welt jährlich ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Anlässlich dieses Gedenktages fordert der AWO Unterbezirk Dortmund einen Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe für gewaltbetroffene Frauen und deren mitbetroffene Kinder. Das Hilfe- und Unterstützungssystem zum Schutz vor häuslicher Gewalt muss verpflichtend und auskömmlich finanziert werden.
„Frauen und Kinder, die Opfer von Gewalt sind, brauchen Schutz und Hilfe. In der Realität müssen Frauen und Kinder in ihrer Notlage aber meist weite Wege in Kauf nehmen, um ein freies Frauenhaus zu erreichen. Dieser Zustand ist nicht akzeptabel. Wir brauchen ein Schutz- und Hilfssystem, das verlässlich und auskömmlich finanziert ist“, sagt Anja Butschkau, Vorsitzende des AWO Unterbezirks Dortmund.
Eine Lösung, für die sich die AWO stark macht, ist die Einführung eines Rechtsanspruchs auf Schutz und Hilfe für die Opfer. Darauf müssten sich Bund, Länder und Kommunen noch in dieser Legislaturperiode einigen. Butschkau: „Wir brauchen eine bundeseinheitliche Lösung! Nach wie vor sind Schutzräume wie Frauenhäuser keine staatliche Pflichtaufgabe. Und so unterscheiden sich das Angebot und deren Finanzierung von Bundesland zu Bundesland und von Kommune zu Kommune. (ausführlicher siehe Anhang)
… „Die Corona-Krise hat die Lage der meisten betroffenen Frauen noch prekärer gemacht. Viele Familien sind stärker belastet – belastet durch die Unklarheit der Betreuungssituation für ihre Kinder, durch die Situation im Job oder durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit und den einhergehenden massiven Existenzängsten“, so Butschkau. „Das hat das Gewaltpotential erhöht. In dieser Situation ist es umso wichtiger, dass jede Frau zu jeder Zeit die Möglichkeit haben muss, die Gewaltsituation verlassen zu können und Schutz und Hilfe zu erhalten.“
Die AWO Vorsitzende Anja Butschkau: „Gewalt an Frauen und Mädchen geht uns alle an! Sie ist niemals privat!“ Wer den Verdacht habe, dass es in seinem Umfeld zu Gewalt an Frauen, Männern oder Kindern komme, solle nicht wegschauen, sondern helfen, z.B. durch Anruf beim bundesweiten Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 08000 116 016.