„Here are the lemons“: Ausstellung im Dortmunder U liefert facettenreichen Einblick in das Werk von Rainer Fetting

Rainer Fetting sitzt vor einer seiner Werke aus seiner aktuellen Ausstellung. Fotos: Nika Layeghi

Von Nika Layeghi

Schon im Sommer 2020 zeigte Rainer Fetting seine Ausstellung „Here are the lemons“ auf Schloss Gottorf in Schleswig. Nun will der Künstler voraussichtlich ab dem 29. November 2020 auf der sechsten Ebene des Dortmunder U seine Werke ein zweites Mal präsentieren. .

Rainer Fetting setzte männlichen Akt als politisches Statement

Foto: Katrin Pinetzki

Die Ausstellung lässt sich in zwei große Themenbereiche einteilen – Landschaften und Menschen.

Das Thema Landschaften spiegelt gegensätzliche Szenen der Großstadt, wie zum Beispiel vom Nachtleben und Straßen, aber auch Naturlandschaften, wie Strandszenen von Sylt, wider. Währenddessen zeigt das Thema Menschen Porträts und den „männlichen Akt“. ___STEADY_PAYWALL___

Fetting ist der Meinung, dass über Jahrhunderte nur die Erotik der Frau thematisiert worden sei. Noch dazu kam, dass zu Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit Homosexualität verboten war. Durch seine eigene Sexualität wollte er ein politisches Statement setzen und den männlichen Akt hervorheben. So malte er unter anderem in den 70er Jahren ein Bild von sich in Frauenkleidern. Oft bekam Fetting Vorwürfe, dass er in seinen Werken private Szenen und seine Lover abbildet.

Leben in New York diente Fetting dazu, sich mit Rassenproblematik auseinanderzusetzen

Triptychon Desmond Cadogan

Elf Jahre lang lebte Fetting in New York, wo er den farbigen Desmond Cadogan kennenlernte. Zwischen ihnen wurde oft die Rassenproblematik thematisiert.

Mit seinen Gemälden, unter anderem über Cadogan, will er ebenfalls politisch Stellung beziehen. Diesen zeigte er auch in seiner letzten Arbeit, nämlich einem Triptychon aus dem Jahr 2016, welches Cadogan mit High Heels abbildet.

Fetting bezeichnet sich selbst als Konzeptmaler, welcher in seinen Werken eine bewusste Farbsetzung und inhaltliche Bezogenheit darstellt. In dieser Ausstellung wird er 125 seiner Werke zeigen – darunter werden sich Gemälde, Grafiken und Plastiken befinden. Auch seine erste Plastik wird zu sehen sein: ein Mann in einer Badewanne. In einigen Fällen geht seine Kunst über eine einzige Leinwand hinaus und setzt sich auf anliegenden Leinwänden fort.

Die Werke wurden auf vier Räume der Ebene sechs des Dortmunder U verteilt. Bei der Hängung der Bilder wird schnell deutlich, dass Räume in denen die Konzentration eher auf der Großstadt liegt, tendenziell eher enger sind, während Räume mit Werken über die Landschaft größer sind.

Weitere Informationen zum Künstler Rainer Fetting:

Rainer Fettings erste Skulptur noch im Aufbau

Rainer Fetting wurde 1949 in Wilhelmshaven geboren und ging 1972 an die Hochschule für Bildende Künste – zu dieser Zeit ein Hotspot der studentischen Revolte und der Homosexuellenszene.

Ab 1983 lebte er für elf Jahre in New York, was ihn stark prägte und auch als Inspiration für seine Werke gilt.

Eines seiner wichtigsten und bekanntesten Werke ist das Porträt von Willy Brandt in der Berliner SPD-Parteizentrale. Fetting zählt zu den wichtigsten deutschen Künstler*innen der Gegenwart.

 

Einblicke in die Aufbauarbeiten der Ausstellung:

Mehr Informationen:

  • Was: Ausstellung „Here are the lemons“ von Rainer Fetting
  • Wann: voraussichtlich 29. November 2020 bis März 2021
    Ein neuer Starttermin für die Sonderausstellung „Rainer Fetting“, die ursprünglich am 29. November auf Ebene 6 im Dortmunder U eröffnen sollte, steht noch nicht fest, doch der Aufbau der Ausstellung läuft.
  • Wo: Ebene 6 im Dortmunder U, Leonie-Reygers-Terrasse
  • Preis: 7 Euro/ 5 Euro ermäßigt

 

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