Strom- und Gassperre vermeiden: Verbraucherzentrale hat 777 Haushalte in Dortmund wegen Energiearmut beraten

Fachberaterin Claudia Kurz ist froh, so vielen Haushalten in Dortmund geholfen haben zu können. In rund 84 Prozent aller Fälle konnte durch die Beratung der VZ eine Strom- und Gassperre verhindert werden. Foto: Verbraucherzentrale

Auf die Beratung von insgesamt 777 Dortmunder Haushalten mit Zahlungsproblemen bei der Strom- oder Gasrechnung blickt in diesen Tagen die Verbraucherzentrale NRW zurück. Diesen Menschen hat sie seit 2013 im Rahmen ihres Projekts „NRW bekämpft Energiearmut“ in Kooperation mit der DEW21 beim Umgang mit Energieschulden geholfen. 

Strom- und Gassperren konnten in 84 Prozent der Fälle vermieden werden

Strom- und Gassperrungen sind in Dortmund keine Seltenheit. Fotos: Alex Völkel
Foto: Alex Völkel/Archiv

Im Mittel des landesweiten Projekts betrugen diese Schulden zu Beginn der Beratungen etwa 723 Euro. Oft waren schon Gas- oder Stromsperren angedroht oder bereits vollzogen. ___STEADY_PAYWALL___

„Wir sind natürlich froh, dass wir so viele Haushalte unterstützen konnten. Aber wir wissen auch: die hohe Zahl an Beratenen ist eigentlich ein Alarmsignal, zumal längst nicht alle von Energiearmut Betroffenen zu uns kommen“, sagt Fachberaterin Claudia Kurz. 

Viele neigten aus Unwissenheit dazu, solche Probleme auszusitzen, oder hätten innerlich schon resigniert. Das mache die Situation oft noch schlimmer. „Je früher sich die Menschen mit Zahlungsschwierigkeiten bei der Strom- oder Gasrechnung an uns wenden, desto besser können wir sie unterstützen“, betont sie. 

Im gezielten Austausch mit dem Energieanbieter, Sozialleistungsträgern und anderen örtlichen Stellen ließen sich oft Lösungen finden. So wurden in Dortmund bislang in rund 84 Prozent der Fälle bereits angedrohte Strom- oder Gassperren noch gänzlich verhindert.

Betroffene mit Zahlungsproblemen sollten sich früh melden

„Jeder Erfolg unserer Arbeit vor Ort ist aber letztlich nur Schadensbegrenzung“, erklärt Kurz. Das Problem der viel zu weit verbreiteten Energiearmut muss auch auf bundespolitischer Ebene bearbeitet und an seinen Wurzeln gepackt werden.“

Für die kostenlose Budget- und Rechtsberatung zur Energiearmut können Betroffene Termine vereinbaren unter 0231/ 720 917 08 oder unter dortmund.energiehilfe@verbraucherzentrale.nrw. Ein spontaner Besuch in der Beratungsstelle an der Reinoldistraße 7-9 ist in der derzeitigen Corona-Situation leider nicht möglich.

 

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    Wird die Heizung auf 5 schneller warm? Wer durchgefroren nach Hause kommt, möchte es schnell warm in der Wohnung haben. Der erste Reflex: die Heizung wird voll aufgedreht. Mit dem Thermostat stellt man jedoch lediglich die Wunschtemperatur ein. Es strömt so lange warmes Heizwasser in den Heizkörper, bis diese Temperatur erreicht ist. Wird die Einstellung erhöht, wird es also nicht schneller, sondern nur insgesamt wärmer. Meist wird dann gelüftet oder die Türen geöffnet. Dieses falsche Heizen erhöht unnötig den Energieverbrauch und damit auch die Heizkosten. Übrigens: Heizkosten lassen sich einfacher senken als gedacht. Bereits ein Temperaturunterschied von einem Grad kann die Heizkosten um sechs Prozent verringern.

    Warum wird der Backofen vorgeheizt? Fast jedes Rezept beinhaltet den Hinweis, dass der Backofen vorgeheizt werden soll. Das verschwendet viel Strom, obwohl es häufig unnötig ist. Denn der eigentliche Grund für das Vorheizen hat nur in wenigen Fällen mit dem Gelingen des Gerichts zu tun: Indem der Ofen auf eine konkrete Temperatur gebracht wird, kann die anschließende Backzeit auf der Verpackung oder im Rezept genau benannt werden. Wer Energie sparen möchte, kann also auf das Vorheizen verzichten und das Essen einfach etwas länger im Ofen lassen. Ein weiterer Tipp: Der Ofen kann auch einige Minuten vor dem Ende der Backzeit ausgeschaltet werden. Die Restwärme reicht noch einige Minuten aus, um das Gericht zu Ende zu backen.

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    – die individuelle Beratung bei Zahlungsproblemen und bei drohender Versorgungsunterbrechung im Strom- oder Gasbereich
    – die präventive Information
    – die Erstellung von Statistiken
    – die Abstimmung mit den Netzwerk- und Kooperationspartnern
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    Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie besteht hier ein erhöhter Beratungsbedarf durch die VZ. Mit der angestrebten Vertragserweiterung sollen insgesamt 50 Prozent der jährlichen Personal-, Sach- und Gemeinkosten der Jahre 2022 bis 2024 für die Beratung zur Energiearmut bezuschusst werden (rd. 72.800 Euro). Die andere Hälfte der Kosten würde durch das Land NRW bezuschusst.

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