Planung: 15 katholische Einrichtungen im Verbund – 9.000 Beschäftigte und ein Jahresumsatz von über 800 Mio. Euro

Das St.-Johannes-Hospital Dortmund ist ein wichtiger Faktor des Verbundes aus zehn Krankenhausstandorten. Foto: JOHO

Die Katholische St.-Johannes-Gesellschaft und die Katholische St. Lukas Gesellschaft aus Dortmund sowie das Marienkrankenhaus Schwerte und das Katholische Klinikum Lünen-Werne möchten künftig enger als bislang kooperieren und planen daher vorbehaltlich einer kartellrechtlichen Genehmigung einen gesellschaftsrechtlichen Zusammenschluss.

Versorgung soll durch den Verbund gestärkt werden – Zusammenarbeit besteht bereits bei Canisius-Campus

Ziel des künftigen Verbundes ist es nach eigener Aussage, die medizinische Versorgung der Patient*innen in den Krankenhäusern und der Bewohner*innen im Altenpflege- und Jugendhilfebereich zu stärken und die einzelnen Häuser zukunftsfähig aufzustellen. Die Mitarbeitenden an allen Standorten wurden bereits über die Pläne informiert. Die vier Partner arbeiten schon seit einigen Jahren in der Krankenpflegeschule Canisius-Campus gut zusammen.

„Wir sind der Überzeugung, dass wir die medizinischen Herausforderungen der Zukunft gemeinsam besser bewältigen können und dass die Patienten in der Region durch den Zusammenschluss von einer noch besseren medizinischen Versorgung profitieren“, betonen Klaus Bathen (Geschäftsführer Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund), Jürgen Beyer (Geschäftsführer Marienkrankenhaus Schwerte), Clemens Galuschka (Geschäftsführer Katholische St. Lukas Gesellschaft) und Axel Weinand (Geschäftsführer Katholisches Klinikum Lünen- Werne) in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Zehn Krankenhausstandorte (3.400 Betten), vier Altenheime (400 Plätze) und eine Jugendhilfeeinrichtung

Die vier Partner wollen einen Verbund bilden. Das Kartellamt muss noch zustimmen.
Die vier Partner wollen einen Verbund bilden. Das Kartellamt muss noch zustimmen.

Der Zusammenschluss von Krankenhäusern zu großen, schlagkräftigen Verbünden wird vom Gesetzgeber aktuell nachdrücklich gewünscht und gefördert. Mit dem geplanten Zusammenschluss würde ein nicht nur regional, sondern auch bundesweit bedeutsamer katholischer Verbund entstehen.

Zum Verbund würden zehn Krankenhausstandorte (3.400 Betten), vier Altenheime (400 Plätze) und eine Jugendhilfeeinrichtung (175 Plätze) gehören. Darin würden rund 9.000 Mitarbeitende beschäftigt sein, die einen Jahresumsatz von über 800 Millionen Euro jährlich erwirtschaften.

Die Aufsichts- und Verwaltungsräte und die Mitglieder der Gesellschafterversammlungen stehen der geplanten, engeren Kooperation positiv gegenüber: „Wir freuen uns, dass die Gespräche auf katholischer Ebene weitergehen und wir gemeinsam an Ideen arbeiten, die alle Einrichtungen in diesem Verbund bestärken und Synergien bringen“, heißt es weiter in der Pressemitteilung.

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Reaktionen

  1. Kartellamt gibt grünes Licht für katholischen Klinikverbund: Katholische Kliniken in Dortmund, Castrop-Rauxel, Lünen, Werne und Schwerte dürfen sich zusammenschließen und Verhandlungen über einen Zusammenschluss führen. (PM)

    Kartellamt gibt grünes Licht für katholischen Klinikverbund: Katholische Kliniken in Dortmund, Castrop-Rauxel, Lünen, Werne und Schwerte dürfen sich zusammenschließen und Verhandlungen über einen Zusammenschluss führen.

    Mit der Erlaubnis der Bonner Behörde ist ein wichtiger, formell-rechtlicher Schritt vollzogen. Die Fusion der vier Partner Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH Dortmund, Katholische St. Lukas-Gesellschaft mbH Dortmund, Marienkrankenhaus Schwerte gem. GmbH und Katholische Kliniken Lünen-Werne GmbH kann nun konkret auf den Weg gebracht werden. Im geplanten Gesundheitsverbund sind rd. 9.000 Mitarbeiter beschäftigt, die einen Jahresumsatz von über 800 Mio. Euro erwirtschaften.

    „Unser Ziel ist es, mit einem Verbund unsere Stärken zu bündeln und die Versorgung der Patienten in unseren Krankenhäusern und der Bewohner im Altenpflege- und Jugendhilfebereich zu sichern“, berichtet Klaus Bathen, Geschäftsführer der St.-Johannes-Gesellschaft, „deshalb freuen wir uns, jetzt ins Detail gehen zu können.“

    Die gegebene Zusage der Bonner Wettbewerbshüter spiegelt auch die politische Absicht des Gesetzgebers wider, Kliniken zu größeren Einheiten zusammenführen zu wollen. „Wir haben uns entschieden, Gespräche über einen Verbund aufzunehmen, um diesen Prozess aktiv mitgestalten zu können und unsere Häuser zukunftssicher zu machen“, so Jürgen Beyer, Geschäftsführer des Marienkrankenhaus Schwerte.

    Bis es soweit ist, werden noch einige Arbeitstreffen nötig sein. „Wir sind aber optimistisch, die Gespräche Ende des Frühjahrs 2021 abschließen zu können“, sagt Clemens Galuschka von der St. Lukas-Gesellschaft. Dabei steht die geplante Fusion nicht am Ende der Entwicklung. Axel Weinand vom Klinikum Lünen-Werne: „Jede der vier Partnergesellschaften ist wirtschaftlich kerngesund. Mit unseren Katholischen Klinikverbund möchten wir uns regional zu einer starken Marke entwickeln und weiter wachsen.“

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