Seesterben, Waffen und Gedichte: Kulturort Depot zeigt mit der World Press Photo die besten Pressefotografien 2019 

Im Depot ist die World Press Photo-Ausstellung zu sehen - es gibt ausreichend Abstand für die Gäste. Fotos: Alex Völkel
Im Depot ist die World Press Photo-Ausstellung zu sehen – es gibt ausreichend Abstand für die Gäste. Fotos: Alex Völkel

Von Leonie Krzistetzko

Ein Basketballspieler der Toronto Raptors sieht zu, wie ihm der Ball ins Netz geht. Ein Mann hält in Hongkong ein Poster hoch, während die Menschen um ihn herum ein Protestlied singen. Ein Mann rezitiert während einer Demonstration im Sudan Gedichte – umringt von dem Handylicht der anderen Demonstrant*innen. Das sind Szenen, die das vergangene Jahr geschrieben hat. Eingefangen von Fotograf*innen aus der ganzen Welt, sind sie ab heute für alle Interessierten im Kulturort Depot in der Nordstadt von Dortmund zu sehen. Am Freitagabend (23. Oktober 2020) wurde die World Press Photo-Ausstellung  – Corona-bedingt – in kleinem Kreis eröffnet.

World Press Photo: Dortmund ist einer von drei deutschen Ausstellungsorten

Über 150 Dokumentarfotografien aus zehn Kategorien zeigt die World Press Photo Ausstellung in diesem Jahr. Ausgezeichnet wurden die internationalen Fotograf*innen von der 1955 gegründeten World Press Photo Stiftung. ___STEADY_PAYWALL___

Das Hauptziel der World Press Photo Foundation ist die internationale Unterstützung und Förderung professioneller Pressefotograf*innen. Eigentlich sollte das Depot die Ausstellung schon im Frühjahr zeigen, was durch die derzeitige Entwicklung von Covid-19 nicht möglich war. Da die World Press Photo weltweit auf Tour ist, seien viele Ausstellungsorte durch die Pandemie weggefallen, sagt Kathrin Rittgasser vom Depot.

Zwei Dortmunder Fotograf*innen gehören zu den Preisträgern von 2020

Unter den Preisträger*innen sind zwei Absolventen des Fotografiestudiengangs der FH Dortmund: Maximilian Mann (2. Preis Umwelt / Fotoserie) und Nikita Teryoshin (1. Preis Zeitgeschehen / Einzelbild).
Unter den Preisträger*innen sind zwei Absolventen des Fotografiestudiengangs der Fachhochschule Dortmund – Maximilian Mann und Nikita Teryoshin.

Unter den Preisträger*innen sind in diesem Jahr auch zwei Absolventen des Fotografiestudiengangs der FH Dortmund: Maximilian Mann (2. Preis Umwelt / Fotoserie) und Nikita Teryoshin (1. Preis Zeitgeschehen / Einzelbild).

Die Fotoserie „Fading Flamingos“ von Maximilian Mann zeigt den langsam austrocknenden Urmia-See, auf Teryoshins Foto ist ein Geschäftsmann zu sehen, der Panzerabwehrgranatenwerfer wegschließt.

Das Foto ist am Ende eines Ausstellungstages der Internationalen Verteidigungsausstellung und -konferenz (IDEX) in Abu Dhabi entstanden. Diese ist eine der größten Waffenmessen der Welt.

Vorträge wie „Drohnen-Fotografie und Recht“ und „Stumme Migranten, laute Politik, gespaltene Medien“

Neben der Ausstellung wird es auch in diesem Jahr ein passendes Rahmenprogramm geben. Auch werden vier junge Fotograf*innen in Sonntagsmatineen über ihr Werk sprechen, auch der Dortmunder Preisträger Maximilian Mann (Sonntag, 25. Oktober – bereits ausgebucht).

Das im Depot ansässige SweetSixteen-Kino die Dokumentation „Helmut Newton – The Bad and the Beautiful“, die sich dem 2004 verstorbenen Fotografen widmet.

Der Deutsche Journalisten Verband lädt zu den Veranstaltungen  „Drohnen-Fotografie und Recht“ (Mittwoch, 28. Oktober) und der  Podiumsdiskussion „Lokaljournalismus und Corona Wege (zurück) in den Journalismus“ (Mittwoch, 4. November).

„Stumme Migranten, laute Politik, gespaltene Medien“ lautet der Vortrag mit Diskussion zur Migration und Flucht in Europa am Dienstag, 3. November 2020, um 18.30 Uhr im Kulturort Depot (Galerie), zu der die dju in ver.di und die Nordstadtblogger einladen.

Fünf Jahre nach dem Beginn der sogenannten „Flüchtlingskrise“ 2015 spaltet der Streit über den Umgang mit Migrant*innen und Flüchtlingen nach wie vor die Europäische Union. Auch die Rolle der Medien wird weiterhin thematisiert und häufig kritisiert. Prof. Dr. Susanne Fengler und Marcus Kreutler vom Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus der TU Dortmund liefern Fakten für die Debatte – Kreutler stellt die Studie in der Nordstadt vor.

Mehr Fotos von der World Press Photo-Ausstellung:

 

Mehr Informationen:

  • Die World Press Photo Ausstellung ist von Samstag, 24. Oktober 2020 bis Sonntag, 11. November 2020 in Depot zu sehen.
  • Tickets kosten regulär sechs Euro, ermäßigt vier Euro.
  • Für die Ausstellung sind Tickets online wie auch vor Ort erhältlich, Tickets für die Sonntagsmatinees sind nur online erhältlich.
  • Einen genauen Überblick über das Rahmenprogramm, die Preise und den Online-Vorverkauf findet sich unter www.depotdortmund.de.
  • Ein Besuch ist ab 14 Jahren empfohlen.
  • Hier gibt es das Rahmenprogramm als PDF zum Download: Rahmenprogramm World Press Photo 2020

 

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