Blauer Himmel, 35 Grad, Sonne pur: Um sich für die Hitze in diesen Tagen zu wappnen und negative Auswirkungen für die Gesundheit zu vermeiden, hat das Klinikum Dortmund fünf wichtige Tipps und Hinweise für die Sommertemperaturen zusammengestellt. Dazu gehören neben dem täglichen Trinken von drei Litern Wasser auch der Verzicht auf fettige und schwere Kost, das Tragen von leichter Kleidung, die richtige Sonnencreme sowie der Umgang mit einem Sonnenstich.
Drei Liter Wasser täglich, leichte Kost und luftige Kleidung machen die Hitze erträglicher
Um sich bei hohen Temperaturen zwischendurch abzukühlen, greifen viele Menschen gerne zu eiskalten Getränken. Was die meisten nicht wissen: Beim Genuss von kalter Flüssigkeit nimmt der Körper an, er müsse von innen „gegenheizen“; dementsprechend bleibt die erhoffte Kühlung langfristig aus. ___STEADY_PAYWALL___
Generell sollten bei einer Hitzewelle aber rund drei Liter Wasser pro Tag getrunken werden – am besten nicht kalt und ohne Süßstoff oder Zucker. Als Essen empfiehlt sich leichte und nicht fettige Kost wie Salat, Obst oder Gemüse.
„Auch die Wahl der Kleidung ist sehr wichtig“, sagt Prof. Dr. Dorothée Nashan, Direktorin der Hautklinik im Klinikum Dortmund. „Ideal wäre leichte Kleidung, die viel von der Haut bedeckt – insbesondere Schultern, Dekolleté und oberer Rücken, denn da strahlt die Sonne direkt drauf. Ungeschützte Stellen wie z.B. die Sonnentreppen, also Stirn, Nase und auch die Lippen, sollten mit einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor eingerieben werden.“
Eigenschutzdauer des Hauttyps mal Lichtschutzfaktor gleich mögliche Aufenthaltsdauer in der Sonne
Dabei gelte die Faustregel: Minuten bis zum Sonnenbrand ohne Creme mal dem Lichtschutzfaktor gleich Zeit, die man in der Sonne bleiben darf. Die Mediziner unterscheiden sechs unterschiedliche Hauttypen. Um die Faustregel anwenden zu können, muss man also wissen wie lange der Eigenschutz der Haut funktioniert. Im Folgenden die sechs Hauttypen und ihre Eigenschutzwerte:
- Hauttyp 1: Helle Haut, blaue Augen, rötliches Haar, Sommersprossen; Eigenschutz: zehn Minuten
- Hauttyp 2: Helle Haut, braune Augen; Eigenschutz: 10 bis 20 Minuten
- Hauttyp 3: Mitteldunkle Haut, blaue oder braune Augen, braune Haare; Eigenschutz: 20 bis 30 Minuten
- Hauttyp 4: Bräunliche Haut, dunkle Augen, dunkle Haarfarbe; Eigenschutz: 30 bis 45 Minuten
- Hauttyp 5: Dunkelbraune Haut, dunkle Haare; Eigenschutz: ca. 50 Minuten
- Hauttyp 6: Schwarze Haut, dunkle Haare,; Eigenschutz: ca. 90 Minuten
Für den Hauttyp 1 würde das bedeuten, dass die Haut zehn Minuten Eigenschutz bietet, und mit einer Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 30 könnte man sich bis zu 300 Minuten in der Sonne aufhalten ohne Gefahr zu laufen, einen schweren Sonnenbrand zu bekommen. Bei einem Lichtschutzfaktor von 15 dementsprechend 150 Minuten usw.
Ist die Haut dennoch zu lange ungeschützt der Sonne ausgesetzt und es kommt zu einem Sonnenstich, zeigen sich Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. Außerdem steigt (oft durch enge Kleidung begünstigt) die Körpertemperatur an und die Wärmeregulation im Körper wird gestört, wodurch man sich heiß fühlt, aber nicht mehr schwitzt. Dann ist sogar eine Körpertemperatur bis über 41 °C möglich. „Die Person sollte dann sofort in einen kühleren Bereich gebracht und ggf. ein Notarzt gerufen werden“, so Prof. Nashan.
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Hitzewelle am Wochenende: „Sports Party“ für Kinder im Westfalenpark fällt aus
Am Wochenende wird eine Hitzewelle erwartet. Der Westfalenpark hat sich daher dazu entschlossen, die geplante „Sports Party“ für Kinder am Samstag (8. August) und das Kinderkulturcafé am Sonntag, 9. August ausfallen zu lassen. Alternativ zum Kinderkulturcafé wird es am Sonntag von 13 bis 16 Uhr auf dem Vorplatz der Parkakademie ein Kreativangebot für Kinder ab 5 Jahren geben.
Gesundheitsgefahr an heißen Sommertagen! Dortmunder Hitzeknigge und Hitze-Telefon geben Verhaltenstipps (PM)
Für die kommende Woche sagen die Meteorolog*innen eine weitere Hitzephase voraus. Wenn die Stadt zum Backofen wird, suchen diejenigen, die können, das kühle Nass oder schattige Plätze. Das sind erste richtige Verhaltensweisen bei heißen Temperaturen, um sich zu schützen. Während viele sich über die sommerlichen Temperaturen und Aktivitäten freuen, lauert für andere eine große Gefahr. Insbesondere für Senior*innen, Kleinkinder sowie für gesundheitlich vorbelastete Bürger*innen sind heiße Tage über 30° C und Tropennächte über 20 ° C eine besondere gesundheitliche Herausforderung!
Das Umweltbundesamt hat hierfür einen Hitzeknigge bereitgestellt, den die Stadt Dortmund mit lokalen Informationen und Angeboten ergänzt und jetzt ganz frisch veröffentlicht hat.
Der Hitzeknigge klärt über hitzebedingte Risiken auf und gibt Verhaltenstipps zur Vorbeugung und zur Erkennung von akuten Notfällen. Starke Kopfschmerzen, Kreislaufschocks, häufiges Erbrechen, plötzliche Verwirrtheit, sehr hohe Körpertemperatur (über 39 ° C) und Bewusstseinstrübung können Hinweise auf hitzebedingte Überlastung darstellen. Achten Sie an heißen Tagen auf sich und ihre Mitmenschen und informieren Sie sich über Handlungsmöglichkeiten!
Einen Auftakt zur Sensibilisierung für Hitzerisiken gab es bereits am 1. Juni 2022 mit einem Vortrag von Dr. med. Ralph Krolewski, umweltpolitischer Sprecher der kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, der im Rahmen einer Veranstaltung des Seniorenbüros Innenstadt Nord über die Handlungsmöglichkeiten und Risiken von Hitze referierte.
Aktuelle Hilfestellungen und Beratungen bieten die Seniorenbüros Innenstadt Nord und Ost. Diese bieten bis zum 31. Juli 2022 in der Zeit zwischen 12.00 und 14.00 Uhr eine telefonische Hitzesprechstunde an. Im Lokal-Teil des Hitzeknigge finden sich weitere spannende Veranstaltungen in den Monaten Juli und August.
Der Hitzeknigge ist gedruckt erhältlich u.a. in den Seniorenbüros der Stadt Dortmund, den Bezirksvertretungsstellen, bei der Verbraucherzentrale und online unter http://www.dortmund.de/klimaanpassung.
Wie geht es in Dortmund mit dem Thema Hitze weiter?
Wie die Klimamodelle und die vergangenen Sommer zeigen, werden anhaltende Hitzeperioden zunehmen. Um angemessen reagieren zu können, reicht ein Hitzeknigge allein natürlich nicht aus. Der Masterplan integrierte Klimaanpassung Dortmund (MiKaDo), der im Rahmen der Mantelvorlage Klimaschutz und Klimaanpassung zur Umsetzung beschlossen wurde, sieht unter anderem die Erstellung eines Hitzeaktionsplans vor. Ein Hitzeaktionsplan hat zum Ziel ein Informations- und Warnsystem für Hitzeperioden zu etablieren und entsprechende Vorkehrungen und Maßnahmen zu treffen. Hier macht sich das Umweltamt in Kooperation mit dem Gesundheitsamt auf den Weg diese Schlüsselmaßnahme umzusetzen. Darüber hinaus startet am 15. Juli 2022 ein Förderprogramm für Dach- u. Fassadenbegrünung sowie Entsiegelung für Bürger*innen. Jede Dach-, Fassaden-, Hof- und Vorgartenbegrünung leistet einen Beitrag zur Kühlung der Stadt. Weitere angestrebte Maßnahmen und Aktivitäten zur Reduzierung der Hitzebelastung in der Stadt finden sich im Konzept unter http://www.dortmund.de/mikado.