Auf allen Ebenen und auch parteiübergreifend wird für das „Smart Rhino“-Projekt auf dem ehemaligen Werksgelände von Hoesch Spundwand und Profil (HSP) in der westlichen Innenstadt geworben. Auf 52 Hektar will die Thelen Gruppe ein neues und smartes Stadtquartier entwickeln. Das Herzstück soll der neue Campus der Fachhochschule werden – wenn es denn dafür den politischen Willen aus Düsseldorf und vor allem das Geld vom Land gibt. Dafür warb die CDU auch im Wahlkampf – sie hatte Landesministerin Ina Scharrenbach eingeladen, um für das Projekt zu werben.
CDU-OB-Kandidat Dr. Andreas Hollstein warb für das wichtige Zukunftsprojekt
Scharrenbach ist Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes NRW, aber zugleich auch die stellvertretende Vorsitzende der CDU NRW. Daher leistete sie bereitwillig „Wahlkampfhilfe“ für ihre Dortmunder Parteifreunde, die seit der letzten Landtagswahl ohne eigene Landtagsabgeordnete in Düsseldorf dastehen. ___STEADY_PAYWALL___
Sie ließ sich von Bürgermeister Manfred Sauer, dem stellv. Kreisvorsitzenden Sascha Mader, Uwe Waßmann (Fraktionssprecher für Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen) und dem eigenen OB-Kandidaten Dr. Andreas Hollstein das wichtige Zukunftsprojekt vorstellen. Unbekannt war ihr das Vorhaben natürlich nicht, da partei- und fraktionsübergreifend für das Vorhaben auf allen Ebenen geworben wird. Auch Stadt, IHK und Fachhochschule waren dazu mehrfach in Düsseldorf vorstellig geworden.
Ziel ist es, die dezentralen Standorte der stark gewachsenen Fachhochschule an einem gemeinsamen und modernen Standort zusammenzufassen. Dies würde Entwicklungspotenziale an den dann freigezogenen Standorten ermöglichen bzw. der TU Dortmund die Übernahme einiger FH-Gebäude in Blickweite der eigenen Einrichtungen ermöglichen.
„Smart Rhino“ auf dem HSP-Gelände ist die letzte große Entwicklungsfläche in zentraler Lage
Der HSP-Fläche insgesamt kommt eine besondere Bedeutung in der Stadt zu. Neben Phoenix und Westfalenhütte ist sie die letzte große Entwicklungsfläche in zentraler Lage. „Das würde Dortmund insgesamt, aber auch dem Dortmunder Nordwesten und den Studenten gut tun“, warb Andreas Hollstein für das Vorhaben.
Die Machbarkeit sei jüngst durch entsprechende Studien und Untersuchungen bestätigt worden, ergänzte Uwe Waßmann. Es gebe die einmalige Chance, die Fachhochschule an einem zentralen Standort smart und klimaneutral zukunftssicher zu machen. Außerdem – ein weiterer Punkt – soll dieses neue Quartier weitgehend autofrei werden.
Dortmund könne mit Erfahrungen und Erfolgen bei der Konversion von ehemaligen Industrieflächen glänzen, unterstrich Sascha Mader. Durch das ambitionierte Herangehen des Inverstors werde es möglich, Teile des alten Industriecharmes zu erhalten. Einbettet werden soll das Areal in die IGA 2027 – der neue Grüngürtel von der Rheinischen Straße bis zum Bahnhof Mooskamp soll hier starten.
Ministerin sieht gute Chancen für die Realisierung – sie ist aber nicht zuständig
Scharrenbach zeigte sich durchaus wohlwollend. Sie erinnerte an die vielfältigen Kämpfe und Bemühungen, die Industriearbeitsplätze zu erhalten. „Ich beglückwünsche Sie dazu, dass Sie zu einer gemeinsamen Haltung gekommen sind“, sagte sie mit Blick auf die fraktionsübergreifende Zustimmung zu dem Zukunftsprojekt.
Die CDU-Politikerin sah – wenig überraschend – das Projekt bei Dr. Andreas Hollstein als möglichen zukünftigen Dortmunder OB in guten Händen. „Sie können ja Konversion“, sagte sie mit Blick auf dessen Wirken als Bürgermeister von Altena.
Der Fachhochschule – die Ministerin hatte früher schon den maroden Standort in der Sonnenstraße besucht – fehle es an einem gemeinsamen Campus. Diese Fläche biete Chancen. Dafür müssten entsprechende nachhaltige Wissenschaftskonzepte her. „Das ist ein spannender Raum“, sagte sie mit Blick auf das Gelände, machte aber auch gleichzeitig deutlich, dass dies noch ein langer Weg sei.
Daher sei es wichtig, die Netzwerke weiter zu entwickeln und zu nutzen. Ein wichtiger Eckpfeiler sei da die Einbindung des Vorhabens in ein Ruhrkonferenz-Projekt. Eine Prognose zur Wahrscheinlichkeit der Realisierung – die Dortmunder CDU-Fraktion schätzt sie auf derzeit 80 Prozent ein – wollte die Ministerin beim Ortstermin nicht abgeben.
Nicht zuletzt deshalb, weil nicht sie, sondern die Haltung ihres FDP-Kabinettskollegen, Prof. Dr. Andreas Pinkwart als Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW, entscheidend für die Realisierung des Dortmunder Zukunftsvorhabens ist – zumindest was den neuen Campus der Fachhochschule als Herzstück angeht.
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Reader Comments
Kiran Gurung
Für das Projekt werben?
Das Projekt wird mit hoher Wahrscheinlichkeit realisiert. Wieso muss die CDU nun für Wahlkampfzwecke eine Selbstinszenierung machen und die Ministerin einladen, anstatt an einer Begehung der Stadt teilzunehmen und ihre UNTERSTÜTZUNG zuzusichern?