Mit einer Aktion vor dem Landtag in Düsseldorf haben die drei großen NRW-Naturschutzverbände: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) den Startschuss für die landesweite Volksinitiative Artenvielfalt gegeben. Unter dem Motto „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ sollen in den nächsten Monaten mindestens 66.000 Unterschriften gesammelt werden. Dann muss sich der NRW-Landtag mit der Volksinitiative beschäftigen.
66.000 Unterschriften – ein Großteil davon wird bis zur Kommunalwahl im September erwartet
In acht zentralen Handlungsfeldern fordern die Verbände einen deutlichen Politikwechsel. Konkret einen Stopp des Flächenfraßes, mehr Waldflächen ohne Nutzung, die Ausweitung des Biotopverbundes und die Ausweisung eines Nationalparks Senne. Auch soll der ökologische Landbau deutlich ausgeweitet, ein Verbot chemisch-synthetischer Pestizide in Naturschutzgebieten durchgesetzt sowie Gewässer und Auen wirksam geschützt werden. ___STEADY_PAYWALL___
Auch in Dortmund beginnen die Naturschützer ab sofort mit der Sammlung von Unterschriften. Schon bis zur Kommunalwahl am 13. September soll eine möglichst große Anzahl zusammenkommen, um die Landesregierung und die politische Debatte auf das Thema Artenvielfalt zu richten. Hierzu planen die Verbände diverse Infostände und Aktionen, u.a. am 8. und 22. August an der Reinoldikirche. Hier können auch Unterschriften geleistet oder fertig ausgefüllte Listen abgegeben werden.
Eine zentrale Sammelstelle in Dortmund befindet sich im NABU-Insektengarten in der Kleingartenanlage Dortmund-Nord, Eberstraße 46 (1. Garten links, Nr. 85). Der Garten ist jeden Sonntag in der Zeit von 11 – 16 Uhr geöffnet. Auch im AGARD-Naturschutzhaus im Westfalenpark (Link unter „Weitere Informationen“) liegen Listen und Infomaterial während der Öffnungszeiten aus.
Stellungnahme Bündnis 90/Grünen: Grüne unterstützen Volksinitiative Artenvielfalt
„Die Klimakrise zu stoppen und das Artensterben zu beenden, sind seit Jahrzehnten elementare Anliegen Grüner Politik“, so Julian Jansen, Sprecher des Grünen Kreisverbandes in Dortmund. Die Anzeichen massiver Veränderungen in der Natur und beim Klima seien immer deutlicher, wie die vergangenen heißen Sommer gezeigt hätten.
Auch die Meldungen zum Insektensterben nehmen immer weiter zu. Ursache seien vor allem die Veränderungen in der Landwirtschaft, immer mehr Verkehr und wachsende Städte. Der Rückgang naturbelassener Wiesen und Weiden und immer mehr versiegelte Flächen sorgen dafür, dass die Zahl der Fluginsekten und der Feldvögel in Deutschland kontinuierlich zurückginge.
„Artenreichtum gibt es vor allem dort, wo es wild und abwechslungsreich ist. Dafür wird ausreichend Fläche aber vor allem auch die eine klare politische Entscheidung pro Natur benötigt.“
Weitere Informationen:
- Unterschriftsbögen können auf artenvielfalt-nrw.de heruntergeladen und doppelseitig (!) ausgedruckt, ausgefüllt und per Post an das Kampagnenbüro (Postfach 190004, 40110 Düsseldorf) geschickt werden.
- agard.de
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