„Design Gipfel“ im Kulturort Depot: Erste Weihnachtsausgabe in Dortmund macht Lust aufs Fest und Handgemachtes

Weihnachtsausgabe des Design-Gipfels für Besucher*innen aus Dortmund geöffnet. Fotos: Nikola Leinweber

Von Nikola Leinweber

Zum ersten Mal fand der „Design Gipfel“ am vergangenen Wochenende als Weihnachtsausgabe im Kulturort Depot in der Nordstadt statt. Mit dabei waren so viele lokale Aussteller*innen wie noch nie. – Schon vom Eingang der Halle aus sahen die Besucher*innen den Weihnachtsbaum. Sieben Meter und siebzig Zentimeter groß sei er, verrät Veranstalterin Katherina Lindenblatt. „Damit ist er der größte echte Weihnachtsbaum in Dortmund“, so die studierte Illustratorin. Seit 2012 veranstaltet sie zweimal jährlich den Design-Gipfel in der Nordstadt und bietet Liebhaber*innen von Handgemachtem und Kreativem einen Anlaufpunkt.

Größter echter Weihnachtsbaum in Dortmund markiert den Design-Gipfel im Kulturort Depot

Der Tannenbaum markierte für viele Besucher*innen das Zentrum des Design-Gipfels.

Zum ersten Mal gab es den Design-Gipfel im Dezember statt im September und als Weihnachtsausgabe. „Die Aussteller haben sich das gewünscht“, sagt Katherina Lindenblatt. Schon länger habe sie den Wunsch gehegt, eine Weihnachtsedition zu veranstalten: „Ich möchte eine Alternative zu den Weihnachtsmärkten schaffen.“ Denn bei den herkömmlichen Weihnachtsmärkten hätte ihr das mit Liebe Gemachte gefehlt.

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„Ich bin total aufgegangen in dem ganzen Weihnachtstamtam“, schwärmt die Veranstalterin. Denn neben den Aussteller*innen hat sie ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm organisiert. Auch hier gäbe es in diesem Jahr eine Premiere, so Lindenblatt: „Die ‚Gipfeljagd‘ ist eine Schnitzeljagd, die wir bisher nur für Kinder organisiert haben. Dieses Mal gibt es die ‚Gipfeljagd‘ auch für Erwachsene.“

Zusätzlich wurde eine weihnachtliche Fotowand aufgestellt und zur Verlosung mit attraktiven Preisen eingeladen – von einem Erlebnisgutschein über 250 Euro bis hin zu Ausstellerpreisen. Der Magier Pilloso komplettierte das Rahmenprogramm.

Zehn Aussteller*innen aus Dortmund und weitere zwölf aus dem Ruhrgebiet

Dagmar Knappkötter-Esch von „Applebeach“ verkauft Handtaschen aus Ananasfasern.

„Mein persönliches Highlight ist aber, dass zehn Aussteller aus Dortmund kommen“, sagt Lindenblatt. Zusätzliche zwölf der insgesamt 60 Anbieter*innen sind aus dem gesamten Ruhrgebiet zusammengekommen, um weihnachtliche wie nicht-weihnachtliche Produkte zu verkaufen. So viele lokale Aussteller*innen habe der Design-Gipfel in Dortmund noch nie gesehen, bestätigt auch Katherina Lindenblatt. Sie ergänzt: „Mir ist es sehr wichtig, dass wir viele Aussteller aus der Region haben.“

Zu den Dortmunder Aussteller*innen gehört auch Dagmar Knappkötter-Esch. Die 54-Jährige verkauft über ihr Label „Applebeach“ vegane Taschen, die aus Piñatex, also Ananasleder hergestellt werden. „Ich habe vorher mit anderen Materialien gearbeitet“, erzählt Knappkötter-Esch. „Dann habe ich die Ananasfaser im Netz entdeckt.“

Das neueste Produkt des Labels „Tanz auf Ruinen“ sind Ringe aus Münzen.

Anfangs konnte sie das Material nicht bestellen. Als es dann schließlich verfügbar war, schlug die 54-Jährige zu. Inzwischen arbeitet sie schon seit einem Jahr mit Piñatex. „Ich finde es so genial, dass man so etwas aus einem Abfallprodukt herstellen kann“, sagt sie begeistert.

Thomas Ziegahn aus Dortmund setzt ebenfalls auf Abfallprodukte. „Tanz auf Ruinen“ heißt sein Label und der Name ist Programm. Aus alten, ausgedienten Produkten erstellt er neue – er upcycelt. „Es fing damals damit an, dass mein letzter Gürtel gerissen ist. Aus einem Fahrradreifen habe ich einen neuen gemacht“, sagt Ziegahn über die Anfänge seines Geschäftes. „Ich mache das inzwischen seit sechs Jahren und habe aus meinem Hobby einen Beruf gemacht.“

Den weitesten Weg zum Design-Gipfel hat das Label „Zellij“ aus Spanien gehabt

Allerdings gab es auch Anbieter*innen, die nicht aus Deutschland kamen. Die wahrscheinlich längste Anreise hatte das Label „Zellij“, das den weiten Weg aus Spanien nach Dortmund auf sich genommen hat.

„Zellij“ verkauften neben Mosaiktischen auch Berber-Kissen, die von Hand gefertigt wurden.

Im Gepäck: handgefertigte Kissen, Untersetzer und Mosaiktische. „Zellij ist arabisch und steht für die Fliesenkunst“, klärt Aussteller Steffen Hafenmayer auf. „Unser Ziel ist es, das Mediterrane nach Nord-Europa zu bringen.“ Alle Produkte werden dabei in Handarbeit in Marrakesch oder Lissabon gefertigt.

Auch im nächsten Jahr soll der Design-Gipfel als weihnachtlicher Last-Minute-Shopping-Markt stattfinden. „Wir haben sogar schon einen Termin im Dezember eingeplant“, erklärt Katherina Lindenblatt. Über die Dekoration der kommenden Weihnachtsausgabe in Dortmund hat sie sich jetzt schon Gedanken gemacht. Wie sie mit einem Blick auf den Tannenbaum in der Mitte der Halle prognostiziert: „Im nächsten Jahr wird der Weihnachtsbaum wahrscheinlich kleiner werden.“

Der erste Design-Gipfel fand 2010 in Münster statt. Damals hatte Katherina Lindenblatt den Designmarkt mit einer Studienfreundin organisiert. „Es gab keine hippen und coolen Designmärkte. Deshalb hab ich mir gedacht, einfach einen selber zu machen“, sagt sie. Während ihres Designstudiums verdiente sie sich Geld dazu, indem sie Kuscheltiere nähte und verkaufte. Später arbeitete sie als Illustratorin. Seit fünf Jahren beschäftigt sie sich hauptberuflich mit der Organisation des Design-Gipfels und weiterer Pop-up-Märkte.

Weitere Informationen:

  • Vor Weihnachten stehen noch die Frühlingstermine des Design-Gipfels auf dem Plan. Am 7. und 8. März kehrt der Designmarkt ins Depot zurück. Am 21. und 22. März gastiert er in Münster in der Mensa am Ring und am 18. und 19. April findet er auf der Zeche Zollverein in Essen statt.

 

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