Emscherumbau in Dortmund geht mit Renaturierung des Roßbachs und Kanalarbeiten am Nettebach-System weiter

Der Roßbach wird renaturiert. Die Bagger bereiten das neue Flussbett vor. Foto: Emschergenossenschaft

Der Roßbach ist ein linksseitiger Nebenarm des Emscher-Oberlaufes im Stadtgebiet von Dortmund. Seit 2017 renaturiert die Emschergenossenschaft den Roßbach und seine Nebengewässer auf einer Länge von etwa 4,4 Kilometern. Bis Ende dieses Jahres sollen die Arbeiten auf etwa drei Vierteln dieser Strecke abgeschlossen werden. Außerdem gehen die Kanalbaumaßnahmen der Genossenschaft auf Dortmunder Stadtgebiet auf ihr Ende zu: Die Arbeiten am Nettebach-System sind zu großen Teilen beendet. Der Zechengraben ist das letzte Gewässer, an dem noch an den neuen Abwasserkanälen gebaut wird. Bis 2022 sollen die Baumaßnahmen abgeschlossen sein. Dann wird auch hier mit der Renaturierung begonnen.

Dortmund ist als bislang einzige Emscherstadt abwasserfrei

Dortmund ist eine Emscher-Stadt – und die bislang einzige, in der die Emscher bereits abwasserfrei ist: am Oberlauf von Holzwickede bis Dortmund-Deusen. Das Ziel des Emscher-Umbaus, eine vom Abwasser befreite Emscher, wird Ende 2021 erreicht sein.

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Bereits fertiggestellt ist unter anderem die Renaturierung des zum Roßbach-Systems gehörenden Bärenbruchgrabens und des Dellwiger Bachs. Im Rahmen der sogenannten „ökologischen Verbesserung“ nimmt die Emschergenossenschaft die Betonsohlschalen heraus, die Böschungen werden flacher gestaltet. Dort, wo der Platz es zulässt, wird das Gewässer auch wieder mehr Kurven schlagen dürfen. 

In die naturnahe Umgestaltung des Roßbachs investiert die Emschergenossenschaft im Rahmen des Generationenprojektes Emscher-Umbau rund neun Millionen Euro.

Nach den Kanalbaumaßnahmen folgt auch am Nettebach-System die Renaturierung

Die Abschlussarbeiten am Abwasserkanal laufen. Im Herbst wird geflutet. Foto: Rupert Oberhäuser/ EGLV
Die letzten Kanalarbeiten laufen noch bis 2022.  Foto: Rupert Oberhäuser/ EGLV

Der Dortmunder Nettebach und seine Nebengewässer wurden mit unterirdischen Abwasserkanälen ausgestattet, um auch die letzte „Köttelbecke“ auf Dortmunder Stadtgebiet zu beseitigen. Seitdem hat sich am Nettebach-System viel getan:

Von der etwa 9,5 Kilometer langen Strecke, die die gesamte Baumaßnahme umfasst, sind 8,5 Kilometer bereits fertiggestellt. Bereits seit etwa anderthalb Jahren ist der Nettebach abwasserfrei.

Die letzte Kanalbaumaßnahme der Emschergenossenschaft in Dortmund findet aktuell am Zechengraben statt. Damit läuft am Nettebach-System der letzte der geplanten vier Bauabschnitte, der voraussichtlich noch bis 2022 dauern wird. Im Anschluss an die Kanalbaumaßnahmen folgt die naturnahe Umgestaltung der Gewässer. Insgesamt investiert die Emschergenossenschaft in die Abwasserfreiheit des Nettebach- Systems etwa 60 Millionen Euro.

Anpassungsmaßnahmen im Zuge des Klimawandels als zukünftige Herausforderung

Ullrich Sierau (l) und Uli Paetzel informierten über den Stand der Dinge. Foto: S.Fijneman
Dortmunds OB Ullrich Sierau (l) und Uli Paetzel von der Emschergenossenschaft. Foto: Archiv

Die nächste große Herausforderung steht jedoch nicht nur vor der Tür, sondern praktisch schon im Haus: der Klimawandel und seine Folgen. „Wir müssen lernen, mit den Auswirkungen des Klimawandels umzugehen und entsprechende Anpassungsmaßnahmen vorantreiben.

Das kann man aber nicht alleine schaffen. Einmal mehr müssen wir als Region an einem Strang ziehen und die Möglichkeit ergreifen, die Vorstellung von einer „Klimaresilienten Region mit internationaler Strahlkraft“ in die Tat umzusetzen“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. 

Der Grundstein dazu wurde am 15. November dieses Jahres gelegt: Knapp 120 Jahre nach der Gründung der Emschergenossenschaft unterzeichneten in Recklinghausen alle 16 Kommunen der Emscher-Region eine Verpflichtungserklärung mit dem Ziel, gemeinsam mit der Emschergenossenschaft als koordinierende Service-Stelle das Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ bereits ab Anfang 2020 mit Leben zu füllen. 

„Damit gehen wir auch die Herausforderung Klimawandel gemeinsam als Region an. Nur so lassen sich Lösungen für regionale Problemstellungen finden. Mit diesem Projekt können wir Vorbild für andere Regionen in Europa und in der Welt sein, so wie wir es bereits auch von unserem Emscher-Umbau kennen“, sagt Paetzel.

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