Mit einer Rede von Angela Merkel ist der Digital-Gipfel der Bundesregierung zu Ende gegangen. Zwei Tage lang trafen sich in Dortmund Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Ermöglicht wurde der Austausch von Meinungen und Standpunkten durch einen gemeinsamen analogen Ort in Echtzeit – den Westfalenhallen. Digitale Plattformen als ihre virtuellen Gegenstücke standen dagegen auf dem diesjährigen Gipfel im Mittelpunkt der Debatten. Für Bundeswirtschaftsminister Altmaier endete der Besuch nach einem Sturz im Klinikum Dortmund.
Who’s Who der Digitalszene zu Gast in den Dortmunder Westfalenhallen
Einmal im Jahr lädt das Bundeswirtschaftsministerium zum großen Digital-Gipfel ein. In diesem Jahr fiel die Wahl des Veranstaltungsortes auf Dortmund. So traf das Who’s Who der deutschen Digitalszene am Montag in der Stadt ein.
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Am Eröffnungstag standen zunächst hauptsächlich Gespräche mit WissenschaftlerInnen und WirtschaftsvertreterInnen auf dem Plan.
Wie kann die Digitalisierung helfen, das Klima zu schützen? Wie können die verschiedenen Arten von Mobilität digital vereinfacht werden? – Das waren beispielhafte Gipfel-Themen.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und NRW Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart schauten sich am Nachmittag wichtige Digitalorte in Dortmund an. Bei Wilo in Hörde besuchten sie die neue digitale Fabrik und an der TU wurden ihnen smarte Lösungen im Bereich der Logistik präsentiert.
Wirtschaftsminister Altmaier nach Sturz von der Bühne im Krankenhaus: Entwarnung
Peter Altmaier wollte in Dortmund die europäische Gaia X Cloud präsentieren. Nach seiner Eröffnungsrede am Dienstag stürzte der Minister allerdings von der Bühne. Der Gipfel pausierte. Altmaier wurde ins Klinikum gebracht und gab später auf Twitter Entwarnung. Außer Prellungen und Platzwunden habe er nichts Ernstes.
Die Präsentation von Gaia X übernahm Altmaiers Beauftragter für digitale Wirtschaft, Thomas Jarzombek. Das Projekt soll eine europäische Alternative zu Serverspeicher von Amazon, Google und Co. aufbauen. Der Staat wolle aber keine eigenen Server aufstellen, sondern eine Position der Moderation einnehmen, erklärte Jarzombek. Die Bundesregierung will mit Standards dabei helfen, viel kleine Anbieter miteinander zu verbinden.
Am Nachmittag besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Gipfel. Dort ließ sie sich die Ausstellung des Landes NRW, auch mit Dortmunder Forschungsprodukten, zeigen. Anschließend hielt sie auf der Bühne die abschließende Rede. „Aus Hunderttausenden von Kohlekumpeln in der Region sind hunderttausende Studierende geworden. Somit weiß diese Stadt, was Wandel bedeutet“, sagte die Kanzlerin über Dortmund. Deshalb sei die Stadt ein guter Austragungsort für den Gipfel gewesen. Der nächste Digital-Gipfel wird 2020 in Jena stattfinden.