„Schwanger! Alkohol? Dein Kind trinkt mit!“ – Sparkasse Dortmund spendet 20.000 € für Gesundheitskampagne

(v.l.:) Uta Nagel (Koordinationsstelle Gesundheitsamt Dortmund), Dr. Frank Renken (Leiter Gesundheitsamt Dortmund), Birgit Zoerner (Gesundheitsdezernentin) und Frank Mertin (Sparkasse Dortmund)

Von Laura Sommer

Eine Frau soll in der Schwangerschaft keinen Alkohol trinken, das ist vielen bewusst. Dennoch neigen einige dazu, mal ein Gläschen zu trinken – mit schweren Folgen: trinken Frauen in der Schwangerschaft, so trinkt das ungeborene Kind in vollem Maße mit. Mehr noch: Das Kind hat im Mutterleib nur begrenzte Abbauenzyme für Alkohol zur Verfügung. Es ist dem Alkohol viel länger ausgesetzt als seine Mutter. Das Kind wird in seiner Entwicklung gehemmt und erhält je nach Reifestadium und Alkoholmenge, körperliche wie kognitive Schädigungen.

Fetale Alkoholspektrum-Störung (FAS) – schätzungsweise jährlich 10.000 Betroffene

Das Gesundheitsamt Dortmund kann dank einer Spende der Sparkasse Dortmund in Höhe von 20.000 Euro ab dem 24. September zwei Wochen lang mit 120 City-Light-Postern in rund 25 U-Bahnhöfen, 25.000 Postkarten (City-Cards) und 500 Plakaten in Apotheken, bei Ärzten und Schulen auf diese Gefahren aufmerksam machen.

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Das Gesundheitsamt am Hohen Wall. Foto: Alex Völkel

Im Kongresszentrum der Westfalenhalle gibt es parallel dazu am 27. und 28. September eine Fachtagung zum Thema  „FASD“-Deutschland (Fetal Alcohol Spectrum Disorder, deutsch: Fetale Alkoholspektrum-Störung), die mit 450 Anmeldungen bereits ausgebucht ist.

Die durch den Alkoholkonsum der Schwangeren entstandenen Schädigungen des Kindes werden unter dem Begriff FASD zusammengefasst. FASD ist die einzige Behinderung, die komplett vermeidbar ist. Es ist die häufigste, nicht erblich bedingte Ursache für kindliche Behinderungen. FASD ist nicht heilbar, aber mit der richtigen Förderung und Unterstützung kann das Leben der Betroffenen etwas erleichtert werden.

Schätzungen zufolge werden in Deutschland jährlich circa 10.000 Kinder mit alkoholbedingten Schädigungen geboren. Etwa 4.000 von ihnen haben das Vollbild des Fetalen Alkoholsyndroms und sind ihr Leben lang körperlich und geistig behindert. Genaue Zahlen zur Häufigkeit gibt es nicht, weil die Schädigungen oft nicht erkannt bzw. diagnostiziert werden. Typische Symptome sind meistens am Gesicht und Kopf zu erkennen. Diese zeigen diverse Veränderungen und Anomalien auf.

„Tag des alkoholgeschädigten Kindes“ Seit 1999 wird auf FASD aufmerksam gemacht

Das Spektrum der nicht heilbaren Folgeerscheinungen ist vielfältig: Entwicklungsstörungen, körperliche Fehlbildungen, eingeschränkte Impulskontrolle, sozial unangemessenes Verhalten, Hyperaktivität und Merk-und Lernschwierigkeiten. Einen ganz normalen Alltag zu führen, fällt den betroffenen Kindern im späteren Leben sehr schwer.

c: aeggf.de fasd-netz.de
Bereits 50ml Alkohol können schwere Folgen haben #noalcoholformybaby

Seit 1999 wird jedes Jahr auf Initiative der Organisation „FASDworld“ am 9. September der „Tag des alkoholgeschädigten Kindes“ begangen. Er macht auf die Situation von Kindern aufmerksam, die mit einer alkoholbedingten Schädigung geboren wurden.

Im Gesundheitsamt Dortmund war bereits im April die Wanderausstellung „Zero!“ zu sehen. Die sollte einen Anstoß für die öffentliche Diskussion über das Thema FASD geben. Die Ausstellung beinhaltet Informationen über Schwangerschaft, Alkohol und FASD.

Ihr Ziel ist eine frühe Sensibilisierung der zukünftigen Elterngenerationen über die Folgen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft. Auch im nächsten Jahr wird die Ausstellung „Zero!“ wieder in Dortmund zu sehen sein.

 

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Weitere Informationen:

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  1. Marien-Hospital Hombruch (Pressemitteilung)

    Informationstag „Let’s talk about Alkohol“ im Marien-Hospital Hombruch

    Am 28.09.2019 findet im Marien-Hospital Hombruch der Informationstag „Let’s talk about Alkohol“ statt. Eingeladen sind alle Interessierten von 9-14 Uhr, um über das Thema Alkoholkonsum ins Gespräch zu kommen, Informationen mitzunehmen, Hilfsangebote, Fachinformationen und Behandlungsmöglichkeiten kennenzulernen.

    Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit und kann behandelt werden. Im Marien Hospital Hombruch bieten wir eine strukturierte Behandlung der Alkoholabhängigkeit an.

    Es gibt kaum einen Anlass, an dem wir Familie oder Freunde treffen und ohne Alkohol auskommen. Er ist in unserer Gesellschaft so fest verankert, dass man sich manchmal sogar rechtfertigen muss, wenn man nichts trinkt. In unserer Gesellschaft ist Alkohol selbstverständlich geworden und wird oft verharmlost. Die Grenzen zwischen gelegentlichem Alkoholkonsum und einem wirklichen Problem verschwimmen. Allerdings ist Alkohol ein Zellgift und kann alle Organe des Körpers schädigen. Über 200 Krankheiten können durch Alkoholkonsum ausgelöst werden. Oft werden die Bauchspeicheldrüse, die Speiseröhre, Magen und Darm in Mitleidenschaft gezogen.

    Auch Kinder und Jugendliche sind von diesem Thema betroffen. Aktuelle wissenschaftliche Studien konnten aufzeigen, dass das Rauschtrinken schädlich für die Gehirnentwicklung junger Menschen ist. Hierbei konnten insbesondere Schäden im Bereich des Hippocampus nachgewiesen werden, eine Region, die wichtig ist für die Gedächtnisbildung.

    Schon die bekannten Blackouts – Erinnerungslücken nach heftigen Trinkgelagen – können als ein Warnzeichen für bevorstehende Schäden am Hippocampus gewertet werden. Denn hier hat der Alkohol offenbar zu einem kurzfristigen Ausfall der Speicherung in das Langzeitgedächtnis geführt. Was gestern Abend war, ist im Vollrausch schlicht verloren gegangen.

    Es sind mitunter mehrere Jahre der Abstinenz nötig, um wieder ein halbwegs normales Leistungsniveau zu erreichen. Doch Studien zeigen auch auf: Wer sich schon als Jugendlichen daran gewöhnt, sich aus Spaß zu betrinken, wird später mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Alkoholproblem entwickeln.

    Um zu zeigen, dass beispielsweise Cocktails auch ohne Alkohol schmecken, wird es eine Cocktailbar (gegen Gebühr) geben.

    Veranstaltungsort: Marien Hospital Hombruch, Gablonzstr. 9, 44225 Dortmund
    Uhrzeit: 9-14 Uhr

  2. „Schwanger! Alkohol? Dein Kind trinkt mit!“: City-Light-Poster-Aktion des Gesundheitsamts (PM)

    „Schwanger! Alkohol? Dein Kind trinkt mit!“: City-Light-Poster-Aktion des Gesundheitsamts

    Konsumiert eine schwangere Frau Alkohol, trinkt das ungeborene Kind mit. Mehr noch: Da das Kind im Mutterleib nur sehr begrenzt Abbauenzyme für Alkohol zur Verfügung hat, ist es dem Alkohol viel länger ausgesetzt als seine Mutter. Das Kind wird nicht nur in seiner Entwicklung gehemmt, sondern erfährt je nach Reifestadium und Alkoholmenge körperliche und kognitive Schädigungen.

    Das Gesundheitsamt möchte mit einer Informationskampagne auf die oft unterschätzten Gefahren des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft hinweisen. Ab dieser Woche machen 150 City-Light-Poster z.B. an Bushaltestellen auf die Gefahr aufmerksam, in der nächsten Woche sind es noch 73 Standorte. Ermöglicht wird die Kampagne durch eine Spende der Sparkasse Dortmund in Höhe von 20.000 Euro. Bereits im September 2019 hatte das Gesundheitsamt eine entsprechende Kampagne gestartet die nun aufgrund der positiven Resonanz wiederholt wird.

    Zum Hintergrund: Fetale Alkoholspektrumstörungen

    Schädigungen des Kindes, die durch den Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft entstehen, werden unter dem Begriff FASD – Fetal Alcohol Spectrum Disorder (Fetale Alkoholspektrumstörungen) – erfasst. Sie sind die häufigste nicht erblich bedingte Ursache für kindliche Behinderungen. Dabei wären sie durch den Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft zu 100 Prozent vermeidbar.

    Schätzungen zufolge werden in Deutschland jährlich etwa 10.000 Kinder mit alkoholbedingten Schädigungen geboren. Etwa 4.000 von ihnen haben das Vollbild des Fetalen Alkoholsyndroms (FAS) und sind lebenslang körperlich und geistig behindert.

    Das Spektrum der nicht heilbaren Folgeerscheinungen ist vielfältig: weitreichende Entwicklungsstörungen, körperliche Fehlbildungen, eingeschränkte Impulskotrolle, sozial unangemessenes Verhalten, Hyperaktivität, Merk- und Lernschwierigkeiten. Die betroffenen Kinder haben später große Probleme in der Bewältigung des Alltags.

  3. Stadtbahn informiert über Risiken – Aktion des Gesundheitsamts: „Schwanger! Alkohol? Dein Kind trinkt mit!“

    Konsumiert eine schwangere Frau Alkohol, trinkt das ungeborene Kind in vollem Maße mit. Mehr noch: Da das Kind im Mutterleib nur sehr begrenzt Abbauenzyme für Alkohol besitzt, ist es dem Alkohol viel länger ausgesetzt als seine Mutter. Es wird in seiner Entwicklung gehemmt, körperliche und kognitive Schädigungen können die Folge sein. Darauf macht das Gesundheitsamt Dortmund nun mit Unterstützung der DSW21 öffentlich aufmerksam: Eine Stadtbahn trägt ab sofort den Aufdruck „Schwanger! Alkohol? Dein Kind trinkt mit!“ und machen dadurch auf die oft unterschätzten Gefahren durch den mütterlichen Alkoholkonsum in der Schwangerschaft aufmerksam.

    Nachdem bereits zwei City-Light-Poster-Aktionen in den vergangenen Jahren positive Resonanz brachten, hat das Gesundheitsamt mit der fahrenden Stadtbahn statt eines starren nun ein bewegtes Medium gewählt. „Die Stadtbahn wird nun ein Jahr lang auf wechselnden Linien durch Dortmund fahren. Dadurch erreicht die Botschaft eine Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern und macht sie auf dieses wichtige Thema aufmerksam“, sagt Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner.

    Zum Hintergrund

    Die durch den Alkoholkonsum der Schwangeren entstandenen Schädigungen des Kindes werden unter dem Begriff FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder, deutsch: Fetale Alkoholspektrumstörungen) erfasst. Sie sind die häufigste nicht erblich bedingte Ursache für kindliche Behinderungen. Dabei wären sie durch den Verzicht auf Alkoholkonsum in der Schwangerschaft zu 100 Prozent vermeidbar. Schätzungen zufolge werden in Deutschland jährlich etwa 10.000 Kinder mit alkoholbedingten Schädigungen geboren. Etwa 4.000 von ihnen haben das Vollbild des Fetalen Alkoholsyndroms (FAS) und sind lebenslang körperlich sowie geistig behindert.

    Das Spektrum der nicht heilbaren Folgeerscheinungen ist vielfältig: Es drohen weitreichende Entwicklungsstörungen, körperliche Fehlbildungen, eine eingeschränkte Impulskontrolle, sozial unangemessenes Verhalten, Hyperaktivität sowie Merk- und Lernschwierigkeiten. Die betroffenen Kinder haben später große Probleme bei der Alltagsbewältigung.

    Auf Initiative der Organisation FASDworld hin wird seit 1999 jedes Jahr am 9. September der „Tag des alkoholgeschädigten Kindes“ begangen. Er macht auf die Situation von Kindern aufmerksam, die mit einer alkoholbedingten Schädigung geboren wurden.

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