„Aufbruch Fahrrad Dortmund“ wehrt sich gegen geplante Sperrung des Wegs zwischen Kreuzviertel und Stadion

Der Weg ist die kürzeste Verbindung zwischen Messegelände und Kreuzviertel. Es ist geplant, diesen nur noch in Ausnahmefällen zugänglich zu machen. Dagegen wehrt sich die Volksinitiative. Grafik: Stadt Dortmund

Die Westfalenhallen wollen den Weg zwischen den Hallen drei und vier schließen. Nur noch in Ausnahmefällen, etwa bei Spielen des BVB, soll der Weg zwischen Kreuzviertel und Stadion geöffnet werden. Die direkte Verbindung zwischen dem Kreuzviertel mit seinen FH-Standorten und den Sportstätten an der Strobelallee, der Bolmke und dem Bahnhaltepunkt Signal-Iduna-Park wäre dann unterbrochen. Die Aktiven der Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad Dortmund“ fordern darum, den Weg dauerhaft offen zu halten.

Initiative bemängelt offensichtlichen Widerspruch zum Konzept „Stadt der kurzen Wege“

Einfahrt in den Weg von der Strobelallee aus. Foto: Jan Rocho

In einer Stellungnahme der Initiative „Aufbruch Fahrrad Dortmund“ wird darauf aufmerksam gemacht, dass die Westfalenhallen den beschriebenen Weg in Zukunft als interne Logistikachse nutzen wollten. Dies begründe die Geschäftsführung damit, dass der Auf- und Abbau im Messebetrieb schneller erfolgen könne, wenn auf dem Weg keine FußgängerInnen und RadfahrerInnen unterwegs seien. Außerdem würden manche Veranstalter ein abgeschlossenes Messegelände fordern.

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Dagegen würden RadfahrerInnen und vor allem FußgängerInnen Wert auf direkte, kurze Wege legen. Auch die Stadt Dortmund sehe das so und habe darum das Ziel, Dortmund als Stadt der kurzen Wege weiterzuentwickeln, in ihrem Zielkonzept zum Masterplan Mobilität festgelegt. Der Masterplan wird derzeit entwickelt und soll den Rahmen für den Verkehr in Dortmund bis zum Jahr 2030 setzen.

„Eine Sperrung des Weges würde gleich zwei Ziele des Masterplans verletzen“, so Björn Künsting von „Aufbruch Fahrrad Dortmund“. „Sie widerspricht dem Ziel der Förderung des Fußverkehrs und des Radverkehrs und sie widerspricht dem Ziel, Dortmund als Stadt der kurzen Wege weiterzuentwickeln“.

Masterplan Mobilität: Initiative sieht Stadt in der Verantwortung optimale Rahmenbedingungen zu schaffen

„Aufbruch Fahrrad Dortmund“ fordere darum, den Weg dauerhaft offenzuhalten. „Wir haben in Dortmund im Rahmen der Volksinitiative Aufbruch Fahrrad 30.000 Unterschriften für besseren Radverkehr gesammelt“, so Künsting. „Das zeigt uns: Die Menschen in Dortmund wollen ihr Mobilitätsverhalten ändern. Und sie wollen, dass die Stadt Rahmenbedingungen schafft, unter denen das auch gut möglich ist. Wichtige Wege zu sperren, ist da völlig kontraproduktiv.“

30.000 Unterschriften konnten die “Aufbruch Fahrrad” Unterstützer in Dortmund sammeln. Foto: Jan Rocho

Die führenden Architekten der Stadt würden das ganz ähnlich sehen. Bereits im Mai habe sich der Vorstand des Bunds deutscher Architekten (BDA) in Dortmund an den Planungsausschuss gewandt und sich gegen eine Kappung des Weges ausgesprochen. Stattdessen habe er an die Verantwortlichen appelliert, die Anlieferung der Messe und den öffentlichen Fuß- und Radweg verträglich zu planen und die wichtige Verbindungsachse damit aufzuwerten.

Die Verwaltung betone zwar, dass bisher keine Entscheidung zur Öffnung oder Schließung des Weges gefallen sei. In der Stellungnahme der Verwaltung für die Ausschüsse hieße es aber, es würden unterschiedliche Varianten diskutiert, die eine temporäre sowie eine kontinuierliche Schließung vorsehen würden.

 „Beides wäre eine Verschlechterung der heutigen Situation, denn jetzt ist der Weg immer offen“, so Sven Teschke von „Aufbruch Fahrrad Dortmund“. „Für alle, die pünktlich ankommen müssen oder die den Zug erwischen wollen, ist eine temporäre Sperrung genauso schlimm wie eine dauerhafte Sperrung, denn dann müsste man die Zeit für den Umweg doch immer mit einplanen. Für uns ist klar: Wenn die Stadt ihre eigenen Beschlüsse zum Zielkonzept Masterplan Mobilität ernst nimmt, muss der Weg dauerhaft offen bleiben und darf auch nicht temporär gesperrt werden.“

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