Auf Antrag der SPD-Landtagsfraktion befassten sich die Abgeordneten des nordrhein-westfälischen Landtags mit der Schleuse Henrichenburg sowie der Notwendigkeit, durch zusätzliche Schleusungsmöglichkeiten die Erreichbarkeit Dortmunds per Wasserstraße dauerhaft zu gewährleisten. Dabei kam fraktionsübergreifende Unterstützungsbereitschaft zum Ausdruck, das Anliegen im Landtag vertiefend zu beraten und dem Sanierungsstau auf nordrhein-westfälischen Wasserstraßen entgegenzuwirken.
Antrag liegt zuständigen Ausschüssen vor, Hafenchef Büscher im September zu Gast im Landtag
Im Antrag wird die nordrhein-westfälische Landesregierung dazu aufgerufen, beim Bundesverkehrsminister eine zweite Schleusungsmöglichkeit für den Dortmunder Hafen zu fordern. Außerdem gelte es, gegenüber dem Bundesverkehrsminister darauf hinzuwirken, dass die gegenwärtigen Instandsetzungsarbeiten an der Schleuse Henrichenburg möglichst komprimiert erfolgen.
___STEADY_PAYWALL___
Thematisiert wird im Antrag auch das Erfordernis eines zeitgemäßen Neubaus der Schwieringhauser Brücke, die unerwartet unter Denkmalschutz gestellt worden ist. Zahlreiche Redner äußerten sich kritisch über diesen Vorgang.
Mit dem Antrag befassen sich nun die Landtagsausschüsse für Verkehr sowie für Wirtschaft, Energie und Landesplanung. Am 4. September erfolgt im Landtag außerdem eine Anhörung, bei der Uwe Büscher als Vorstand der Dortmunder Hafen AG Stellung zum Zustand der nordrhein-westfälischen Wasserstraßeninfrastruktur beziehen wird.
„Dass sich der nordrhein-westfälische Landtag mit den Zukunftserfordernissen des Dortmunder Hafens befasst, ist ein positives Zeichen für den Logistikstandort Dortmund sowie die vom Hafen abhängigen Unternehmen und Beschäftigten der gesamten Region. Die Politik hat nun die Chance, in einem Atemzug richtungsweisende Umwelt-, Verkehrs- und Arbeitsmarktpolitik zu betreiben“, unterstreicht Hafenchef Uwe Büscher.
Weitere Informationen:
- Den Antrag finden Sie hier.
- Ein Protokoll zur Sitzung wird noch auf der Website des nordrhein-westfälischen Landtags veröffentlicht werden.
Mehr zum Thema bei nordstadtblogger.de:
Reader Comments
Dortmunder Hafen AG (Pressemitteilung)
Engagement zeigt Wirkung: Notbetrieb der Schleuse Henrichenburg endet bereits am 17. September 2019
Der Einsatz von Hafenanliegern, Fürsprechern aus Stadt, Land und Bund sowie der Dortmunder Hafen AG zeigt Wirkung: Der ursprünglich vom 1. August bis Ende November 2019 terminierte Notbetrieb an der Schleuse Henrichenburg endet nach einer aktuellen Information des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Duisburg-Meiderich bereits am 17. September 2019. Ab dann können Schiffe wieder uneingeschränkt und nicht nur in den Abend- und Nachtstunden nach Dortmund gelangen.
„Wir freuen uns über die beschleunigten Grundinstandsetzungsarbeiten und fühlen uns in unserem weiteren Einsatz für eine zusätzliche Schleuse bestärkt – wo ein Wille ist, ist offensichtlich auch ein Weg“, freut sich Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG.
Die Schleuse Henrichenburg ist für Schiffe von und nach Dortmund der einzige Zugang und kann nicht umfahren werden. Sie wird vom Bund betrieben und unterhalten. Die Schleuse passieren jährlich etwa 2.200 Schiffe, die rund 2,5 Millionen Tonnen Güter im Dortmunder Hafen umschlagen.
Um im Fall von Schleusenreparaturen Ausweichmöglichkeiten zu haben, fordert die Dortmunder Hafen AG den Bau einer zusätzlichen Schleusenkammer. „Eine größere Planungssicherheit wird auch Transporte über die Wasserstraße attraktiver machen – angesichts verstopfter Straßen und Autobahnen sowie der Herausforderungen des Klimawandels liegen hier große Chancen. Ein kanalgängiges Binnenschiff ersetzt rund 50 LKW“, unterstreicht Uwe Büscher.
Am 4. September wird Dortmunds Hafenchef vor dem Verkehrsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags Stellung zum Zustand der nordrhein-westfälischen Wasserwege beziehen und in der Anhörung auch die Notwendigkeit einer zusätzlichen Schleuse in Henrichenburg herausstellen.
SPD-MdB Sabine Poschmann (Pressemitteilung)
Poschmann kündigt 72 neue Stellen für Schifffahrtsverwaltungen an:
„Sanierungsstau auf den Kanälen im Ruhrgebiet muss jetzt beendet werden“
Personelle Verstärkung für die Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen (WSV) in NRW und dem Ruhrgebiet: Mit 72 zusätzlichen Stellen im laufenden Jahr 2020 sollen die WSV in die Lage versetzt werden, den seit Langem beklagten Sanierungsstau im maroden Kanalnetz aufzulösen. Die neuen Planstellen habe das Bundesverkehrsministerium in einem Antwortschreiben an die Bundestagsabgeordneten der Ruhrgebiets-SPD zugesichert, meldet die Dortmunder Abgeordnete Sabine Poschmann (SPD). „Es wurde höchste Zeit, dass Bundesverkehrsminister Scheuer unseren mehrfachen Forderungen nach zusätzlichem Personal nun nachkommt“, so Poschmann.
Das Kanalnetz sei in einem katastrophalen Zustand. Baumaßnahmen kämen aufgrund der knappen Personaldecke in den Schifffahrtsverwaltungen gar nicht oder nur schleppend voran. „Viele Unternehmen im Ruhrgebiet sind aber auf funktionierende Wasserstraßen angewiesen“, sagt die Dortmunder Abgeordnete. 54 Stellen würden allein für Erneuerungs- und Ausbaumaßnahmen im Westdeutschen Kanalnetz installiert.
Ein Schwerpunkt liege auf dem rund 60 Kilometer langen Wesel-Datteln-Kanal, der mit einem Transportaufkommen von jährlich 20 Millionen Tonnen eine Hauptverkehrsschlagader für die Großindustrie im Ruhrgebiet sei. „Die neuen Planstellen dürfen aber nicht zu Papiertigern werden“, mahnt Poschmann. Die SPD werde sehr genau drauf achten, dass die Stellen so zeitnah wie möglich mit Fachleuten besetzt werden.