Heimat 132: Ambitioniertes Fotoprojekt über die Nordstadt. Es werden noch Teilnehmer gesucht

Heimat 132, Fotoprojekt von Peyman Azhari. Ilan, Israel
Heimat 132, Fotoprojekt von Peyman Azhari. Ilan aus Israel. Foto: Peyman Azhari

„Heimat: Land, Landesteil oder Ort, in dem man [geboren und] aufgewachsen ist oder sich durch ständigen Aufenthalt zu Hause fühlt (oft als gefühlsbetonter Ausdruck enger Verbundenheit gegenüber einer bestimmten Gegend)“, so definiert der Duden den Begriff Heimat. Welchen Begriff von Heimat haben Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten oder wollten und in der Dortmunder Nordstadt eine neue Heimat gefunden haben oder finden wollen? Dieser Frage geht der Fotograf Peyman Azhari aktuell in dem Dortmunder Stadtteil auf den Grund.

Menschen aus 132 Nationen leben in der Nordstadt

Peyman Azhari arbeitet an seinen Foto-Projekt Heimat 132
Peyman Azhari arbeitet analog und digital. Foto: Klaus Hartmann

Heimat132 heißt das Foto-Projekt, das Buch, Ausstellung und Internetpräsenz beinhaltet.

„In einem Zeitungsartikel von Martin Gansau (Leiter des Quartiersmanagements) habe ich gelesen, dass in der Dortmunder Nordstadt Menschen aus 132 Nationen ihr Zuhause haben“, erklärt er den Titel der ambitionierten Arbeit.

Bis September möchte er einen Vertreter oder eine Vertreterin dieser Nationen jeweils eine Stunde in ihrer neuen Heimat fotografisch begleiten.

„Wenn man selbst ein Vertriebener ist, kann man besser verstehen warum andere hier herkommen“

Heimat 132, Fotoprojekt von Peyman Azhari. Mariya, tamilin
Mariya, Tamilin aus Sri Lanka. Foto: Peyman Azhari

Azhari selbst hat in Dortmund seit zwei Jahren eine neue Heimat. Seine erste Heimat hat der 29-Jährige 1988 mit seinen Eltern verlassen müssen. Damals tobte der Erste Golfkrieg. Sein Geburtsort Teheran stand unter ständigem Bombardement der Iraker.

Aus Sorge um das Wohlergehen ihrer Kinder haben die Eltern Azharis eine neue Heimat im friedlichen Deutschland gesucht.

„Wenn man selbst ein Vertriebener ist, kann man besser verstehen warum andere hier herkommen“, sieht er Gemeinsamkeiten mit vielen der Zugewanderten aus der Nordstadt, die er fotografieren möchte.

Nordstadt unter der Lupe: Fotograf möchte das Fremde vertraut machen

Heimat 132, Fotoprojekt von Peyman Azhari. Ali ist Somali
Ali aus Somalia. Foto: Peyman Azhari

Peyman Azhari möchte die Lupe auf die Nordstadt halten, möchte Vorurteile abschaffen, will das Fremde dem Betrachter seiner Fotos bekannt machen und somit vertraut.

Dass der Autodidakt etwas mit seinen Fotografien bewirken kann, stellte er zum ersten Mal 2007 auf einer Reise nach London fest. Ein sich dauernd streitendes Pärchen, bei dem er unter gekommen war, fand nach dem Betrachten der Portraits, die er von ihm gemacht hatte, wieder zu gegenseitiger Zuneigung.

Seitdem ist die Fotografie ein wichtiger Teil von ihm. „Wenn ich mal eine Woche lang nicht fotografiert habe, ruft mich die Kamera“, beschreibt er seine Passion. 2010 hatte er seine erste Ausstellung.

2011 erschien sein erstes Fotobuch mit dem Titel „1440 Minutes New York City“ mit Fotos, die er während mehrerer New York-Reisen und seinem Auslandssemester an der NYU, angefertigt hat. Das Bildband erschien im Kunstbuch-Verlag „GHOST PRESS“.

Anaolog und digital: Peyman Azhari arbeitet mit unterschiedlichen Techniken parallel

Heimat 132, Fotoprojekt von Peyman Azhari, Vasili, Rumäne mit Frau
Vasili aus Rumänien. Foto: Peyman Azhari

Beim seinem aktuellen Projekt „Heimat 132“ ist Azhari gleich mit zwei Kameras unterwegs. Mit einer digitalen Spiegelreflex fotografiert er für den Blog im Internet, mit einer Leica macht er parallel analoge Fotos auf Film für das Buch und die Ausstellung.

Letztere Technik bevorzugt er wegen der Unvollkommenheit in der Darstellung der Farben.

Im September diesen Jahres soll das Projekt seinen Abschluss finden

Heimat 132, Fotoprojekt von Peyman Azhari
Helena aus Deutschland. Foto: Peyman Azhari

Bis zum September will der Fotograf das anspruchsvolle Projekt mit Hilfe der Auslandsgesellschaft Intercultural Academy und dem Obmann der Nordstadt Ubbo de Boer, abgeschlossen haben.

Die AgGmbH und die Auslandsgesellschaft Deutschland unterstützt ihn logistisch und bei den Kosten für Fotografien.

Das Buch selbst, soll über Vorbestellungen finanziert werden. Derzeit sucht Peyman Azhari noch Personen, die sich für die Aktion ablichten lassen möchten.

Voraussetzung zur Teilnahme an „Heimat 132“ ist die Nordstadt als Wohnort oder Arbeitsstätte.

Welche Nationen noch fehlen, kann man auf dem Blog erfahren.

Interessierte melden sich bei:
Martina Plum
Diplom-Journalistin | Mediatorin
plum@auslandsgesellschaft.de
oder direkt bei dem Fotografen des Projektes Peyman Azhari mail@peymanazhari.com
Auslandsgesellschaft Intercultural Academy gGmbH
Martina Plum
Steinstr. 48
44147 Dortmund
Tel +49.231 838 00 72
Blog und Infos zum Projekt: http://heimat132.de/

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