Weit mehr als zwanzig Jahre ist es her, dass Dortmund eine partnerschaftliche Verbindung mit einer Stadt offiziell im Rahmen einer Vereinbarung schloss. Die chinesische Stadt Xi´an ist die letzte Kommune unter den bislang acht Partnerstädten gewesen.
Nicht nur die Leidenschaft für den Fußball verbindet die beiden Städte
Am Sonntag wurde im feierlichen Rahmen im Rathaus die neunte Partnerschaft mit der türkischen Stadt Trabzon unterzeichnet. Mit der Stadt am Schwarzen Meer verbindet Dortmund nicht nur die Leidenschaft für den Fußball – Trabzonspor heißt der international bekannte Club in der Hafenstadt.
Auch viele der in Dortmund lebenden Menschen mit türkischen Wurzeln stammen aus der Region um Trabzon oder haben noch starke Bindungen dorthin. Nicht ohne Grund existiert in der Dortmunder Nordstadt der Trabzon-Verein-Dortmund. Zudem leben 40.985 Menschen mit türkischer Zuwanderungsgeschichte in Dortmund. Sie stellen somit die größte Gruppe der Einwohner mit Migrationshintergrund.
Die Städtepartnerschaft ist in weitere, längst notwendiger Schritt, der das Zusammenleben zwischen Deutschen und Türken in der Stadt vertieft.
Dortmunder Integrationsrat hat die Städtepartnerschaft vorangetrieben
Die Stadt in der nordöstlichen Türkei kann auf eine lange, ereignisreiche Geschichte zurückblicken. Schon im siebten Jahrhundert v. Chr. wurde Trabzon schriftlich erwähnt. Griechische Siedler gründeten den, auch als Trapezunt bekannten, Ort. Heute hat die Stadt 234 000 Einwohner, in der gleichnamigen Region am Fuße des Pontischen Gebirges leben rund 757 000 Menschen.
Der damalige Dortmunder Ausländerbeirat und heutige Integrationsrat hatte sich schon 2008 für eine Projektpartnerschaft ausgesprochen und immer wieder eine offizielle Städtepartnerschaft vorangetrieben.
Sie wurde nun durch die Unterzeichnung der Vereinbarung durch die Oberbürgermeister beider Städte, Ullrich Sierau und Dr. Orhan Fevzi Gümrükcüoglu, besiegelt. Der feierliche Akt im Rathaus wurde mit den Grußworten beider Stadtoberhäupter begleitet. Die türkische Generalkonsulin Sule Özkaya lobte die kommunalen Städtefreundschaften als Triebfeder der Freundschaft zwischen den Völkern und Kulturen. Weitere Redner war Adem Sönmez, Vorsitzender des Integrationsrates.
Das Interesse der türkischen Medien an der Veranstaltung war groß
Das Interesse der Türkischen Medien war groß: Bei Unterzeichnung bildeten sie ein dichten Pulk vor dem Tisch der beiden Oberbürgermeister. Apropos Fußball: Die anfangs erwähnte Leidenschaft beider Städte für den Ballsport schlug sich dann auch in der Wahl der Gastgeschenke nieder. Trabzons OB Gümrükcüoglu überreichte Dortmunds OB eine Trikot von Trabzonspor mit dem Namen Ulli Sieraus und der Rückennummer 61. Sierau bedankte sich im Gegenzug mit dem Modell des Westfalenstadions. Beide hoffen, dass es nun im Rahmen der europäischen Wettbewerbe auf ein Treffen der beiden Fußballclubs der Partnerstädte kommt.