Von Susanne Schulte
Was Carola Theilig und Birgit Worms-Nigmann gemeinsam mit den aktiven Gemeindemitgliedern in Sachen Internationaler Gemeinde in den vergangenen fast drei Jahren auf die Beine gestellt haben, scheint auch der Landeskirche zu gefallen. Die verlängerte die dafür zusätzlich eingerichtete Pfarrstelle um zwei Jahre bis Ende 2020. Jetzt wurde ein erster Internationaler Abendmahlsgottesdienst gefeiert.
In der Pauluskirche: Gäste aus Ruanda und Indonesien beim ersten Internationalen Abendmahl
Das Projekt findet mittlerweile bundesweit Beachtung. Nicht nur eine Redakteurin der Website evangelisch.de schreibt über die Lydiagemeinde, auch kommen immer wieder viele Anfragen und Gäste, auch aus dem Ausland. Wie am vergangenen Sonntag.
Den ersten Internationalen Abendmahlsgottesdienst feierten zwei Männer aus Indonesien und Ruanda in der Pauluskirche mit: Bischof Elson Lingga von der indonesischen Kirche GKPPD – auf Englisch: Pakpak Dairi Christian Protestant Church – die größte evangelische Glaubensgemeinschaft in dem Land, und Daniel Dashimimano von der Presbyterianischen Kirche in Ruanda.
Die beiden nehmen zurzeit teil an einem Kongress der Vereinigten evangelischen Mission in Wuppertal. Sie wurden begleitet von der Pfarrerin Claudia Latzel-Binder aus Bad Berleburg und Carolin Daubertshäuser vom Ökumene-Referat des Kirchenkreises, die simultan für die Männer übersetzte, was auf Deutsch gesprochen wurde.
Musik und Gespräche: Im Gottesdienst wird in mehreren Sprachen gesungen und geredet
Sie war nicht immer gefordert. Lieder wurden auf Englisch und Tamilisch gesungen, Fürbitten auf Französisch und Tamilisch gesprochen, die Lesung im Beiblatt auf Englisch, Französisch und Deutsch übersetzt. Vorgetragen wurde sie auf Tamilisch.
Die Brüder Benjamin Patrick und Johnsan Patrick traten als Duo auf und begeisterten mit Stimme und Klavierspiel; in den Murmelrunden unterhielten sich die GottesdienstbesucherInnen über ihre Abendmahlserfahrungen und wollten gar nicht mehr damit aufhören; auf dem roten Sofa erzählten drei junge Menschen dem Publikum, was ihnen das Abendmahl bedeutet.
Das wurde anschließend in zwei großen Runden von Theilig und Worms-Nigmann ausgeteilt, bevor nach Ende des Gottesdienstes alle gemeinsam an die Tische gingen, um erneut ein kleines Mahl einzunehmen: Martinsbrezel und Kaffee.
Bekanntenkreis für die Aktiven in der Gemeinde hat sich enorm vergrößert
„Bislang feierten wir reine Wortgottesdienste“, so Worms-Nigmann auf die Frage, warum erst nach fast drei Jahren Internationaler Gemeinde der erste Abendmahlsgottesdienst gefeiert wurde. „Wir sind immer noch in der Experimentierphase. Jetzt war es einfach an der Zeit.“
In den letzten 30 Monaten seien einige junge Leute dazu gekommen, die Lust hätten, dabei zu bleiben und etwas zu machen; der Kreis der Bekannten habe sich enorm erweitert, für alle, die das Gemeindeleben teilten.
Sei man in der Stadt, treffe man jetzt mehr Menschen, die man kenne, ergänzte Carola Theilig. Als angenehm empfinden es die Gemeindemitglieder, dass man in den Gemeindehäusern dieselben Räume jetzt nicht mehr nacheinander, sondern zusammen nutze.
Beim nächsten Kochabend wird gebacken: deutsche Weihnachtsplätzchen
Auch gegenseitige Gottesdienstbesuche seien selbstverständlicher geworden. Auf Bitten der Konfirmanden gestalten die Musiker der Band Living Worshippers den Buß- und Bettagsgottesdienst mit; im Reformationsgottesdienst hätten die Koreaner gesessen.
Und weil nichts so verbindet wie ein Essen, treffen sich Kochbegeisterte und die, die gerne neue Speisen entdecken, zum gemeinsamen Kochen. Einmal gab’s Schmackhaftes aus Kamerun, einmal aus Uganda.
Am Donnerstag, 29. November, stehen deutsche Weihnachtsplätzchen auf dem Menüplan. Wer Lust hat, dabei zu sein, kommt um 18 Uhr in die Lutherkirche an der Hirtenstraße Ecke Flurstraße.
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