Von Joachim vom Brocke
„Edda mag nicht“ – ein Tanztheaterstück über Sinn und Sinnlichkeit beim Essen – hat am Samstag, 17. Mai, um 15 Uhr im Theater im Depot an der Immermannstraße Premiere. Cordula Hein, freischaffende Schauspielerin, Theaterpädagogin und Regisseurin, entwickelte das Stück zusammen mit Birgit Götz, freie Choreographin, Tänzerin und Leiterin der Tanzwerkstatt des Theaters im Depot. „Es soll aber kein pädagogisches Lehrstück sein“, versprechen die „Erfinderinnen“.
Schauspieler schlüpfen in die Rollen von Möhre und Kartoffel
Beobachtet wurden aktuelle Strömungen beim Ernährungsverhalten von Kindern. Denn viele Eltern kennen das: die Möhren sind zu orange, die Erbsen zu rund, die Torte klebrig, der Käse stinkt. So ist es bei Edda. Sie will am großen Tisch immer etwas anderes. Nörgelt ständig über das Essen, niemand kann es ihr recht machen. Letztlich werden die Lebensmittel wütend und überlegen, wie sie Edda überzeugen können wieder so zu werden wie früher.
Drei Monate arbeiteten Cordula Hein, Birgit Götz, Schauspieler Matthias Damberg und Tabea Sieben (zuständig für Bühnenbild und Kostüme) an der Entwicklung von „Edda mag nicht“. Dabei flossen persönliche Erfahrungen mit ein. Birgit Götz zum Beispiel erinnert sich an die Kindheit ihrer längst erwachsenen Tochter. „Selbst als Tänzerin habe ich früher und heute immer auf genussvolles Essen geachtet und es so weitergegeben“. Deshalb wird auch bei diesem etwa einstündigen Bühnenstück nicht der pädagogische Zeigefinger gehoben. „Wir betrachten die Welt vielmehr aus der Sicht von Lebensmitteln“, sagt Schauspieler Matthias Damberg.
Neugierde und Spaß an Lebensmitteln sollen geweckt werden
So wird auf das Bewerten von Lebensmitteln (selbst Süßigkeiten machen mit) verzichtet. Das Team möchte die Neugierde und den Spaß an Lebensmitteln und den unterschiedlichen Geschmacksrichtungen wecken und ebenso das Kennenlernen von bekannten und unbekannten Lebensmitteln. Die bebilderte Sprache auf der Bühne soll einen völlig anderen Zugang und neue Erkenntnisse verschaffen. Tanz und Schauspiel wollen spielerisch Emotionen vermitteln wie hungrig und satt, Ekel und Genuss. „Gerade deshalb ist es für Erwachsene und Kinder ab fünf Jahre geeignet“, hieß es bei der Vorstellung der Inszenierung.
Nach der Premiere am kommenden Samstag sind ab September weitere Vorstellungen von „Edda mag nicht“ geplant, darunter auch Aufführungen in Schulen. Karten kosten 10 Euro, ermäßigt 5 Euro und können im Theater im Depot gekauft werden.