Die „Fliegenden Bilder“ auf dem Dortmunder U sollen eine Zukunft haben. Der Verwaltungsvorstand schlägt dem Rat eine Neubeschaffung vor. Kostenpunkt: 2,6 Millionen Euro. Oder – um es freundlicher auszudrücken – 200.000 Euro pro Jahr. „Keine schlechte Investition in Wahrnehmungsfähigkeit der Stadt“, betont OB Ullrich Sierau.
Europäischer Marktführer: Der Lieferant von Anlage und Ersatzteilen ist insolvent
Im Rahmen des Projektes Ruhr 2010 wurde das ehemalige Brauereigebäude mit einer Förderung von EU und dem Land NRW zu einem Europäischen Zentrum für Kunst und Kreativität ausgebaut.
Von besonderer Bedeutung und über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind die „Fliegenden Bilder“ des Dortmunder Filmemachers Adolf Winkelmann. Die weithin sichtbaren Animationen auf den LED-Anlagen auf der Dachkrone des Dortmunder U laufen seit dem Start im Dauerbetrieb. Der damalige Investitionsumfang betrug rund zwei Millionen Euro.
Im nunmehr neunten Betriebsjahr sind erhebliche Mängel an den LED-Anlagen zu verzeichnen, die teilweise zu Ausfällen der Anlage und zu erhöhten Wartungskosten führen. Ursache dafür sind vor allem Witterungseinflüsse wie Wind, Kälte, Wärme und UV-Strahlung. Die eingesetzte Zuspieltechnik ist zudem nicht mehr aktuell und deswegen extrem störanfällig. Ersatzteile sind zum Teil nicht mehr zu beschaffen.
Vor dem Hintergrund der besonderen Bedeutung und im Hinblick auf die Fördermittelbindung ist es zwingend erforderlich, die LED-Installationen am Dortmunder U zu ersetzen, um nachhaltig und langfristig den Betrieb der „Fliegenden Bilder“ sicherzustellen.
Stadt wird zukünftig ausreichend Ersatzteile und Leuchtmittel einlagern
Die Ersatzinvestition beträgt ca. 2,6 Millionen Euro – abhängig vom Ausschreibungsergebnis. Eine Reparatur bzw. Austausch von Einzelelementen ist aus den vorgenannten Gründen nicht möglich.
„Das Unternehmen, welches sowohl die Leuchtstoffröhren als auch die Aggregate herstellt, ist insolvent“, beschreibt Kulturdezernent Jörg Stüdemann das Dilemma. „Wir hätten es beim europaweiten Marktführer nicht für möglich gehalten, dass er vom Markt verschwinden könnte.“
Daher sind im Investitionsbetrag auch ein hoher Posten für Ersatzteile und Leuchtmittel, die auf Vorrat gekauft werden sollen, damit sich das Problem nicht wiederholt. Die Kommunalpolitik muss nun über den Vorschlag entscheiden. Gibt der Rat grünes Licht, wird die Ausschreibung vorbereitet.
Es wird dann etwa ein halbes Jahr dauern, bis mit dem Austausch begonnen werden kann. Der Abbau und Neueinbau wird etwa ein bis zwei Monate dauern. Das passt auch zu den Plänen von Stüdemann. „Wir wollen auf jeden Fall die wärmere Jahreszeit für die Arbeiten nutzen.“ Schließlich sind die Arbeiter in luftiger Höhe Wind und Wetter ausgesetzt.
Mehr zum Thema bei nordstadtblogger.de: