artscenico bringt „Feed Back – Botschaften“ ins Depot

„Feed Back - Botschaften“
Bekommen die Botschaften: Paul Hess, Nicole Janze, Rolf Dennemann, Thomas Kemper, Elisabeth Pleß (v.l.n.r.). Foto: Joachim vom Brocke

„Feed Back – Botschaften“ nennt Rolf Dennemann von artscenico seine Kreation. Der „Tanz- und Theaterabend aus einer anderen Welt“ wird am Freitag, 9. Mai, 20 Uhr, im Theater im Depot an der Immermannstraße uraufgeführt. Eine weitere Vorstellung gibt es am Sonntag, 11. Mai, um 19 Uhr.

Botschaften im Ohr

Die Schauspieler werden in „Feed Back“ über Technik reduziert. „Gearbeitet wird in einer ,In-Ear’-Technik“, erläutert Rolf Dennemann seine Idee: „Über winzige Lautsprecher im Ohr erhalten sie die Texte und müssen sofort umsetzen, was zu hören ist“. Dabei sind sie gekleidet als Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, wie zum Beispiel Straßenkehrer, Rettungs- oder Ordnungsdienstleister. Die Texte selbst sind durchweg Originale von Menschen aus Kunst, Wissenschaft und Politik.

Texte werden körperlich interpretiert

Regisseur Dennemann: „Man suggeriert einen Schauspielertext, doch das Original ist nicht dafür hergestellt“. Die wissenschaftlichen Statements, die politischen Aussagen oder die Einlassungen zu Kunst und Gesellschaft werden als Kopie neu hinterfragt. Das Original wird körperlich interpretiert und verliert oder gewinnt dadurch neue Dimensionen.

Zwischendurch fallen die Akteure immer wieder in Tiefschlaf. Über Bewegung tanken sie neue Energie, finden in skurrilen oder unerwarteten Situationen zusammen. Ein „Coach“ vom „Institut für angewandte Manipulation“ (mit Paul Hess, für Tanz und Choreographie zuständig) hält die Versuchsanordnungen der Probanden zusammen.

„Es sind keine ewig langen Textmonologe“, erläutert Dennemann, „eher kurze Collagen“. Für seine etwa 80-minütige Kreation wählte Rolf Dennemann Texte von Andreas Popp, Jonathan Meere, Gerald Huether, Thomas Bernhard, Christoph Schlingensief, Helmut Berger, Jenny Elvers, Angela Merkel, Gregor Gysi und anderen aus.

Darsteller stehen symbolisch für für die Dienstleistungsgesellschaft

Die Darsteller stehen „symbolisch für die Dienstleistungsgesellschaft“, vielleicht sogar ein wenig für ausgeklügelte Roboter, der im fernen Japan zwar nicht die Schauspieler von der Bühne verdrängt hat, doch schon zumindest zu einem Teil von ihnen geworden ist. „,Feed Back’“, sagt Schauspieler Thomas Kemper, „stellt bei uns große Anforderungen an die Konzentration“.
Elisabeth Pleß findet „das Spiel interessant und spannend, weil wir nicht wissen wann wir die Hinweise ins Ohr bekommen“. Paul Hess, für Tanz und Choreographie zuständig und mit Rolf Dennemann künstlerischer Leiter dieses Theaterprojektes, steht als eine Art DJ selbst mit auf der Bühne.

Tickets für die Vorstellungen im Vorverkauf und an der Abendkasse

Das zusammengestellte Ensemble besteht aus den Dortmunder Schauspielern Matthias Hecht (u.a. regelmäßig in seiner „Fischbar” zu sehen) und Thomas Kemper (in zahlreichen Depot-Inszenierungen zu sehen, u.a. Moby Dick und ab 31.12.14 „Offene Zweierbeziehung“), Elisabeth Pleß (Room Service/Köln, Asylmonologe) aus Köln, Nicole Janze (diverse freie Bühnen Berlin/Gast Schauspielhaus Dortmund) aus Berlin und dem Tänzer und Choreographen Paul Hess (u.a. beim Pina Bausch Ensemble).

Karten zum Preis von 13 Euro bzw. 8 Euro sind für beide Vorstellungen noch im Vorverkauf zu haben; an der Abendkasse kosten Tickets 15 Euro/10 Euro.

www.depotdortmund.de

www.artscenico.de

Write a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert