Auf dem Dortmunder Wohnungsmarkt ist weiter keine Entspannung in Sicht. Zwar zeigen sich für die Stadt „erste Erfolge“, weil im vergangenen Jahr deutlich mehr neue Wohnungen gebaut wurden und auch der massive Schwund der Sozialwohnungen etwas gebremst wurde. „Doch für Menschen mit wenig Geld und Wohnungslose bleibt die Suche nach bezahlbarem Wohnraum eine Herausforderung“, sagt Oliver Philipp vom gemeinnützigen bodo e.V..
Die Entwicklung stellt gerade einkommensarme Menschen vor immer größere Probleme
Mit im Mittel 6,62 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter ist Wohnen in Dortmund im vergangenen Jahr noch einmal teurer geworden dokumentiert der aktuelle Wohnungsmarktbericht.
„Im Vergleich zu München, Frankfurt oder Düsseldorf mag das sehr günstig sein“, sagt „bodo“-Vertriebsleiter Oliver Philipp, „trotzdem stellt die Entwicklung gerade einkommensarme Menschen vor immer größere Probleme, bezahlbaren Wohnraum zu finden.“
Die Investitionen in sozialen Wohnungsbau oder die Sozialwohnungsquote für neue Wohnungsbauprojekte sind für den bodo e.V. Schritte in die richtige Richtung. Von Entspannung könne aber noch lange keine Rede sein: „Für die Menschen, die zu uns kommen, ist es derzeit fast aussichtslos, eine Wohnung zu finden.“
Es fehlen Kapazitäten, obdachlose Menschen langfristig in eine eigene Wohnung zu bringen
Die Stadt zählte 2017 offiziell rund 500 Wohnungslose, eine Vielzahl lebt ohne Obdach komplett auf der Straße. „Es wird Zeit, das im Frühjahr beschlossene Konzept zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit umzusetzen. Dazu gehören zum einen mehr Aufenthaltsmöglichkeiten für Wohnungs- und Obdachlose und mehr Unterbringungsplätze für Menschen, die die Übernachtungsstellen aus verschiedensten Gründen meiden.“
Dazu gehörten auch nachhaltige Angebote: „Es fehlen Kapazitäten, Menschen nicht nur unterzubringen, sondern langfristig von der Straße wieder in eine eigene Wohnung zu bringen. Dafür braucht es ausreichende Ressourcen bei der Begleitung und Unterstützung, und es braucht Wohnraum. Das beste Konzept im Kampf gegen Wohnungslosigkeit kann nicht greifen, wenn es die Wohnungen, die dafür nötig sind, nicht gibt“, so Oliver Philipp.
Diskussion „Wohnen ist ein Menschenrecht! – Für bezahlbaren Wohnraum!“
Diese Situation ist auch Thema einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wohnen ist ein Menschenrecht! – Für bezahlbaren Wohnraum!“.
Die Mieten steigen, guter und bezahlbarer Wohnraum für Menschen mit kleinem Geldbeutel wird immer weniger. Und das obwohl die Zahl der Menschen mit geringen oder gar keinem Einkommen steigt.
Welche Probleme damit verbunden sind und welche Handlungsansätze es gibt will das Netzwerk „arm in Arm“ auf einer Veranstaltung am Mittwoch, den 10. Oktober 2018, um 18 Uhr im Wichernhaus, Stollenstraße 36, 44145 Dortmund aufzeigen.
An der Veranstaltung nehmen auch Stadtrat Ludger Wilde, Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen sowie Thomas Böhm, Leiter des Amtes für Wohnen und Stadterneuerung teil. Die Veranstalter bitte interessierte ZuhörerInnen um Anmeldung bis zum 03.10.18 unter dortmund@dgb.de oder 0231 – 5570440.
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Netzwerk „arm in Arm“ (Pressemitteilung)
Wohnen ist ein Menschenrecht! – Für bezahlbaren Wohnraum!
Mittwoch 10. Oktober, 18 Uhr, Wichernhaus, Stollenstraße 36, 44145 Dortmund
Die Situation am Dortmunder Wohnungsmarkt ist weiter angespannt, wie der neue Wohnungsmarktbericht 2018 erneut gezeigt hat. Die Mieten steigen, guter und bezahlbarer Wohnraum für Menschen mit kleinem Geldbeutel wird immer weniger. Und das obwohl die Zahl der Menschen mit geringen oder gar keinem Einkommen steigt.
Welche Probleme damit verbunden sind und welche Handlungsansätze es gibt will das Netzwerk „arm in Arm“ auf einer Veranstaltung am Mittwoch, den 10. Oktober 2018 um 18:00 Uhr im Wichernhaus, Stollenstraße 36, 44145 Dortmund aufzeigen. An der Veranstaltung nehmen auch Stadtrat Ludger Wilde, Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen sowie Thomas Böhm, Leiter des Amtes für Wohnen und Stadterneuerung teil.
Veranstalter: Netzwerk „arm in Arm“
Mitglieder: Arbeitslosenzentrum e.V. (Koordination), DGB Dortmund-Hellweg, AWO Unterbezirk Dortmund, Der Paritätische Dortmund, Diakonisches Werk Dortmund und Lünen gGmbH, Caritas Dortmund, Evangelische Kirche in Dprtmund – Lünen –Selm, Katholische Stadtkirche Dortmund, Jüdische Kultusgemeinde Dortmund K.d.ö.R., Deutsches Rotes Kreuz, Schuldnerberatung Dortmund, bodo e.V.; Gast-Haus. Ökumenische Wohnungslosen-Initiative e.V., ObdachlosenKaffee St. Reinoldi, Deutscher Kinderschutzbund Dortmund e.V., Frauenzentrum Huckarde 1980 e.V., Mieterverein Dortmund und Umgebung e.V.
Brigitte Steiner
Leider herrschen bei uns in der Schweiz – z.B. in Zürich – ähnliche Verhältnisse, was die Suche nach einer Wohnung angeht. Für Menschen mit wenig Geld und Wohnungslose ist und bleibt die Suche nach bezahlbarem Wohnraum in der Stadt eine Herausforderung.