Immer wieder ein Erlebnis: der stille Borsigplatz – Nachbarschaftsfest mit viel guter Musik und Spielangeboten

Beim 3. Stillleben tanzt eine bolivianische Gruppe auf dem gesperrten Borsigplatz. Fotos: Klaus Hartmann

Von Susanne Schulte

Der Borsigplatz ohne Verkehr ist für die Nachbarschaft Anlass, sich mit Freund*innen, Verwandten und Gleichgesinnten auf dem Grün niederzulassen. Zum dritten Mal mussten die Autos Umwege fahren, um zu ihren Zielen zu kommen. Musik und Spiele, Kuchen und Würste, Kaffee und Bier – alles was zu einem schönen Fest gehört, konnten die Gäste essen und trinken oder daran teilnehmen. 

Kinderlieder und Blasmusik: Die Bühne war stets gut umlagert von beschwingten Zuhörer*innen

Spaß bei TriXstar mit Reggae und Dancehall.

Weil das Borsigplatz-Stillleben kurzfristig um zwei Wochen verschoben wurde – das erste Heimspiel vom Borussia war der Grund -, hatten sich ein paar Vereine, Gemeinden und Initiativen weniger als in den beiden Vorjahren an den Bierzeltgarnituren eingerichtet. Aber das Wetter machte diesen Verlust wieder wett. Statt bei mehr als 30 Grad zu schwitzen und den Schatten zu suchen, war nun auch die Wiese immer gut belagert von Gästen.

Eine Feuershow und Blasmusik, bolivianische Tänze und Kinderlieder, Folk-Pop und Reggae waren vor der Bühne zu hören. Das Bühnenprogramm bestritten der Verein Feuerpädagogik und die Stadtteilschule, Atemgold09, Amigos de Bolivia, Gwendolyn & ich, Martin Hörster, Sir Plain und Trixstar. Unter den Platanen waren die Tische aufgebaut, an denen die Gruppen zu Gesprächen, Kaffee und Kuchen einluden. 

Die Parteien waren genauso vertreten wie örtliche Vereine, unter anderen die Vereine Hoeschmuseum und Terre des Femmes, die Stadtteilschule war erneut dabei wie auch die Stiftung Soziale Stadt, die St. Vincenz-Jugendhilfe stellte ihre Arbeit vor wie auch die Hochschule vor Ort.

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BVB-Fanclubs luden zum Whisky und zum Ballschuss auf die Waschmaschine ein

Ballschuss auf eine Waschmaschine.

Wie immer am Borsigplatz zeigten die schwarz-gelben Fanclubs Farbe. Neben den BVB-Schicksen, die Kinder mit Fußbällen in eine Waschmaschinentrommel schießen ließen, war die Totale Offensive wieder dabei und zum ersten Mal die „Scotland BVB Army“, eine Truppe gebürtiger Schotten aus Dortmund, Herne und Menden, Dauerkartenbesitzer und sehr, sehr gastfreundlich. 

Selbstgemachtes Backwerk erhielt jeder und jede angeboten, die am Stand vorbei schaute, und manchmal gab’s einen Schluck Whisky. Der Tisch war dekoriert mit Heidekraut und einem Schäfchengesteck, die Tischdecke war kariert, die BVB-Farben, ein wenig blass, aber zu erkennen. 

Die AWO hatte sich zum ersten Mal angemeldet und gleich eine mobile Kletterwand mitgebracht. Die Helfer*innen hatten keine ruhige Minute, mussten aber ein ruhiges Auge und ruhige Hände haben, um die Kinder mit Seilen zu sichern, die sich auf den Fels wagten.

Besichtigung von zwei künstlerisch gestalteten Gästewohnungen an der Oesterholzstraße

Atemgold 09 vor schwarz-gelber Kulisse

Wer wissen wollte, wie man rund um den Borsigplatz wohnt, konnte sich die zwei künftigen Gästewohnungen ansehen, die zwei Künstlerinnen ausgestattet hatten und die Viva-West im Block an der Oesterholzstraße für das Projekt zur Verfügung stellt. 

In der einen Wohnung bekommen die vorübergehenden Bewohner*innen jede Menge Tipps für die Freizeitgestaltung in der Nordstadt inklusive eines großen Stadtplanausschnitts über dem Bett, in der zweiten dominiert die Stahlgeschichte der Stadt. 

Die Möbel sind aus dem Material, das auf der Westfalenhütte gekocht wurde, und was nicht aus Metall herzustellen ist, wie die Matratze, hat einen grauen Bezug. Anfang des kommenden Jahres, so der Plan, sind die Quartiere für Kurzurlauber*innen zu buchen.

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  1. Stabsstelle Kunst im öffentlichen Raum

    Kunst am Borsigplatz und im Hoeschpark: Mit dem Fahrrad „Nordwärts“ zur urbanen Kunst

    Zur Kunst im Dortmunder Norden und Nordosten führt die nächste Radtour „Nordwärts“: Unter Führung von Astrid Wendelstigh geht es in Richtung Borsigplatz und in den Hoeschpark. Start ist am Donnerstag, 13. September, 18 Uhr am Europabrunnen an der Kleppingstraße/Ostenhellweg.

    Auf der ca. 9 km langen Route geht es u.a. um die Geschichte von Borsigplatz und Hoesch-Park, in dem auch der auf einer Litfasssäule thronende Drache „Dragobert d’Hoesch“ der Nordstadt-Künstlerin Almut Rybarsch-Tarry besucht wird.

    Die Radtour dauert circa 90 Minuten und ist für jede und jeden mit verkehrstauglichem Fahrrad geeignet. Für die Fahrradtour kooperiert die Stabsstelle Kunst im öffentlichen Raum mit der „VeloKitchen Dortmund“.

    Die Tour kostet sechs Euro, ermäßigt drei Euro. Tickets gibt es an der Kasse des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, Hansastraße 3, Telefon (0231) 50-25525. Gäste von außerhalb erhalten eine Rechnung.

    Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fahren auf eigene Verantwortung mit. Ab 16 Leuten fährt die Gruppe im Verband. Wer kein eigenes Rad hat, kann sich eines bei metropolradruhr leihen. Dafür muss man sich vorab online, am Terminal oder telefonisch (für 3 € Gebühr unter 030-69 20 50 46) registrieren und seine Zahlungsdaten mit 1 Euro Startguthaben bestätigen. Bei Kreditkartenzahlung werden Kundenkonten sofort freigeschaltet, bei Überweisung innerhalb von zwei bis vier Tagen.

    Die Dortmunder Spaziergänge und Radtouren zur Kunst im öffentlichen Raum können auch separat gebucht werden, zum Beispiel für eine Geburtstagsfeier, einen Betriebsausflug oder für externe Gästegruppen. Infos unter Telefon (0231) 50-24876.

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