Ein schönes Leben bis zuletzt – das will das Hospiz am Ostpark Sterbenden ermöglichen. Hilfe dabei bekommt es jetzt von dem Dortmunder Spendenparlament „Spendobel“. Bei seiner Zusammenkunft am 21. August hat Spendobel das Hospiz auf den ersten Platz von insgesamt elf förderungswürdigen Projekten gewählt. Denn am Ostpark, auf dem Gelände des Hospiz, soll ein Sinnesgarten für sterbende Menschen entstehen.
Das Geld wird vom Spendenparlament für unterschiedlichste soziale Zwecke verwendet
„Um auch schwerstkranken Menschen, die das Bett nicht mehr verlassen können, einen Aufenthalt im Garten zu ermöglichen, soll ein Zugang mit Bett in einen besonderen Gartenbereich gebaut werden“, erläutert Katja Will, die sich ehrenamtlich seit zwölf Jahren im Hospiz engagiert. „Dieser Garten soll alle Sinne ansprechen. Dazu werden Klangobjekte und besondere Duft- und Nutzpflanzen verwendet.“
5.000 Euro will Spendobel im Laufe des nächsten Jahres für dieses Vorhaben einwerben. Insgesamt sollen es für die ausgewählten elf sozialen Projekte mehr als 96.000 Euro werden. Mit dabei ist auch das Christliche Jugenddorf, das den Schulkindern der Martener Friedens-Grundschule jeden Tag ein gesundes Frühstück bietet.
Oder auch das Frauenzentrum Huckarde, das sich um junge Eltern mit ihren Kindern kümmert und ihnen sparsames Kochen zeigt. Auch das neue SOS-Kinderdorf Dortmund wird von Spendobel gefördert, genau wie die Mitternachtsmission, die sich um Opfer von Menschenhandel kümmert.
Spendenparlament verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im Sammeln und Verteilen
Erfreut über das ehrenamtliche Engagement der Spendenparlamentarier zeigte sich Bürgermeisterin Birgit Jörder, die die Grüße der Stadt überbrachte.
Etwas spenden oder auch Spenden sammeln, das kann übrigens ein „Heidenspaß“ sein. Das ist die Meinung von Prof. Joachim Treusch, der unter dem Titel „Heidenspaß oder Christenpflicht?“ den Gastvortrag zum Thema „Sammeln und Verteilen“ gehalten hatte.
Treusch, gebürtiger Dortmunder, berichtete den Mitgliedern und Gästen des Spendenparlaments von seinem ersten Gehversuch als Fundraiser: „Im Frühsommer 1950, zwei Jahre nach der Währungsreform – ich war in die Sexta des Gymnasiums gekommen – fragte mich mein Klassenlehrer, ob ich mich als Sammler für das Deutsche Jugendherbergswerk betätigen wolle.“
„Spendobel“ macht sich für mehr soziale Gerechtigkeit in Dortmund und der Region stark
Treusch sammelte als Neunjähriger einen dreistelligen Betrag und war damit Bundessieger. Seine Erkenntnisse schon damals, die er jetzt allen Spendensammlern ans Herz legt: „Der Wert des Ziels muss dem Fundraiser selbst am Herzen liegen.“ Nur so könne er den Spendern überzeugend dargelegt werden.
Treusch, bis 2012 Präsident der Jacobs University Bremen und seitdem Vorsitzender des Vorstandes der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, hat „mit dieser Motivationsspritze als Schüler noch viele Sammlungen durchgeführt.“
„Spendobel“ macht sich seit 2001 stark für soziale Projekte mit einem lokalen Bezug zu Dortmund. „Wir führen Menschen zusammen, die einen aktiven Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit in unserer Region leisten möchten“, so Roland Bracht, Präsident von Spendobel. Das Spendenparlament, eine Initiative der Evangelischen Kirche, wirbt für die Projekte Spendengelder ein. Die Spenden fließen zu hundert Prozent in die sozialen Vorhaben. Bisher hat es weit über eine Million Euro eingeworben.
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