„Baxtale Romnia“ zeigt erfolgreiche Roma-Frauen aus Europa – Studentinnen präsentieren ihr fotografisches Kochbuch

Sarmalé Bei Familie Sandu gab es Sarmalé, das sind gefüllte Wirsingrouladen. (Arles/Südfrankreich)
Bei Familie Sandu gab es Sarmalé, das sind gefüllte Wirsingrouladen. (Arles/Südfrankreich).

Straßenprostitution, Armut, Problemhäuser, Sozialbetrug, Schulschwänzer: Unter diesen Schlagwörtern berichten die Medien über Sinti und Roma in Deutschland. Erfolgsgeschichten fehlen dagegen: Über gut integrierte, gebildete, beruflich erfolgreiche und kreative Romani liest und hört man selten.

Interessantes Fotoprojekt zeigt „Glückliche Frauen“

Lili Modedesignstudentin Lili Lantos in ihrer Wohnung in Berlin Schönefeld
Modedesignstudentin Lili Lantos in ihrer Wohnung in Berlin Schönefeld. Fotos: Magdalena Stengel

Die Fotografin Magdalena Stengel will das ändern. Als Bachelorprojekt an der FH Dortmund (Fachbereich Fotografie) hat sie gemeinsam mit der Journalistin Helene Pawlitzki ein Buch gemacht, dass sechs ganz besondere Romani-Frauen in Bild und Text porträtiert.

„Baxtale Romnia – Glückliche Frauen“ (das x wird wie das ch in „ach“ ausgesprochen, die Betonung liegt auf der ersten Silbe) ist ein Fotobuch mit Rezepten: Frauen aus Deutschland, England, Frankreich, den Niederlanden und Ungarn laden den Betrachter zu sich nach Hause ein, gewähren Einblicke in ihre Küchen, ihren Alltag und ihre Lebensgeschichten. Außerdem verraten sie ihr Lieblingsrezept.

Inspirierende Lebensgeschichten 

„Dies sind Frauen, die es geschafft haben, sich einen schönen Platz im Leben zu sichern – manchmal gegen erhebliche Widerstände“, sagt die Autorin der Buchtexte, Helene Pawlitzki, die derzeit an der Technischen Universität Dortmund ihr Diplom in Journalistik macht.

„Sie sind selbstbewusst, erfolgreich, stark und sie wissen, was sie wollen. Was das Leben ihnen vor die Füße geworfen hat, haben sie aufgenommen und das Beste draus gemacht. Für uns waren ihre Lebensgeschichten sehr inspirierend.“

Ein Foto-Buch mit Rezepten – denn Gastlichkeit gehört zur Romani-Kultur dazu

Fotografisches Kochbuch "Baxtale Romnia" zeigt erfolgreiche Roma-Frauen aus Europa
Das Fotografisches Kochbuch „Baxtale Romnia“ zeigt erfolgreiche Roma-Frauen aus Europa.

Warum ein Buch mit Rezepten? Weil Gastlichkeit ein so wichtiger Teil der Romani-Kultur ist. Weil Essen alle Menschen verbindet. Weil die Küche ein wunderbarer Ort ist, um sich zu begegnen – und das Kochen die ideale Beschäftigung, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Und weil kulinarische Traditionen so viel über den Menschen verraten, der sie praktiziert: Wo kommt er her? Wie haben seine Vorfahren gelebt? Welche Zutaten hatten sie zur Verfügung? Welche Rituale verbindet dieser Mensch mit dem Essen? Wer sitzt mit am Tisch – und wer bekommt das beste Stück vom Braten?

All das will die Fotografin Magdalena Stengel in ihren Fotos einfangen: Details, Kleinigkeiten, scheinbaren Nebensächlichkeiten, die viel über einen Menschen verraten.

Buchpräsentation in der Nordstadtgalerie

Magdalena Stengel und Helene Pawlitzki präsentieren das Buch „Baxtale Romnia – Glückliche Frauen“ am Freitag, dem 4. April 2014, in der Nordstadtgalerie, Bornstraße 142, in der Dortmunder Dortmund.

Ab 19 Uhr können Besucher sich bei Musik und einem Imbiss das Buch sowie viele Fotos anschauen und mit den beiden Autorinnen ins Gespräch kommen. Um 20 Uhr liest Helene Pawlitzki einen Auszug aus „Baxtale Romnia“. Auch am Sonntag, dem 6. April 2014, präsentiert die Nordstadtgalerie das Buch noch einmal von 15 bis 18 Uhr.

 

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