Zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus ist die neue Handreichung des Planerladens e.V. erschienen: „Roma – Entrechtet, verfolgt, diskriminiert – Faktencheck“.
Planerladen will zur Versachlichung der Diskussion beitragen
Mit der Broschüre möchte der Planerladen e.V. und die weiteren Verfasser einen Beitrag dazu leisten, die Debatte um die NeuzuwanderInnen aus Bulgarien und Rumänien, unter ihnen Roma und andere Minderheitenangehörige, zu versachlichen.
Diese Menschen kommen nach Deutschland, um für sich und ihre Familien ein besseres Leben aufzubauen. Da der Zugang zum Arbeitsmarkt und der Erhalt von Sozialleistungen für diese neue Bevölkerungsgruppe trotz der vollständigen Arbeitnehmerfreizügigkeit seit 1. Januar 2014 dennoch weiterhin de facto nicht möglich ist, leben viele in großer Not.
Medien bedienen häufig antiziganistische Stereotype
In den Medien und der öffentlichen Diskussion wird seit geraumer Zeit über die Neuzugewanderten geschrieben. In der Berichterstattung wird überwiegend von „Roma und Sinti“ gesprochen, sie ist größtenteils undifferenziert und negativ und greift auf stereotype, antiziganistische Vorurteile zurück. In der öffentlichen Meinung werden die antiziganistischen Zuschreibungen aufgegriffen und reproduziert.
Diskriminierung auch in Herkunftsländern
Die Betroffenen selbst sind auch in ihren Herkunftsländern seit langem einer rassistischen Ausgrenzung und Diskriminierung ausgesetzt. EU-Studien belegen, dass Roma in der Europäischen Union die Minderheit mit dem höchsten Diskriminierungsgrad sind. Gleichzeitig ist die Reaktion der aufnehmenden Stadtgesellschaften und deren Verwaltungen zwiespältig: Neben Bemühungen von Institutionen und engagierten BürgerInnen, die sozialen Notstände der Neu-BürgerInnen zu lindern, stehen u.a. abwehrendes institutionelles Verhalten (zum Beispiel Ablehnung von Sozialleistungen, Androhung von Abschiebungen) und ablehnende Haltungen bestimmter Bevölkerungsgruppen.
Lebensumstände der Neuzuwanderer werden dargestellt
Mit der vorliegenden Handreichung möchte der Planerladen – er ist auch Träger des Projekts „IRON – Integration der Roma in der Nordstadt“ – exemplarisch über die Lebensumstände der neuzugewanderten Menschen aus Bulgarien und Rumänien und deren Rechte als EU-BürgerInnen informieren und denjenigen Hilfestellung geben, die sich gegen die Ausgrenzung dieser Menschen engagieren und damit der Diskriminierung entgegenwirken.
Kooperationsprojekt von mehreren Vereinen
Die Handreichung ist ein Kooperationsprojekt der Integrationsagentur – Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit des Planerladen e.V. (Dortmund), der Integrationsagentur – Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit & Migrationsberatung für Erwachsene Zuwanderer des Anti-Rassismus Informations-Centrums/ARIC-NRW e.V. (Duisburg), der Integrationsagentur der Internationalen Initiative Hochfeld e.V. (Duisburg), von Terno Drom e.V. (Düsseldorf) und ROM e.V. (Köln).
Die Broschüre kann beim Planerladen e.V. telefonisch unter 0231/8820700 oder per E-Mail an integration@planerladen.de bestellt werden.
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