50 Jahre Irrlicht und Feuer – 25 Jahre Fritz Hüser-Gesellschaft

 

Fritz-Hüser-Gesellschaft

Die Fritz-Hüser-Gesellschaft besteht seit 25 Jahren. Am 17. November feiert die Fördergesellschaft des Fritz-Hüser-Instituts für Literatur und Kultur der Arbeitswelt in Dortmund ihren Geburtstag – auf ungewöhnliche Weise, in einem Kino.

Was es zu sehen (zu hören, zu essen) gibt, erläuterten Institutsleiterin Hanneliese Palm und der Vorsitzende der Gesellschaft, Eberhard Weber, vorab in einem Pressegespräch.Im Mittelpunkt der Matinee steht Max von der Grüns einst umstrittener Roman „Irrlicht und Feuer“, genauer: dessen zweiteilige Verfilmung, die auch ein wenig Fernseh-Geschichte schrieb.

Bergarbeiterdrama erschien vor 50 Jahren

Eberhard Weber - Fritz-Hüser-Gesellschaft
Eberhard Weber ist Vorsitzender der Fördergemeinschaft.

Zum Roman. Das Bergarbeiterdrama erschien im Oktober 1963, also vor 50 Jahren. Der Autor, selbst Bergmann, schildert einen tödlichen Unfall untertage. Die Schilderung kritisiert das Verhalten sowohl der Arbeitgeber als auch das der Gewerkschaften. Der Streit um das Buch wurde öffentlich und gerichtlich ausgetragen. Weber, damals jugendlich, erinnert sich an Diskussionen, die benachbarte Bergleute in ihrer Freizeit über „Irrlicht und Feuer“ führten – ein Erregungsthema. Das Buch machte nicht nur Max von der Grün berühmt, sondern auch die Gruppe 61, die sich um den Dortmunder Bibliotheksdirektor Fritz Hüser gebildet hatte und deren Mitglied von der Grün war.

Roman wurde 1966 verfilmt

1966 wurde der Roman verfilmt, doch nicht vom NDR, der die Rechte erworben hatte, sondern von der DEFA, also in der DDR. Im West-Fernsehen war der Zweiteiler (Regie Horst E. Brandt, Heinz Thiel) erst 1968 zu sehen – in einer nachkommentierten Version. Der Film gilt heute auch ohne diesen Kommentar als cineastische Rarität.

Fritz-Hüser-Gesellschaft Hanneliese Palm
Hanneliese Palm leitet das Fritz-Hüser-Institut. Archivfotos: Alex Völkel

Im Pressegespräch erläuterten Palm und Weber zudem die Tätigkeitsfelder von Institut und Fördergesellschaft. Dazu gehören neben der Bestandspflege in der (öffentlichen) Bibliothek auf dem Geländer der Zeche Zollern II / IV in Bövinghausen nicht zuletzt Buchveröffentlichungen und Veranstaltungsplanungen, oft in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen. Filmvorstellungen sind eher selten.

Palm und Weber betonten auch die lokale Bedeutung von Institut und Fördergesellschaft: „Die Arbeiterkultur ist ein bedeutender Teil der Dortmunder Stadtgeschichte, auch ihr gilt somit unser Augenmerk.“

Feier findet in der Schauburg statt

„Irrlicht und Feuer“ ist am 17. November in der „Schauburg“, Brückstraße 66, zu sehen. Der erste Teil beginnt um elf Uhr, der zweite nach einer Pause, während der auch ein Imbiss gereicht wird. Dazu ist das Orchesterzentrum geöffnet. Der Eintritt zum Film kostet 8 Euro mit Imbiss 15 Euro. Kartenvorbestellung: fhi@stadtdo.de oder 0231-5023135.

 

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