Erneut kam es in der Nordstadt zu einem Tötungsdelikt, ausgehend von einem 47-jährigen Dortmunder an seiner 40-jährigen Ehefrau. Auch die gemeinsame erwachsene Tochter wurde von dem Vater lebensgefährlich verletzt. Polizei und Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen aufgenommen, der 47-Jährige sitzt in Untersuchungshaft.
40-Jährige Mutter tot, Tochter schwer verletzt
Nach ersten Erkenntnissen von Polizei und Staatsanwaltschaft kam es am Sonntagabend (26. November) gegen 22.10 Uhr zu einem Tötungsdelikt sowie einer schweren Körperverletzung in einem Mehrfamilienhaus an der Brunnenstraße in der Dortmunder Nordstadt.
Laut Staatsanwältin Maribel Andersson sei die Polizei am späten Abend wegen eines Streits von den Nachbar:innen alarmiert worden. Beim Eintreffen der Beamt:innen habe die 40-Jährige noch kurz gelebt, sei aber kurze Zeit später ihren Verletzungen erlegen, so die Staatsanwältin auf Anfrage dieser Redaktion.
Während des Vorfalls erlitt auch die gemeinsame Tochter lebensgefährliche Verletzungen. Wie Andersson bestätigte, sei die 21-Jährige jedoch mittlerweile außer Lebensgefahr. Laut ersten Erkenntnissen soll sich die junge Frau schützend vor die Mutter gestellt haben und dabei ebenfalls von ihrem Vater verletzt worden sein. Zur Tatwaffe machte die Staatsanwaltschaft keine Angabe.
Vater nach Vorführung vor dem Haftrichter in Untersuchungshaft
Der Tatverdächtige soll sich nach der Tat erst aus der gemeinsamen Wohnung entfernt haben, später habe sich der 47-Jährige allerdings der Polizei gestellt. Der Familienvater wurde am Montag (27. November) dem Haftrichter vorgeführt und sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.
Während der Tat waren neben der erwachsenen Tochter auch noch drei weitere der insgesamt fünf Kinder des Paares in der Wohnung. Sie seien vom Jugendamt in Obhut genommen worden.
Spezialist:innen der Polizei sicherten bis in die Nacht Spuren am Tatort, mittlerweile wurde die Wohnung versiegelt. Die Obduktion der Frau war für Montag (27. November) angesetzt. Ergebnisse wurden noch nicht kommuniziert.
Zweiter Femizid binnen weniger Monate in Dortmund
Die Tötung der 40-Jährigen ist bereits der zweite mutmaßliche Femizid innerhalb weniger Monate in Dortmund. Das Wort „Femizid“ meint Tötungsdelikte an Frauen infolge von Gewalt des männlichen Partners bzw. Ex-Partners. Knapp 158.000 Fälle von partnerschaftlicher Gewalt wurden 2022 angezeigt, 133 Frauen starben. Die Dunkelziffer dieser Delikte ist aber vermutlich deutlich höher.
Der Fall weist starke Parallelen zu einer Tat im September auf. Damals soll ein 43-Jähriger seine 39-jährige Frau getötet und die 20-jährige Tochter schwer verletzt haben. Das Delikt hat sich ebenfalls spätabends in der Nordstadt abgespielt.
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