Mehr als 300 Menschen haben am Sonntagnachmittag an dem Vernetzungstreffen der Facebook-Gruppe „Hooligans gegen Salafisten“ in Dortmund teilgenommen. Fans und Schläger der Vereine aus Dortmund, Gelsenkirchen, Essen, Düsseldorf, Frankfurt, Köln, Mönchengladbach und weiteren Städten fanden sich friedlich auf der Katharinentreppe ein.
Vertreter von „Die Rechte“, NPD und ProNRW dabei – Sprecher der Gruppe ist ein Rechtspopulist
Ihr Motto: „Gemeinsam sind wir stark“. Unter den 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern befanden sich allerdings auch viele Neonazis – vor allem Vertreter der Partei „Die Rechte“, der NPD und von ProNRW nahmen daran teil – ebenso wie Mitglieder der gewaltbereiten Borussenfront.
Zu der Dortmunder „Prominenz“ gehörten unter anderem Siegfried „SS-Siggi“ Borchardt und Michael Brück – zwei von rund zwei Dutzend Dortmunder Neonazis unter den Teilnehmern. Sie hatten zuvor auf ihren Seiten für eine Teilnahme geworben, obwohl das Sprachrohr der Gruppe ein ProNRW-Aktivist ist.
Die Organisation der Dortmunder Veranstaltung lag bei Dominik H. Roeseler – stellvertretender Parteivorsitzender und Kreisvorsitzender Mönchengladbach der rechtspopulistischen Bürgerbewegung PRO NRW.
„Es ist nicht verkehrt, sich ein Bild zu machen und die berechtigte Forderung zu unterstützen, wenn gleich Salafisten nur ein Problemsymptom sind“, warb „Die Rechte“ bei Facebook. „Unser Widerstand gilt der Islamisierung Europas und der Masseneinwanderung nach Deutschland!“
Dem Dortmunder Vernetzungstreffen sollen nun auch Aktionen folgen
Vor einer Woche hatte die Polizei in Essen noch eine Veranstaltung der Gruppe in Essen mit 80 Teilnehmern aufgelöst und Platzverweise erteilt. Vor zwei Wochen fand ein Treffen in Köln statt, zu dem 20 Menschen kamen. In Dortmund verlief das deutlich größere Treffen friedlich.
Dass sich Hooligans vernetzen, ist übrigens kein neuen Phänomen: Bereits in Mönchengladbach, Hannover und Mannheim gab es Treffen von Vereinsmitgliedern, die zumindest in Sachen Fußball keine Freunde sind.
Die Polizei hielt sich in Dortmund sehr im Hintergrund, auch wenn die polizeilichen Auflagen zumindest in Sachen Alkoholverbot häufig ignoriert wurden.
Nach einer Stunde war das Treffen vorbei. Es soll aber nicht das letzte gewesen sein – beim nächsten Mal soll es auch Aktionen geben, kündigten Aktivisten an.
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Sportnachrichten
Ich finde es nicht in Ordnung, wenn solche Treffen abgehalten werden. Auch finde ich es nicht okay, dass eine Scharia-Polizei durch Wuppertal spaziert und Leute „überwacht“. Irgendwie fehlt mir auf beiden Seiten ein gesundes Mittelmaß!