280 Menschen demonstrieren für eine solidarische Gesellschaft und Willkommenskultur für Flüchtlinge

Solidarität mit Flüchtlingen stand im Mittelpunkt der Refugees Welcome Demo in Dortmund.
Solidarität mit Flüchtlingen stand im Mittelpunkt der Refugees Welcome Demo.

„Solidarität mit den Geflüchteten und ihren Protesten! Gegen Rassismus in Dortmund und überall!“ Unter diesem Motto haben am Samstag rund 280 Menschen in der Dortmunder Innenstadt demonstriert und ein Zeichen für Willkommenskultur gesetzt.

Dortmunder Gruppe hat sich nach den Unglücken vor Lampedusa gegründet

Solidarität mit Flüchtlingen stand im Mittelpunkt der Refugees Welcome Demo in Dortmund.
Die Menschen wollten ein Zeichen für Willkommenskultur in Dortmund setzen.

Organisiert hatte die Demo die Gruppe „Refugees Welcome Dortmund“. Ursprünglich Ende 2013 nach den Lampedusa-Unglücken gegründet, hat sich die Gruppe in den vergangenen Monaten reaktiviert. Schwerpunkt der Arbeit ist die Unterstützung der Flüchtlinge in Dortmund.

Das Besondere: Alle Redebeiträge waren in Deutsch, Englisch und Französisch, damit auch die Flüchtlinge, die an der Demonstration teilnahmen, alle Beiträgen folgen konnten. Und nicht nur das: Die Flüchtlinge ergriffen auch selbst das Mikrofon.

Aufklärungsarbeit und praktische Hilfe als Ziele

Die Gruppe der Aktiven war es auch, die den Flüchtlingen vor zehn Tagen half, auf die Missstände in den Brügmann-Hallen hinzuweisen. „Wir wollen eine Willkommenskultur schaffen für alle Menschen ohne Papiere“, verdeutlicht Sprecherin Rea Vaupel. Denn diese ist noch nicht überall in Dortmund so ausgeprägt.

Teils rassistisch aufgeladen seien manche der sogenannten „Bürgerdialoge“ gewesen, mit denen die Stadt über die Einrichtung von Notunterkünften für Flüchtlinge informieren wollte. „Viele Menschen assoziieren mit Flüchtlingen Kriminalität und verschmutzte Vorgärten“, berichtet Vaupel. „Wir wollen deutlich machen, dass solche Ängste unbegründet sind.“

Welcome-Café zur Vernetzung zwischen Flüchtlingen und Aktiven

Solidarität mit Flüchtlingen stand im Mittelpunkt der Refugees Welcome Demo in Dortmund.
Mit bunten Plakaten machten die Teilnehmer ihre Positionen deutlich.

Dabei wollen sie nicht nur über, sondern auch mit den Flüchtlingen sprechen. Daher organisieren sie einmal im Monat das „Welcome-Café für Flüchtlinge und Aktive“ im „Nordpol“, Münsterstraße 99, in der Nordstadt.

Wöchentlich gibt es zudem Aktiven-Treffen. Wer bei den überwiegend jungen und links-alternativ geprägten Aktiven mitmachen will, kann eine Mail an welcome2do@free.de schreiben. Zur Zeit engagieren sich 25 bis 30 Menschen in der Gruppe. Über deren Aktivitäten kann man sich auch im Internet informieren: http://refugeeswelcomedo.noblogs.org.

Erfolgreiche Demo für Willkommenskultur

Mit ihrer ersten Demo in der Innenstadt wollten sie noch mehr Menschen ansprechen, sich mit den Flüchtlingen zu solidarisieren. Mit mehreren Zwischenkundgebungen ging es von den Katharinentreppen durch die Innenstadt und über den Wall bis zum Alten Markt.

Verschiedene Redebeiträge, die in deutscher, englischer und französischer Sprache gehalten wurden, griffen die Solidarität mit den Protesten von Geflüchteten und die Unterstützung ihrer Forderungen auf. Während des Zuges durch die Stadt schlossen sich spontan weitere Dortmunderinnen und Dortmunder der Demonstration an und viele machten in Sprechchören klar: „Refugees are welcome here!“

Konsequenter Polizeieinsatz: Neonazi-Störer kamen ins Gewahrsam

Erfolglos blieb der Versuch der Neonazis, die Kundgebung zu stören. Sieben Rechtsextremisten waren es, darunter auch „Die Rechte“-Bezirksvertreter und Nazi-Devotionalien-Händler Michael Brück. Die Polizei reagierte sofort und vorbildlich und setzte die Störer am Fritz-Henßler-Haus fest. Sie wurden anschließend ins Polizei-Gewahrsam gebracht.

 

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