Die Dortmunder Actien-Brauerei, die DAB, war die erste Brauerei-AG in Dortmund. 1867 wurde das Betriebsgelände am westlichen Rand der Stadt Dortmund erworben. Im Februar 1868 gründeten die Investoren, die rheinischen Familien Herberz, Mauritz und Fischer, die Dortmunder Bierbrauerei Herberz & Co. Nach acht Monaten lief die Bierproduktion an. Vier Jahre später wurde die Brauerei in eine Aktiengesellschaft umgewandelt – die erste Brauerei-AG in Dortmund.
Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf Werbung und Export der Dortmunder-Actien-Brauerei
Impressionen aus der Geschichte der DAB zeigt die neue Sonderschau „150 Jahre Dortmunder Actien-Brauerei“ im Brauerei-Museum, die am 30. Juni zur „ExtraSchicht – Nacht der Industriekultur“ eröffnet und bis 31. Dezember 2018 zu sehen ist.
Die Sonderausstellung kann in diesem Zeitraum jeden Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonntag zwischen 10 Uhr und 17 Uhr besucht werden. Am Donnerstag von 10 Uhr bis 20 Uhr und samstags von 12 Uhr bis 17 Uhr. Montags bleibt das Brauereimuseum geschlossen.
Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro pro Person, ermäßigt 2,50 Euro. Die Eintrittskarte berechtigt für das gesamte Jahr zum Eintritt in die Dauerausstellungen im Museum Ostwall im Dortmunder U, im Museum für Kunst und Kulturgeschichte und im Brauerei-Museum.
Eine lange und spannende Erfolgsgeschichte mit Höhen und Tiefen
Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf Werbung und Export: Präsentiert werden zahlreiche historische Fotoaufnahmen und Objekte, die bislang zum Teil in den Sammlungen des Brauerei-Museums und des Brauerei-Archivs im Westfälischen Wirtschaftsarchiv schlummerten. Kuratiert wurde die Ausstellung von Dr. Heinrich Tappe, Leiter des Brauerei-Museums.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelt sich die DAB, so lautet seit 1911 das Markenzeichen, neben der Dortmunder Union-Brauerei AG zur führenden Brauerei in Dortmund. Und das bedeutet von Beginn an: zu einer der führenden Brauereien in Westdeutschland.
Schon früh exportiert die DAB ihr Bier auch ins benachbarte Ausland und nach Übersee. Den guten Ruf des Dortmunder Bieres auf den Exportmärkten verdankt die Bierstadt Dortmund zum guten Teil der DAB.
Aus den Krisenjahren des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegszeit, als in Norddeutschland zwei Drittel der Brauereien schließen, geht die DAB gestärkt hervor. Ende der 1920er Jahre ist die DAB nach der Union-Brauerei mit einem Jahresausstoß von über 750.000 Hektoliter die zweitgrößte Brauerei in Westdeutschland.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erleben DAB und die Dortmunder Brauwirtschaft zwei goldene Jahrzehnte. Nicht München, sondern Dortmund ist jetzt die deutsche Bierhauptstadt. 1971 übernimmt DAB die Dortmunder Hansa-Brauerei AG, baut dort an der Steigerstraße eine neue Brauerei auf und zieht ab 1982 von der Rheinischen Straße in den Dortmunder Norden.
150 Jahre Tradition machen Dortmund zur deutschen Bierhauptstadt
1996 übernimmt die DAB, die mittlerweile zur Oetker-Gruppe gehört, die Dortmunder Kronen-Brauerei und mit ihr die Marken Thier und Stifts.
2004 schließlich wird der Brau und Brunnen Konzern mit der Dortmunder Union-Ritter-Brauerei erworben und in die Radeberger-Gruppe integriert. Der Union-Ritter-Standort wird geschlossen.
Damit wird die DAB als Teil der Radeberger-Gruppe zur Heimat der Dortmunder Brauereien.
Ihre Entwicklung steht exemplarisch nicht nur für die Dortmunder Brauwirtschaft, sondern für einen großen Teil der deutschen Brauindustrie: der früh erfolgreichen, großstädtischen Brauerei-Aktiengesellschaften, die von der Zeit um 1870 für ein Jahrhundert die deutsche Brauszene beherrschten.