117 illegale Feuerstellen im Fredenbaumpark gezählt

Außer an den drei offiziellen Grillstellen - hierfür muss man sich anmelden - ist Grillen im Fredenbaumpark verboten. Foto: Alex Völkel
Außer an den drei offiziellen Grillstellen – hierfür muss man sich anmelden – ist Grillen im Fredenbaumpark verboten. Foto: Alex Völkel

Erneut stand das Thema Grillen auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord. Die SPD hatte einen Antrag eingebracht, um Druck auf die Verwaltung zu machen, das existierende Grillverbot im Fredenbaumpark zu überwachen und durchzusetzen.

Erlaubt ist das Grillen im Fredenbaumpark lediglich an drei ausgewisenen Feuerstellen. Das schert viele Parknutzer anscheinend nicht: An einem einzigen schönen Mai-Tag hatte der Betreiber der Minigolf-Anlage 117 Feuerstellen im Fredenbaum gezählt.

„Ich erwarte, dass die Verwaltung das endlich kontrolliert. Es kann doch nicht sein, dass man beim Ordnungsamt beide Augen zudrückt“, schimpfte die Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Nordstadt-BV. „Das kann ich so nicht akzeptieren. Zudem ist es noch gefährlich.“  Ihre Fraktionskollegen stimmten ein: „Die Verwaltung muss aus den Puschen kommen“, betonte Greda Bogdahn. „Dezernent Steitz hat das Problem ausgesessen und ist nun nicht mehr da. Jetzt muss endlich etwas passieren.“

Kritik: Grillexzesse vertreiben andere Parkbesucher

Manfred Kreuzholz sah die Frischluft-Funktion des Parks gefährdet: Die Griller würden so dichte Rauchschwaden und Geruchsbelästigungen entwickeln, dass andere Parknutzer regelrecht vertrieben würden. „Der Fredenbaumpark ist dann nicht mehr zu nutzen. Fußgängern und Radfahrern macht das keinen Spaß mehr. Aber in anderen Parks werden die Verbote akzeptiert. “ Auch CDU-Fraktionschef Thomas Bahr machte deutlich, dass dies inakzeptabel sei, da die Griller andere Nutzer verdrängten: „Die Verwaltung versagt.“ Er erinnerte daran, dass seine Fraktion im vergangenen Monat erfolglos versucht hatte, eine Grillfläche unter Vereinsregie ausweisen zu lassen.

Dirk Logermann (Grüne) – seine Fraktion stimmte als einzige gegen den SPD-Antrag – bewertete das Thema anders: „Die Leute stimmen mit den Füßen ab. Nur ein Verbot kann nicht ausreichend sein.“ Der Antrag wurde dennoch verabschiedet. Ob sich dadurch etwas ändert, ist fraglich. Die „grillenden Horden“ bekommen davon nichts mit oder ignorieren es weiter. Denn zu Kontrollen wird es mutmaßlich auch weiterhin nicht kommen.

Mehr zum Thema:

„Grillen bleibt Streitthema“ (nordstadtblogger.de vom 24.April 2013)

Reaktionen

  1. Gil

    Wie heißt es in Gremien so schön: über die Frage könnte man ja mal ein Meinungsbild erstellen — und zwar vor Ort (und inklusive „grillender Horden“) rechnet man die paar Alt-SPDler, den Minigolf-Besitzer, der wirklich im Rauch steht, und das Schmiedingslust raus, das die eigenen Würste verkaufen will, wird eine solche Befragung deutlich ausfallen. Was daran gefährlich ist, würde mich auch mal genauer interessieren, gibt’s empirische Belege für Grillunfälle im Fredenbaum? Und wo grillt eigentlich der Vorsitzende der Nordstadt-BV, vielleicht sollte er es mal lassen, das in seinem Garten zu machen und stattdessen die 3 Grillpaltz-Regelung mal auf Praktikabilität prüfen. In dem Fall kommt man nämlich auch zu anderen Schlüssen, über das, was wünschenswert ist. Wo wir dabei sind: Als Fußgänger im Fredenbaum geht mir das Autogebrummse vom/zum Schmiedingslust übrigens gehörig auf den Keks, gibt es da ’ne Position der SPD?

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