Zukunft der Arbeit: Gewerkschaften wollen am 1. Mai einen selbstbewussten Tag der Arbeit begehen

1.Mai-Demo des DGB für soziale Gerechtigkeit und gegen Rechtsextremismus in Dortmund. Foto: Alex Völkel
Die 1.Mai-Demo des DGB findet zum 125. Mal statt. Foto: Alex Völkel

Einen selbstbewussten Tag der Arbeit wollen die Dortmunder Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter feiern: In diesem Jahr begehen sie den 1. Mai zum 125. Mal.

Demonstration, Kundgebung sowie Familien- und Kulturfest

Los geht es mit der traditionellen Demo um 11 Uhr vom Platz der alten Synagoge aus. Sie führt in den Westfalenpark. Dort beginnt um 12.15 Uhr die große Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes.

Hauptredner ist Carsten Burckhardt, Bundesvorstandsmitglied der IG BAU. Im Anschluss findet dann von 13 bis 18 Uhr das große Kultur- und Familienfest statt.

Zukunft der Arbeit: Gewerkschaften geben sich betont selbstbewusst

Der DGB will eine Vielzahl von Themen diskutieren.
Der DGB will eine Vielzahl von Themen diskutieren.

„Wir haben ein sehr selbstbewusstes Motto gewählt“, betont die DGB-Vorsitzende Jutta Reiter: „Die Zukunft der Arbeit gestalten wir!“

Die Gewerkschaften werden am 1. Mai in Dortmund eine ganze Palette von Themen aufrufen.

Das Interessante: Entstanden ist der „Labour Day“ in den USA zur Einführung des Acht-Stunden-Tags.

„Wir kämpfen um die gleiche Frage auch heute noch – bei der Erfassung des Mindestlohns. Es sind spannende Parallelen“, so Reiter.

„Es sind die gleichen Dinge unter veränderten historischen Rahmenbedingungen. Es geht um gute Arbeit und alles, was damit zusammenhängt.“

Arbeit 4.0: Gewerkschaften wollen die drängenden Fragen diskutieren

Das Stichwort heißt: „Arbeit 4.0“. „Als Gewerkschaft fühlen wir uns berufen, die Fragen für uns zu beantworten“, betont die DGB-Vorsitzende.

Denn – auch 125 Jahre später – sind Themen der Gestaltung von Arbeit noch immer existenziell. Beschäftigte in befristeten oder Leiharbeitsverhältnissen fühlten sich häufig extrem diskriminiert und benachteiligt.

Nur 45 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sagten, dass sie gute oder akzeptable Arbeitsbedingungen hätten – die Mehrheit beurteile sie aber mäßig bis ganz schlecht.

Daher wollen die Gewerkschaften die Bedingungen diskutieren, damit Arbeit fair, gerecht, gesund und existenzsichernd ist, so Reiter.

Großer Jugendblock: Engagement für mehr und bessere Ausbildung

Rund 60 Plakate gegen Rechtsextremismus hat der DGB im Hauptbahnhof aufhängen lassen.
Rund 60 Plakate gegen Rechtsextremismus hat der DGB im Hauptbahnhof aufhängen lassen.

Einen großen Jugendblock verspricht Jugendbildungsreferentin Tina Malguth. Mit dabei sind u.a. Falken, Jusos, SDAJ, BSV, Solid, die alevitische Jugend, die Naturfreunde-Jugend sowie die Jugendorganisationen der Mitgliedsgewerkschaften.

Sie wollen einen ein Zeichen für bessere Ausbildung setzen: „Die duale Ausbildung braucht Qualität statt Werbekampagnen“, betont Malguth. Ein Drittel der Azubis sind unzufrieden – das spreche sich rum.

Wenn es bessere Ausbildungsbedingungen gebe und überhaupt mehr Unternehmen ausbildeten, könne der Fachkräftemangel erfolgreich bekämpft werden.

Mehr als 50 Organisationen organisieren das Familien- und Kulturfest

Eine große Beteiligung gibt es auch beim traditionellen Familien- und Kulturfest: „Mehr als 50 Organisationen und Verbände beteiligt, darunter auch sehr viele Migrantenorganisationen“, berichtet Ralf Beltermann.

Statt eines großen Bühnenprogramms wird es viele kleinteilige Angebote geben: Die Gruppe „Changing Names“ ist mobil und wird von Stand zu Stand ziehen.

Ökumenischer Gottesdienst zum Tag der Arbeit in der Propsteikirche

Jutta Reiter, Michael Vogt, Tina Malguth und Friedrich Stiller stellten das Programm vor.
Jutta Reiter, Michael Vogt, Tina Malguth und Friedrich Stiller stellten das Programm vor.

Los geht es mit den Mai-Feierlichkeiten allerdings schon am Montag, 27. April, um 18 Uhr mit dem Ökumenischen Gottesdienst.

Es ist die 26. Auflage der gemeinsamen Veranstaltung der beiden christlichen Kirchen.

„Dieses Mal werden wir in der Propsteikirche beginnen und anschließend mit dem ArbeitnehmerInnen-Empfang des Oberbürgermeisters im Rathaus weitermachen“, berichtet Michael Vogt.

Auch beim ökumenischen Gottesdienst wird es um die „Arbeit der Zukunft“ gehen. Die Predigt wird Krankenhausseelsorger Hartwig Trinn halten, der lange in der Kommende tätig war.

Mehr künstlerische Akzente beim Gottesdienst als in den Vorjahren

„Wir brauchen einen gesellschaftlichen Konsens, wie wir arbeiten wollen“, betont Friedrich Stiller. Die Kirchen werden mehr künstlerische Akzente setzen.

Dazu gehört die Auseinandersetzung mit dem Kunstwerk „Der Kastenmensch“, an dem Bildhauer Bernd Moenikes in einer Live-Kunstaktion arbeiten wird.

Zudem gibt es musikalische Beiträge von Saxofonist Wim Wollner und Organist Daniel Perez.

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