Nordstadt: Zehntausend begeisterte Besucher beim „Holi-Festival of Colours“ im Fredenbaumpark

In weniger als einer Stunde waren alle 10.000 Tickets im Vorverkauf weg. Foto: Alex Völkel
In weniger als einer Stunde waren alle 10.000 Tickets im Vorverkauf weg. Fotos: Alex Völkel

Bei diesem Festival stimmte alles – Musik, Gelände, Wetter und vor allem die Farben: Zehntausend begeisterte Besucherinnen und Besucher feierten die erste Auflage des „Holi-Festival of Colours“ auf der Festwiese des Fredenbaumparks. Vor einem Jahr „schwappte“ die faszinierende Veranstaltung aus Indien nach Deutschland.

Auch in Dortmund wurde sie mit offenen Armen aufgenommen: Es dauerte keine Stunde, bis alle 10.000 Tickets ausverkauft waren. Mit dem Ambiente waren Fans und Veranstalter gleichermaßen zufrieden. Denn statt in Stadien wie in Amsterdam oder Arenen wie in mehreren deutschen Städten bietet der Fredenbaumpark ein viel natürlicheres Ambiente. Zwar wurde die Wiese durch die zehntausend tanzenden Gäste etwas ramponiert: Aber zumindest die geworfenen Stäube aus Meismehl waren für Natur und Mensch völlig ungefährlich, versichert Organisator Maxim Derenko im Gespräch mit dem nordstadtblogger.de. Gemeinsam mit Jasper Hellmann und Max Riedel hat er die Reihe nach Deutschland geholt.

Farbenfest soll in Indien den Frühling begrüßen

NSB-Fredenbaumpark - Festival of Colours (11)In Indien wird mit dem Farbenfest Jahr für Jahr der Frühling begrüßt. Die Menschen treffen sich, sie feiern, sie tanzen und werfen bunte Farben in den Himmel. Eine echte Pracht, die auch dafür sorgt, dass alle am Ende gleich aussehen und Alters- sowie Kastenunterschiede verschwinden. „Holi ist in Indien nicht nur ein Freudenfest. Es geht dabei auch um kulturelle Vielfalt, Toleranz und Respekt“, erklärt Organisator Max Riedel. Diese Idee haben die Veranstalter adaptiert und in ein musikalisches Festivalkonzept gegossen. Neben indischen Klängen waren vor allem moderne Sounds zu hören. Dafür zeichneten unter anderem Moguai und Aka Aka feat. Thalstroem verantwortlich. Für die indischeren Einflüsse sorgte das „Bombay Boogie Soundsystem“.

Den Gästen hat es in Dortmund gefallen, den Veranstaltern auch. „Wir kommen im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder“, verspricht Maxim Derenko. Wahrscheinlich gibt es das Festival dann in noch mehr Städten, denn überall fanden und finden die Tickets reißenden Absatz. Wer dabei sein will, muss sich dann wieder sputen.

 

 

NEBENBEI BEMERKT: PLANUNG FÜR DEN FOTOEINSATZ

Die Ausrüstung vor und der Fotograf nach getaner Arbeit.
Die Ausrüstung vor und der Fotograf nach getaner Arbeit.

Ein ereignisreicher Tag – vor allem fotografisch: Das Festival der Farben („Festival of Colours“) bescherte den Besuchern und vor allem den Fotografen im Fredenbaumpark jede Menge spannende Momente.

Doch um diese einfangen und genießen zu können, bedurfte es viel Vorbereitung. Seit der Berichterstattung über die Castor-Transporte in Gorleben 1997 habe ich für keinen Termin mehr so viel Vorbereitung betrieben. Damals ging es mehr daraum, alle Jacken – von der Regen- bis zur Winterjacke – gut sichtbar mit „PRESSE“ zu beschriften, um so den Gummiknüppeln und Wasserwerfern zu entgehen (was leider nur bedingt geklappt hatte). Hier waren es andere Gründe, denn das Festival ist vor allem eins – staubig. Pures Gift für technische Geräte. Mal abgesehen davon, dass sie für Augen und Atemwege auch keine Offenbarung sind, wenngleich der Veranstalter beteuert, dass diese farbigen Stäube gesundheitlich völlig unbedenklich sind.

Also bleibt die gute Fototasche zu Hause. Möglichst wenig Ausrüstung ist dieses Mal die Devise. Vor allem nicht der neueste Kram. So bleibt die brandneue und vor allem teure Kamera im Büro. Die Vorgängerkamera und ein altes Superweitwinkel sind die Ausrüstung der Wahl. Allerdings auch nicht ohne Schutz: „Frischhaltefolie selbsthaftend“ sind die Zauberwörter, die den Fotoapparat, die kleine Videokamera und den Blitz schützen. Mit Klebeband und Gummis werden sie so fast schon seetauglich – auch wenn die Bedienbarkeit darunter sehr leidet. Ganz zu schweigen vom Display – verschwunden hinter Folie. Aber was soll‘s: Auch bei den Castor-Transporten 1997 konnte ich den Erfolg ja erst im Labor feststellen. Damals haben wir noch auf Film fotografiert und die Filme unterwegs entwickelt. Und die wenigen Digitalkameras zu dieser Zeit hatten ebenfalls noch keinen Bildschirm.

NSB-Fredenbaumpark - Festival of Colours (13)Nun noch die „Schutzausrüstung“ für den Fotografen: Sonnenbrille, Schwimmbrille, Halstuch und Mundschutz sind für ein solches Festival richtig gut zu brauchen. Ganz abgesehen von alten Klamotten. Damit kann fast nichts mehr schiefgehen. Vor allem nicht dann, wenn man noch reichlich Folie, Klebeband und eine kleine Druckluftflasche zum Beseitigen des Staubs von der Frontlinse dabei hat. Damit trieb ich den farbigen Staub aus dem letzten Winkel – und den Kollegen den Neid in die Augen. Selbst das Handy hatte ich für den Tag ausgetauscht – die smarte Technik blieb zu Hause, das ausrangierte Klappgerät durfte mit.

Planung ist eben alles. Und die Fotos können sich – so finde ich zumindest – sehen lassen. Daher freue ich mich schon auf die nächste Auflage im kommenden Jahr. Dann vielleicht sogar mit einer neuen Kamera. Ich habe mich auf dem Festival in eine kleine Unterwasserkamera verliebt, die auch bei staubigen Freiluftaktionen eine gute Figur macht. Und wer weiß: Vielleicht kann ich sie ja sogar mal im oder unter Wasser einsetzen, wenn ich in der Nordstadt auf Motivsuche bin. Denn so gut meine (Ab-)Klebekünste mit der Frischhaltefolie auch waren, würde ich meine Kamera – egal wie alt sie dann auch ist – ungern „auf Tauchfahrt“ gehen lassen.

 

 

Mehr zum Festival:  www.holifestival.com

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Reaktionen

  1. Peter Gräber

    Sehr schöne Fotos. In der aktuellen Tagespresse habe ich keine auch nur annähernd so gute Bilder zu diesem Ereignis gefunden. Der Aufwand scheint sich also gelohnt zu haben.

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