Viele Kulturen – eine Sprache bei den Chamisso-Tagen: 15 AutorInnen stellen ihre Arbeiten in Dortmund vor

Vom 9. bis 11. November kommen 15 mit dem Adelbert von Chamisso-Preis ausgezeichnete AutorInnen nach Dortmund. Fotos: Veranstalter
15 mit dem Adelbert von Chamisso-Preis ausgezeichnete AutorInnen kommen nach Dortmund. Fotos: Veranstalter

Von Joachim vom Brocke

Viele Kulturen – eine Sprache. Vom 9. bis 11. November kommen 15 mit dem Adelbert von Chamisso-Preis ausgezeichnete AutorInnen nach Dortmund. Morgens werden sie in Schulen lesen, abends treten sie an markanten und teilweise ungewöhnlichen Lesungsorten auf.

Alle drei Jahre gibt es die Chamisso-Tage in Dortmund

Literaturinteressierte können ihre Seh-, Denk- und Schreibweisen kennenlernen. „Es sind sämtlich Autoren die auf Deutsch schreiben, aber aus anderen Kulturkreisen kommen“, sagt Klauspeter Sachau vom Verein für Literatur und Koordinator der Chamisso-Tage an der Ruhr.

Seit 2007 gibt es die alle drei Jahre stattfindenden Chamisso-Tage. Sie werden gefördert von der Robert-Bosch-Stiftung, die den Adelbert von Chamisso-Preis an SchriftstellerInnen verleiht. München, Basel, Stuttgart und Leipzig waren die ersten großen Städte, in denen dieser Wettbewerb ausgetragen wird.

Am Anfang des Chamisso-Preises (1985) stand die so genannte „Gastarbeiter-Literatur“ im Zentrum, deutschsprachige Literatur von Migranten verfasst.

Die Chamisso-Tage sind mit einem Schulschreibwerkstättenprojekt verbunden

Freuen sich auf die Chamisso-Tage: Organisator Hartmut Salmen (links) und Michael Batt (Kulturbüro). Foto: Joachim vom Brocke
Freuen sich auf die Chamisso-Tage: Organisator Hartmut Salmen (links) und
Michael Batt (Kulturbüro). Foto: Joachim vom Brocke

Die Chamisso-Tage an der Ruhr werden – wie das mit ihnen verbundene Schulschreibwerkstättenprojekt „Viele Kulturen – eine Sprache“ – veranstaltet vom Verein für Literatur und dem Kulturbüro der Stadt Dortmund, an der sich unter anderem 15 bis 20 SchülerInnen der Gertrud-Bäumer-Realschule aus der Nordstadt mit Chamisso-Autorin Zehra Çirak (Preisträgerin von 2001 und Förderpreisträgerin 1989) beteiligt haben.

„Schreibwerkstätten“, sagt Klauspeter Sachau, „gibt es in Städten mit Problembezirken und hohem Migrationsanteil. So in Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Recklinghausen und Dortmund“.

Höhepunkt für sie ist das Lesefest in luftiger Höhe des Dortmunder U-Turmes am 11. November. 120 Teilnehmer aus den fünf Schreibwerkstätten treffen sich bereits am Nachmittag mit Lehrern, Schulleitern, Freunden und Angehörigen und denjenigen, die an den Arbeiten der Jugendlichen interessiert sind und wissen möchten, was in fünf Monaten des ersten Kalenderhalbjahres entstanden ist.

Lesungen an verschiedenen Orten in der Stadt

Vom 9. bis 11. November werden die 15 Autorinnen und Autoren in Dortmund „ihre Zelte“ aufschlagen. Hauptquartier wird das Mercure Hotel an der Olpe (ehemals Römischer Kaiser). Von dort geht es zu den einzelnen Lesungsorten im Ruhrgebiet.

Dortmund und seine Umgebung kennenlernen werden folgende AutorInnen: Zsuzsa Bánk, Artur Becker, Abdellatif Belfellah, Gino Chiellino, György Dalos, Sherko Fatah, Ilir Ferra, Marjana Gaponenko, Que du Luu, Sudabeh Mohafez, Matthias Nawrat, Zafer Şenocak, Michael Stavarič, Nellja Veremej und Vladimir Vertilb.

Lesungen in Dortmund gibt es an folgenden Terminen:

  • 9. November, Reinoldikirche, mit Abd Alltif Balfallah, 16 Uhr.
  • Justizvollzugsanstalt, Lübecker Straße 21, Ilir Ferra, 19 Uhr (nicht öffentlich).
  • Literaturhaus Dortmund, Neuer Graben 78, Artur Becker und Marjana Gaponenko, 19.30 Uhr.
  • 10. November: Stadtteilbibliothek Scharnhorst, Mackenrothweg 15, Marjana Gaponenko und Nelja Veremej, 15.30 Uhr.
  • bodo e.V., Schwanenwall 36-38, Zsuzsa Bánk, 19 Uhr.
  • Treffpunkt Stollenpark, Bergmannstraße, Sherko Fatah, 19 Uhr.
  • Literaturhaus Dortmund, Zafer Şenocak, 19.30 Uhr.

Abschluss-Gala mit buntem Programm im Domicil

Zum Abschluss der Chamisso-Tage gibt es am Freitag, 11. November, 19.30 Uhr, eine große Abschluss-Gala im Jazzclub domicil in der Hansastraße 7 im Rahmen des LesArt-Festivals.

Mit dabei: der Dortmunder Musiker Hannes Weyland und seine Band, Vertreter der Robert Bosch Stiftung, der Landesregierung, der Stadt Dortmund. Moderiert wird der Abend von Nina Sonnenberg (3sat/ZDF). Von 20.30 bis 21.30 Uhr sind parallele Kurzlesungen aller AutorInnen auf drei Bühnen geplant.

Mehr Informationen: 

  • Weitere Lesungen gibt es in Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Herten, Bochum, Hamm.
  • Mehr Informationen im Internet: www.chamissoruhr.de
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Reaktionen

  1. BODO e.V.

    Zsuzsa Bánk liest bei bodo

    Mit dem Les.Art-Festival und den Chamisso-Tagen an der Ruhr steht der November in Dortmund ganz im Zeichen der Literatur. Im Rahmen des Doppel-Festivals freut sich „bodo“ auf eine Lesung der vielfach ausgezeichneten Autorin Zsuzsa Bánk am 10. November im Buchladen des bodo e.V.

    Das Les.Art-Festival holt unter der Überschrift „Heimat“ vom 2. bis 11. November Autorinnen und Autoren aus allen literarischen Feldern nach Dortmund. Eingebettet in das Festival sind die Chamisso-Tage an der Ruhr, zu denen die Preisträger des Adelbert-von-Chamisso-Preises in Dortmund lesen. Mit ihm werden auf Deutsch schreibende Autoren ausgezeichnet, deren Werk von einem Kulturwechsel geprägt ist.

    Auch Zsuzsa Bánk, deren Eltern 1956 aus Ungarn flohen, gehört zu den Chamisso-PreisträgerInnen. Mit Romanen wie „Der Schwimmer“ oder „Die hellen Tage“ oder dem Erzählband „Heißester Sommer“ gelangen Zsuzsa Bánk Publikums- wie Kritikererfolge gleichermaßen.

    Am 10. November um 19 Uhr liest sie bei bodo. Der Eintritt ist frei.

    Zsuzsa Bánk
    liest aus „Die hellen Tage“
    bodo Buchladen
    Schwanenwall 36 – 38
    44135 Dortmund
    Eintritt frei

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