Tanzen verbindet: „Surburbian Ballad“ bringt zwölf Nationen zusammen auf die Bühne des Dietrich-Keuning-Hauses

Tanztheaterstück Suburbian Ballad II
Insgesamt 130 Tänzerinnen und Tänzer jeden Alters aus zwölf internationalen Folkloretanzgruppen wirken beim Suburbian-Ballad II-Tanzprojekt im Dietrich-Keuning-Haus mit. Fotos: Klaus Hartmann/nordstadtblogger.de

 Text und Fotos von den Nordstadtbloggern Klaus Hartmann und Alexander Völkel

Tanztheaterstück Suburbian Ballad II
Dewi Skiba und Dewi Gelis, v. l., von der indonesischen Gruppe Charisma Indonesia.

„Surburbian Ballad“ bringt zusammen, was eigentlich nicht zusammen gehört: „Die Unterschiede zwischen dem Indonesischen Tanz und den europäischen Tänzen sind riesig“, berichtet Dewi Gelis.

Aber dennoch macht das Mitglied der Tanzgruppe „Charisma Indonesia“ beim großen Tanzprojekt im Dietrich-Keuning-Haus mit. In den Gegensätzen liegt für sie und ihre Vereinskollegin Dewi Skiba der Reiz. Die beiden Indonesierinnen finden es bereichernd, über den eigenen Tellerrand zu schauen und andere Tanzstile, Tanzschritte, Musik und somit etwas von der Kultur ihrer Mittänzer zu erfahren. Genau das ist das Ziel von „Surburbian Ballad“ im Dietrich-Keuning-Haus.

Miteinander statt nacheinander tanzen

Tanztheaterstück Suburbian Ballad II
Kamil Tokmak (54) und Fethiye Uguz (43) von der Türkischen Gruppe DohemAHT89.

Anfangs war es schwer für die Frauen. Doch gemeinsam entwickelt sich das groß angelegt Tanzprojekt. Es ist anders als klassische interkulturelle Tanzfeste, die auch im Dietrich-Keuning-Haus eine lange Tradition hat.

Allerdings gibt es einen innovativen Ansatz: Statt die verschiedenen Gruppen nacheinander auftreten zu lassen, arbeiten hier die Menschen verschiedenster Nationalitäten an einem Projekt zusammen. Daher sehen sie nicht nur, was die Tanzgruppe vor und nach ihnen auf die Bühne bringt, sondern setzen sich intensiv mit den Kulturen auseinander.

2012 hat das Stadtteilzentrum in der Nordstadt damit gute Erfahrungen gemacht. Daher geht das Projekt in eine zweite Runde – noch größer, noch professioneller.

Länderabende bringen den anderen die jeweilige Kultur näher

Länderabend Indonesien im DKH
Auf dem vierten Länderabend präsentierte sich Indonesien. Foto: Alex Völkel

Dieses Mal gibt es daher Länderabende. Jede Tanzgruppe lädt die anderen Gruppen ein, präsentiert sich, ihr Land, ihre Traditionen, ihre Speisen und natürlich auch ihre Tänze. So wie am vergangenen Samstag. Indonesien war Gastgeber und präsentierte sich vor großem Publikum von seiner gastfreundlichsten Seite.

„Es war bereits der vierte Länderabend: Argentinien, Griechenland und Korea haben sich bereits präsentiert“, berichtet Horst Ramisch, der gemeinsam mit Thekla Bichler das Projekt betreut. Dass sich vor der großen Premiere am 1. Dezember nicht alle Tanzgruppen präsentieren können, tut der Stimmung keinen Abbruch. Insgesamt gibt es zwölf Abende – das Konzept geht auf.

Interkulturelle Freundschaften entstanden

Tanztheaterstück Suburbian Ballad II
Helena Srijemat (13) und Martina Petkovic (15) von der serbischen Gruppe KUD Srbija Dortmund.

„Wir treffen uns sogar schon privat und gehen gemeinsam in Clubs tanzen“, erzählt Fethiye Uguz (43). Gemeinsam mit Kamil Tokmak (54) ist sie in der Tanzgruppe DohemAHT89 aktiv. Ihre türkische Folklore-Tanzgruppe probt in der Nordstadt. Beide finden es reizvoll, die Kultur und Tänze der anderen kennenzulernen. Darüber hinaus haben sie schon Freundschaften geschlossen.

Hobbytänzer können vom Profi lernen

Die Zusammenarbeit mit den anderen Gruppen fällt Helena Srijemat (13) und Martina Petkovic (15) leicht.  Die Mädchen der serbischen Gruppe „Kud Srbija“ sind erstmals dabei. „Ich tanze schon seit meinen frühesten Kindheit, immer wenn ich Musik höre, wir sind schon sehr professionell“,  findet Martina. „Trotzdem können wir sehr viel von den anderen und Monica lernen.“

Erste Solistin des Dortmunder Balletts leitet das Projekt

Tanztheaterstück Suburbian Ballad II
Regisseurin, Hauptdarstellerin, 1. Solistin am Ballett Dortmund, Monica Fotescu-Uta.

Monica, das ist die rumänische Projektleiterin Monica Fotescu-Uta. Die Erste Solistin des Dortmunder Balletts studiert mit den 130 Tänzerinnen und Tänzer von zwölf Dortmunder Folkloregruppen verschiedener Kulturkreise im Rahmen der „Internationalen Tanzwerkstatt“ die Choreografien ein.

Das Dietrich-Keuning-Haus präsentiert sich einmal mehr als Impulsgeber, Veranstalter und Kooperationspartner für innovative Projekte im Bereich Interkultur in Dortmund. „Das Tolle an diesem Projekt ist, das wir alle so verschieden sind. Jeder ist in seiner Art besonders und alle sind gute Tänzer in ihren Kulturen“, freut sich die Ballerina. „Ich lerne auch von den anderen“.

Premiere ist am 1. Dezember (Einlass ab 17 Uhr). Das Stück wird durch den „Aktionsplan Soziale Stadt Dortmund“ finanziert.

 

 

 

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