Tag des offenen Wohnprojektes in Dortmund: Etablierte Projekte öffnen ihre Türen, neue Initiativen stellen sich vor 

Am Sonntag, 28. August 2016, findet der Tag zum zweiten Mal in Dortmund statt.
Am Sonntag, 28. August 2016, findet der Tag zum zweiten Mal in Dortmund statt. Fotos: Stadt DO

Der Tag des offenen Wohnprojektes findet am Sonntag, 28. August 2016, zum zweiten Mal in Dortmund statt. Nachdem im letzten Jahr hauptsächlich bereits bezogene Wohnprojekte im Fokus standen, stellen in diesem Jahr verstärkt auch Wohninitiativen, die sich in der Gründungsphase befinden, ihre Wohnideen und -wünsche vor. Insgesamt acht Wohninitiativen präsentieren sich vor Ort.

Es gibt eine Vielzahl verschiedener gemeinschaftlicher Wohnformen

Tag es offenen Wohnprojekts - LogoWohnen ist ein Grundbedürfnis und ein Eckpfeiler der individuellen Lebensgestaltung. Die meisten Menschen wünschen sich eine Wohnumgebung, die ihnen Selbstständigkeit und Selbstbestimmung, soziale Kontakte und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben – auch bis ins hohe Alter – ermöglicht.

Als ein Weg dahin haben sich in den letzten Jahren verschiedene Ansätze und Formen des gemeinschaftlichen Wohnens herausgebildet. Neue Wohnformen und deren Entwicklung ist ein Thema, das auch Stadtrat Ludger Wilde, Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen, aufmerksam beobachtet.

„Ich freue mich, dass es auch hier in Dortmund inzwischen eine Vielzahl verschiedener gemeinschaftlicher Wohnprojekte gibt“, sagt Wilde. „Besonders erfreut mich“, so Wilde weiter, „dass die Zahl stetig ansteigt und sich somit für immer mehr Menschen der Wunsch nach dem Wohnen in einer lebendigen Nachbarschaft oder auch in familienähnlichen Strukturen erfüllt.“

Führungen durch Wohnanlagen  – Hausgemeinschaften präsentieren sich

Gemeinschaftsorientierte Wohnprojekte zeichnen sich durch hohen sozialen Anspruch und oft durch die Integration von Menschen unterschiedlicher Sozial- und Altersstrukturen aus und tragen somit aktiv zu einer Begegnung einer drohenden Vereinsamung bei.

Der Tag des offenen Wohnprojektes bietet Interessierten die Möglichkeit, Einblicke in die unterschiedlichsten Wohnformen und Hausgemeinschaften zu nehmen. Bewohner berichten von der Idee und der Realisierung ihrer Projekte, beantworten Fragen zur Umsetzung und bieten Führungen durch die Wohnanlagen an.

Auch eine Seniorengenossenschaft und Mehrgenerationenwohnen sind vertreten

Auch die FörderturmWohn eG präsentiert sich. Fotos: StadtDO
Auch die FörderturmWohn eG präsentiert sich.

Gleichzeitig informieren die Initiatoren von Wohnprojekten unterschiedlichster Zielrichtung, die sich noch in der Gründungsphase befinden, über ihre Vorstellungen des gemeinschaftlichen Zusammenwohnens.

Diese reichen von einer Seniorengenossenschaft über Mehrgenerationenwohnen bis hin zum Wohnen von Menschen mit und ohne Hilfebedarf.

„Ich begrüße es, dass sich in diesem Jahr auch verstärkt noch in der Gründungsphase befindliche Wohninitiativen am Tag des offenen Wohnprojektes beteiligen und somit auch denjenigen Interessierten ein Forum geboten wird, die sich an Planungs- und Entwicklungsprozessen derartiger Projekte beteiligen möchten “, sagt Planungsdezernent Wilde.

Tag es offenen Wohnprojekts - KarteFolgende Projekte und Initiativen stellen sich vor:

  • 10.30 bis 12.30 Uhr: Mehrgenerationen-Wohnen „WIR auf Phoenix“ und Gemeinschaftliches Wohnen „Gemeinsam statt einsam“, Lange Hecke 49, 44263 Dortmund-Hörde
  • 11.30 bis 13.30 Uhr: Mehrgenerationen-Wohnen „WIR am Phoenixsee“ und Gemeinschaftliches Wohnen „Hand-in-Hand nachHALTige Wohnkultur“ An den Emscherauen 2 – 8a, 44263 Dortmund-Hörde
  • 12.30 bis 14.30 Uhr: Genossenschaftliches Wohnen „FörderturmWohn eG“ Middelmannstraße 1-15 und 10 / Röhrenstraße 14, 44269 Dortmund-Schüren
  • 13.30 bis 15.30 Uhr: Inklusives Wohnen „Mosaik e.V.“ Rudolf-Steiner-Schule, Mergelteichstraße 51, 44225 Dortmund-Brünninghausen
  • 14.30 bis 16.30 Uhr: Generationenübergreifendes Wohnen „WohnreWIR Tremonia“ und Genossenschaftliches Wohnen „Senioren-Genossenschaft“ Am Tremoniapark 15, 44137 Dortmund-Innenstadt-West

Verantwortlich und federführend für die Durchführung dieses Tages des offenen Wohnprojektes ist das Service-Team „…anders wohnen – anders leben…“ im Amt für Wohnen und Stadterneuerung. Bereits seit 2007 berät und unterstützt dieses Team Interessenten an neuen Lebens- und Wohnformen bei der Realisierung ihrer Wohnprojekte.

Hier gibt es das gesamte Programm als PDF zum Download: Flyer Offene Wohnprojekte

Weitere Informationen:

Mehr zum Thema aus dem Jahr 2015 auf nordstadtblogger.de:

Alternatives Wohnprojekt für Frauen stellt sich vor: „Unser Beginenhof ist wie eine Insel mitten in der Nordstadt“

 

„Anders wohnen – anders leben“: Sechs Dortmunder Wohninitiativen lassen fremde Gäste ins Haus

 

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Reaktionen

  1. Stadt Dortmund

    Präsentation am 2. Tag des offenen Wohnprojektes: 
Inklusives Wohnprojekt Mosaik stellt sich vor

    Gemeinschaftliches Wohnen steht im Fokus des zweiten Tages des offenen Wohnprojektes am Sonntag, 28. August 2016. Insgesamt acht Wohninitiativen präsentieren sich an diesem Sonntag in ihren Projekten bzw. ihren „Patenprojekten“ direkt vor Ort.

    Als Vorbereitung auf diesen Tag erzählt Gabriele Wiemann, Vorstandsmitglied im Verein Mosaik e.V. sowie in der Genossenschaft, warum sie im Wohnprojekt MOSAIK- Leben in Vielfalt wohnen möchte: „Ohne unseren Sohn Frederik, 21 Jahre alt, mit Autismus, an unserer Seite, hätten wir uns nicht mit einer inklusiven Wohnmöglichkeiten beschäftigt. Unser Sohn ist in anthroposophischen Zusammenhängen (Kindergarten/Förderschule des Christopherus-Haus) groß geworden und für meinen Mann und mich war es ganz selbstverständlich, dass er in einer anthroposophischen Werkstatt arbeiten sollte. Vor diesem Hintergrund habe ich mich 2006 der Elterninitiative angeschlossen, die dann in 2009 den Verein MOSAIK e.V. gegründet hat. Die Ziele des Vereins haben sich im Laufe der Jahre dahingehend verändert, dass ein inklusives Wohnprojekt realisiert wird. Wir konnten uns für unseren Sohn weder das Wohnen in einer klassischen Einrichtung noch das ambulant betreute Wohnen vorstellen.

    Die Vorstellung, dass Frederik in einer Gemeinschaft lebt, die ihn annimmt, akzeptiert und trägt, macht es uns als Eltern sicherlich etwas leichter, ihn ausziehen zu lassen. Für mich ist es sehr wichtig, dass Menschen sowohl mit einer intellektuellen als auch mit einer körperlichen Einschränkung all die Dinge machen können, die für Menschen ohne Hilfebedarf ganz selbstverständlich sind: z.B. ins Kino oder ins Museum gehen, Urlaub machen, Tanzen gehen. In den herkömmlichen Strukturen ist die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen und kulturellen Leben nicht in dem Maße möglich, wie wir uns dies wünschen. Oft fehlt es an der Mobilität sowohl personell als auch fahrtechnisch.

    Natürlich ist es eine große Herausforderung, unsere Ideen und Wünsche so umzusetzen, dass ein gutes gemeinschaftliches Miteinander entsteht und gepflegt wird. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass es uns gelingt. Mir ist es ein starkes Bedürfnis, mich einzubringen und dazu beizutragen, dass Menschen ohne und mit Hilfebedarf gemeinschaftlich und auf Augenhöhe zusammen wohnen und leben.

    Daher ist in den letzten zwei Jahren bei meinem Mann und mir der Entschluss soweit gereift, dass wir ebenfalls in dieses Wohnprojekt ziehen werden.“

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