Stadtbahn-Umbau am Hauptbahnhof erreicht die nächste Stufe: Decken der Verteilerebene werden abgerissen

Auf der Verteilerebene des Dortmunder Hauptbahnhofs beginnt nun die Demontage der Decken
Auf der Verteilerebene des Dortmunder Hauptbahnhofs beginnt nun die Demontage der Decken
Zur eigenen Sicherheit wird in Vollschutz-Anzug gearbeitet.
Der Vollschutz dient der eigenen Sicherheit.

Von Peter Kozyra

Der halbe Fußgängertunnel in einer grünen Folie, Männer im weißen Ganzkörperanzug, Atemschutzmaske und Bauhelm – Einen ungewöhnlichen Anblick erwartet in den kommenden Wochen und Monaten jeden, der sich in die Verteilerebene der Stadtbahnstation am Dortmunder Hauptbahnhof begibt.

Grund genug für die Verantwortlichen, zum Start des Deckenabbaus Aufklärungsarbeit zu leisten und ein sechsköpfiges Team Informationsflyer verteilen zu lassen.

Bisher laufen die Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen (mehr dazu siehe unten) vor allem im Hintergrund ab. „Die Fahrgäste und Passanten haben bis jetzt höchstens leise Bohrgeräusche oder leises Klopfen hinter der Wand vernommen“, weiß Silvia Uehlendahl, Baudirektorin des Tiefbauamts, zu berichten.

„Ab heute werden sie den Fortschritt aber Tag für Tag mit verfolgen können.“  Bis Ende Mai werden die Decken der Verteilerebene und der Bahnsteige der Stadtbahn schrittweise abgerissen – insgesamt 3800 Quadratmeter.

Ein großes logistisches Unterfangen, weiß Uelendahl: „Vor allem bei den Bahngleisen wird die Demontage am Wochenende und nachts erfolgen, um den Betrieb nicht zu beeinträchtigen.“

Abriss erfolgt in mehreren Einzelschritten

Etappenweise werden Abschnitte des Verteilertunnels hermetisch abgeriegelt. „Dies geschieht zum Schutz aller Beteiligten“, so Lutz Gobrecht, Projektleiter des Tiefbauamtes für den Ausbau. Besonders die vor 30 Jahren beim Bau des Stadtbahnhofs verwendete Mineralwolle könnte Fasern abgeben, die die Atemwege angreifen könnten.

Leiterin des Tiefbauamts Dipl.-Ing. Sylvia Uelhendahl und Projektleiter Lutz Gobrecht
Leiterin des Tiefbauamts Dipl.-Ing. Sylvia Uelhendahl und Projektleiter Lutz Gobrecht

Für die Sicherheit der Fahrgäste ist jedoch gesorgt: „Jegliche Schadstoffe werden mit Unterdruck gezielt abgepumpt und gefiltert“, versichert der Technische Bauleiter und Gutachter Andreas Benkhoff vom Ingenieurbüro IVU Dortmund.

Am Eingang zu der jeweiligen Baustelle werden Schleusen und Messgeräte aufgestellt um sicherzugehen, dass die Öffentlichkeit keinem Risiko ausgesetzt ist.

Die Baumaßnahmen verengen die Verteilerebene um die Hälfte und werden schrittweise fortgeführt. Das muss so sein“, so Uehlendahl, „da bei bevorstehenden Großveranstaltungen wie den Heimspielen des BVB die komplette Ebene verfügbar sein muss, um den Fanmassen genügen Platz zu bieten.“

Ausbau bis 2019 angelegt – 37 Millionen Budget

Unter dem Titel „U-Plus Hauptbahnhof“ starteten die Stadtbahn-Umbaumaßnahmen vergangenes Jahr mit einem Budget von 37 Millionen Euro. Bis Ende 2015 soll der „Rohrschirm“ fertig sein, der die weiteren bergmännischen Bauarbeiten sichert. Ab da werden die nächsten Schritte angegangen.

„Wir können nicht in einem Ruck durch arbeiten, da der Betrieb der Stadtbahn und auch der deutschen Bahn durchgehend aufrecht erhalten bleiben muss“, gibt Gobrecht zu bedenken. Bis Ende 2019 sollen dann alle Arbeiten abgeschlossen sein.

Weitere Informationen:

Flyer zu den aktuellen Umbaumaßnahmen

Langfristiges Entwicklungskonzept zur Stadtbahnanlage Dormtund Hauptbahnhof

Mehr zum Thema auf nordstadtblogger.de:

Print Friendly, PDF & Email

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert