Seit fünf Jahren gibt es die „kunstdomäne“ in der Nordstadt: Sieben kreative Köpfe arbeiten hier unter einem Dach

Unterschiedlichste künstlerische Strömungen kommen in der „kunstdomäne“ zusammen.
Unterschiedlichste künstlerische Strömungen kommen in der „kunstdomäne“ zusammen.

Von Joachim vom Brocke

Sieben Kreative unter einem Dach: die „kunstdomäne“ in der Schillerstraße 43a in der Dortmunder Nordstadt. Seit fünf Jahren gibt es das Haus im Innenhof, das durch eine riesige Tür betreten werden kann. Alles wirkt gepflegt, ruhig, beschaulich. Doch zum Start sah alles ganz anders aus, als Franz Ott sich mit Rita-Maria Schwalgin in Verbindung setzte: „Hier sind Atelierräume frei“.

Anfangs war das Haus alles andere als eine Augenweide

Die Künstlerin war begeistert, informierte Anette Göke. Sie zeigte ebenso Interesse. „Pläne wurde geschmiedet, mit dem Besitzer der Immobilie verhandelt, weil wir keine hohe Mieter bezahlen und viel selbst machen wollten“, erinnert sich Rita-Maria Schwalgin an die Anfänge.

Optisch war das Objekt zum Start alles andere als eine Augenweide: „Es war ziemlich heruntergekommen, teils nicht begehbar, vermüllt“. Doch Anette Göke und Rita-Maria Schwalgin schlugen als Hauptmieterinnen zu.

Ein Jahr dauerten die Renovierungsarbeiten

Die Suche nach tollen, künstlerischen MitstreiterInnen begann. Voraussetzung dabei: die „Branche“ musste passen, die Chemie stimmen. Franz Ott machte mit, Karina Cooper, Johannes Lührs, Gode Klingemann (bis 2013), auch Anke Sundermeier.

Die Kreativen packten kräftig zu, misteten das Haus aus und gestalteten es nach ihren Vorstellungen.  Gut ein Jahr dauerte es, bis schließlich am 31. März 2012 mit viel Musik und einer fulminanten Feuershow von Jojo Lührs die kunstdomäne eröffnet wurde.

„Uns allen kann man gerne über die Schulter sehen“

Sieben KünstlerInnen arbeiten hier unter einem gemeinsamen Dach.
Sieben KünstlerInnen arbeiten hier unter einem gemeinsamen Dach. Fotos: RMS/kunstdomäne

Längst hat sich das kleine, feine und völlig frei finanzierte Haus in der Nordstadt etabliert.

Nicht nur die große künstlerische Bandbreite der sieben KünstlerInnen, sondern die lebendige, kreative und offene Atmosphäre mit den spannenden Atelierbereichen und der idyllische Hinterhof laden seitdem zu zahlreichen gemütlichen Treffen ein.

Die sieben Kreativen, die hier ihre Arbeitsplätze haben, ergänzen und inspirieren sich. „Kunst soll und muss Spaß machen“, sagen Anette Göke und Rita-Maria Schwalgin: „Uns allen kann man gerne über die Schulter sehen. Hier gibt es keine sterile Atmosphäre, kein Eintritt“.

Geboten wird vielmehr „Kunst zum Anfassen“ natürlich, aber ebenso zum Kaufen oder für individuelle Auftragsarbeiten.

KuuKu-Nachmittage entwickelten sich zum Treffpunkt

Geschaffen wurde darüber hinaus ein Treffpunkt für Kunstinteressierte. Die seit 2014 mindestens elf Mal jährlich stattfindenden „KuuKu“-Nachmittage locken Besucher und Freunde. KuuKu steht für Kunst und Kuchen, könnte mittlerweile auch durch Kulinarisch ersetzt werden. Mit Kuchen sind vor allem die leckeren frischen Waffeln gemeint, die Anette Göke backt, deren Duft durchs Haus zog und seitdem „einfach dazu gehören“.

Nordstadt ist für sie „lebendig, quirlig, inspirierend“

Gerne sind die sieben KünstlerInnen der kunstdomäne in der Nordstadt. Denn das Quartier ist für sie „lebendig, quirlig, inspirierend“. Neben dem stets besuchbaren Haus beteiligen sie sich an den offenen Nordstadt-Ateliers, sind bei der DEW-Museumsnacht dabei oder beim Hafenspaziergang.

Zum jährlichen Programm gehört zudem ein Adventswochenende mit Kunst, Punsch und Adventszauber. Regelmäßige Treppenhausausstellungen, teils mit Gastkünstlern, und Projektpräsentationen ziehen ebenfalls viele Besucher. „Wir sind eine super-coole Truppe“, sagt Rita-Maria Schwalgin.

Geburtstag wird an diesem Wochenende gefeiert

KunstdomäneDer fünfjährige Geburtstag der „kunstdomäne“ soll deshalb am Samstag und Sonntag, 8. und 9. April, gefeiert werden. Los geht es am Samstag ab 16 Uhr mit Kinderschminken, gibt es hawaiianische Tänze mit Angela Habermann von der Kindertanzoase zum zusehen und mitmachen.

Ein Strandkorb im Innenhof soll durch die Gäste bemalt werden und Franz Ott malt Schnellporträts nach Wunsch („gegen eine kleine Spende“). Musik von der Konserve steht ebenso auf dem Programm wie ein Auftritt des Duos „Barop Ameisenbär“.

Am Abend wartet auf die BesucherInnen eine Beamershow auf die Hauswand und ab 22 Uhr sorgt – wie schon bei der Eröffnung vor fünf Jahren – Jojo Lührs von den Evil Flames für eine Feuershow. Am Sonntag gibt es von 15 bis 18 Uhr den Kater KuuKu – „mit allem und allen die vom Vortag übrig bleiben“.

Diese sieben KünstlerInnen arbeiten in der „kunstdomäne“:

  •  Anette Göke (Malerei, Kunstunterricht, Workshops), 
  •  Rita-Maria Schwalgin (FotoInszenierungen, Malerei, Installation, Design), 
  •  Franz Ott (Meistermaler, phantastischer Realismus, Porträt- und Landschaftsmalerei,  Möbelgestaltung), 
  •  Karina Cooper (Bildhauerin, Holz- und Steinskulpturen, Eisevents), 
  •  Johannes (Jojo) Lührs (Künstler, Maler, Feuer-Performer), 
  •  A. Diéga (Reliefbilder Skulpturen, Plastiken aus Holz und Blei), 
  •  Sandra Lamzatis (Kunst- und Schmuckminiaturen, Kleinplastiken, Objektkästen, Zeichnung).
  •  www.kunstdomaene.de
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