Scheitern, Sehnsucht und die Suche nach dem Perfekten „Ich“ im Theaterstück „Wertvoll – am besten bist du als du selbst“

Thorsten Schmidt spielt den Gaffer Alexander. Foto: Beate Hupfeld/ Theater Dortmund
Thorsten Schmidt spielt den Gaffer Alexander. Foto: Beate Hupfeld/ Theater Dortmund

Von Leonie Krzistetzko

Videos und Bücher zur Selbstoptimierung gibt es wie Sand am Meer. Aber wenn alles durchgetaktet ist, jeder Fehler vermieden wird, wo bleiben dann noch die nötigen Konflikte, die uns dazu bringen die eigene Persönlichkeit zu bilden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das neue Theaterstück „Wertvoll – am besten bist du als du selbst“ vom Kinder- und Jugendtheater Dortmund. „Wertvoll“ feiert am Freitag, den 23. Februar um 18 Uhr seine Premiere im Theater an der Sckellstraße.

Theaterstück thematisiert Selbstreflexion

Das Theaterstück behandelt Selbstwert, wie er entsteht und aufgebaut wird. Es dreht sich um Liebe, verpasste Chancen und den Wahn, stets das Beste aus sich herauszuholen. Entscheidungen werden getroffen. Zum Beispiel nicht das Mädchen zu heiraten, dass man liebt, sondern das, „was am besten in den eigenen Lebensplan passt“, sagt Dramaturgin Lioba Sombetzki.

Thorsten Schmidt spielt den Gaffer Alexander. Foto: Beate Hupfeld/ Theater Dortmund
Thorsten Schmidt spielt den Gaffer Alexander. Foto: Beate Hupfeld/ Theater Dortmund

Die Rahmenhandlung bildet eine Unfallszene. Protagonist Alexander (gespielt von Thorsten Schmidt)  ist Mitte 20 und einer der Gaffer, die das Ganze mit ihrem Handy filmen. In seinem inneren empfindet er nur Leere. Die Frage „Warum fühle ich nichts?“ bringt ihn dazu sein Leben zu reflektieren.  Es wird fortan in Rückblenden erzählt. Zuschauerinnen und Zuschauern bietet sich eine Möglichkeit ihr Leben zu reflektieren und in die Reflexionen anderer Charaktere einzutauchen.

Bei „Wertvoll – Am besten bist du als du selbst“ stehen insgesamt fünf Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne. Erzählt wird eine Geschichte von vier jungen Menschen, und einem, der früher in Reichtum lebte, dann aber abgestürzt ist.

Zwischen Wahn und Werden

Die vier Mittzwanziger legen alles daran sich selbst zu produzieren und zu optimieren. Doch, wenn Selbstoptimierung zum Zwang wird, entsteht oft nichts als eine leere Hülle. „Persönlichkeit bildet sich nur durch Reibung“, sagt Regisseurin Johanna Weißert. „Heutzutage engagieren Eltern Coaches damit sich die Persönlichkeit ihrer Kinder bildet, es passiert aber nichts“, ergänzt sie. So ergeht es auch Alexander. Er bildet eine Persönlichkeit die größer ist als er selbst, deren Kern aber aus Luft besteht. Er identifiziert sich mit den Vorgaben, die ihm seine Umwelt macht.

Poesie und Bilder

Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet eine „Mischung aus Poesie und Bildern“, sagt Regisseurin Weißert. Auf multimediales werde allerdings komplett verzichtet: „Es geht zwar auch um den Einfluss von Multimedia, in der Inszenierung wird es aber komplett weggelassen“, sagt Weißert. So werden beispielsweise Handys pantomimisch dargestellt.

Das Stück wird rund 75 Minuten dauern und richtet sich an Jugendliche und Erwachsene ab einem Alter von 13 Jahren.

Die Premiere findet am 23. Februar 2018 um 19.30 statt. Für die Vorstellung am Sonntag, den 25. Februar um 18 Uhr, gibt es noch Restkarten. Karten und Informationen gibt es unter der Nummer 0231 / 50 27 222 oder www.theaterdo.de

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