Projekt „Sprachbrücken – Durchgängige Sprachbildung in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen“ in Dortmund

In der FABIDO-Kita Stollenstraße ist 2014 eine bilinguale Gruppe eingerichtet worden. Foto: Alex Völkel
In der FABIDO-Kita Stollenstraße ist 2014 eine bilinguale Gruppe eingerichtet worden. Foto: Alex Völkel

„Frühe, gute Sprachbildung ist ein Schlüssel zum Bildungserfolg. Wir wollen darum die Arbeit von Kindertageseinrichtungen und Grundschulen so miteinander verzahnen, dass Kita und Grundschule abgestimmt miteinander arbeiten können“, erläutert Schul- und Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger. „Im Interesse der Kinder darf es keinen Bruch bei der Sprachbildung beim Übergang von der Kita in die Grundschule geben.“

Kindheit als Zeitfenster mit besonderen Entwicklungs- und Lernchancen

Wesentlich ist dabei das Projekt „Sprachbrücken – Durchgängige Sprachbildung in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen“ ist am 1. August gestartet und endet am 31. Juli 2019.

Gute Sprachkenntnisse sind für eine erfolgreiche Bildungsbiographie und chancengerechte Teilhabe unerlässlich. Die ersten Jahre der Kindheit gelten als Zeitfenster mit besonderen Entwicklungs- und Lernchancen, in dem die Grundlagen für alle späteren Lernprozesse gelegt werden.

Zur Umsetzung einer ganzheitlichen Förderung der (sprachlichen) Kompetenzen von Kindern wurde im Rahmen des Landesvorhabens „Kein Kind zurücklassen! – Kommunen in NRW beugen vor“ zunächst in einem partizipativen Prozess aus der Praxis für die Praxis ein „Orientierungsrahmen für durchgängige Sprachbildung in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen“ erarbeitet.

Er basiert auf guten Beispielen gelingender Kooperation von Kitas und Grundschulen in Dortmund und dient den pädagogischen Fachkräften als Handlungshilfe für die Weiterentwicklung der durchgängigen Sprachbildung.

Durchgängige Sprachbildung in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen

plusKITA-Förderung im FABIDO-Familienzentrum Leopoldstraße. Die Kinder der Einrichtung haben Freude an der Bewegung
plusKITA-Förderung: Die Kinder der Einrichtung haben Freude an der Bewegung. Foto: Klaus Hartmann

Im Projekt „Sprachbrücken – Durchgängige Sprachbildung in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen“ soll der Übergang für das Kind fließend gestaltet werden und sollen Inhalte und Methoden an Vertrautes anknüpfen.

In gemeinsamer Verantwortung von ErzieherInnen, LehrerInnen, SchulsozialarbeiterInnen, MitarbeiterInnen im Ganztag und weiterer Fachkräfte und MitarbeiterInnen in den Einrichtungen und Eltern sollen die Kinder zum Umgang mit Sprache ermutigt, begeistert und in ihrer sprachlichen Entwicklung unterstützt werden.

Damit dies gelingt, intensivieren Kitas und Grundschulen ihre Zusammenarbeit. Basierend auf dem „Orientierungsrahmen für durchgängige Sprachbildung in Dortmunder Kindertageseinrichtungen und Grundschulen“ legen die Netzwerke ihren gemeinsamen Entwicklungsschwerpunkt nach den örtlichen Anforderungen selbst fest. Bei ihrer Arbeit werden die Netzwerke von einer Prozessbegleiterin unterstützt und erhalten bedarfsgerechte Fortbildungen.

Eine verwaltungsinterne Koordinierungsgruppe, in der die Fachbereiche Schule und Jugend sowie das Kommunale Integrationszentrum vertreten sind, setzt das Projekt um und bringt Know-how und Ressourcen ein. Sie wird fachlich-inhaltlich von Expertinnen aus Kitas und Grundschulen beraten.

Forschungskooperation zwischen Uni Paderborn und der Stadt Dortmund

Zur wissenschaftlichen Begleitung des Vorhabens schließen die Stadt Dortmund und die Universität Paderborn mit Prof. Dr. Timm Albers eine Forschungskooperation ab. Um Doppelstrukturen zu vermeiden und Synergien zu schaffen, erfolgt die Umsetzung des Projektes „Sprachbrücken“ in der Gebietskulisse des Netzwerkes INFamilie.

Die verwaltungsinterne Koordinierungsgruppe verbindet den Prozess der Erprobung in den Netzwerken mit dem gesamtstädtischen Dialog zur Qualitätsentwicklung der durchgängigen Sprachbildung im Übergang Kindertageseinrichtung – Grundschule.

Im Arbeitskreis „Kooperation Kindertageseinrichtungen und Grundschulen – KOKIGS“ werden die Erkenntnisse und Erfahrungen der Netzwerke, sowie Beispiele guter Praxis in die Breite getragen, so dass das Projekt auch über die Modellstandorte hinaus Wirkung entfalten kann. Projekt begleitend sind Fachveranstaltungen geplant, die allen Kitas und Grundschulen in Dortmund offen stehen.

Folgende Einrichtungen haben sich zu einer Projektteilnahme angemeldet:

Schulkkoperationen bei Sprachbrücken

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Reaktionen

  1. „Sprachbrücken“ bestehen weiter und werden erweitert: Erfolgreiches Projekt für den Übergang Kita – Schule (PM)

    „Sprachbrücken“ bestehen weiter und werden erweitert: Erfolgreiches Projekt für den Übergang Kita – Schule

    Der Übergang von der Kita in die Grundschule spielt eine wichtige Rolle für die Bildungsentwicklung bei Kindern. Vor allem gute sprachliche Kompetenzen sind die Voraussetzung für Bildungserfolg und chancengerechte Teilhabe. Um möglichst allen Kindern einen erfolgreichen Übergang in die Schule zu ermöglichen, hat die Stadt bereits 2012 eine Qualitätsoffensive gestartet. Nun soll die Arbeit verstetigt, ausgeweitet und weiterentwickelt werden. „Wir legen hohen Wert darauf, dass Sprachförderung als Voraussetzung für Bildungsintegration gut gelingt. Darauf richten wir bildungspolitisch ein hohes Augenmerk“, erläutert Daniela Schneckenburger. Der Verwaltungsvorstand hat einen entsprechenden Beschluss heute zur Beratung in die politischen Gremien gegeben.

    In einem partizipativen Prozess wurde in den vergangenen Jahren aus der Praxis für die Praxis ein „Orientierungsrahmen für durchgängige Sprachbildung in Dortmunder Kindertageseinrichtungen und Grundschulen“ erarbeitet. Mit dem städtischen Projekt „Sprachbrücken“ wurde die Umsetzung des Orientierungsrahmens in die Praxis drei Jahre lang modellhaft und mit Erfolg erprobt. Prof. Timm Albers von der Universität Paderborn bestätigt als wissenschaftliche Begleitung, dass das Dortmunder „Sprachbrücken“-Modell ein besonders sorgfältig und umfassend konzipiertes und strukturiertes Projekt durchgängiger Förderung sei. In Dortmund wurde und werde erfolgreich und beispielhaft Pionierarbeit geleistet. Positive Erwähnung findet in dem wissenschaftlichen Bericht auch die sozialräumliche Vernetzung im Projekt.

    Seit November 2019 ist das „Sprachbrücken“-Projekt beendet – doch die Gestaltung des Übergangs in die Grundschule soll auch weiterhin ein wichtiger Schwerpunkt des Regionalen Bildungsbüros im Fachbereich Schule bleiben. Daher hat der Verwaltungsvorstand beschlossen, die bewährte Arbeit zu verstetigen, auszuweiten und weiterzuentwickeln.

    Ab dem Schuljahr 2021/20 stellt die Stadt Dortmund u.a. zusätzliches Personal für die Prozessbegleitung bereit. Alle zwei Jahre sollen drei neue Netzwerke mit je 1-2 Grundschulen und pro Netzwerk bis zu sieben Kitas entstehen. Die Eltern als Erziehungs- und Bildungspartner*innen werden dabei zum Wohle des Bildungserfolgs der Kinder einbezogen. Die neuen Netzwerke entstehen dort, wo aufgrund der sozialen Lage besonderer Unterstützungsbedarf für die Familien im Übergang besteht.

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