Ortskenntnis einbringen und Interessen verbinden: Aufruf zur Teilnahme an der Planungswerkstatt Hauptbahnhof-Nord

Bahnhofsumfeld Dortmund Hauptbahnhof, Nordausgang

Vom 24. bis 28. Oktober 2016 lädt die Stadt Dortmund alle Bürger und Interessierte zu einer viertägigen Planungswerkstatt für das nördliche Bahnhofsumfeld ins Dietrich-Keuning-Haus ein.

Weitreichende Beteiligungsmöglichkeit für Interessierte

Aufgerufen sind vor allem Anwohner der Nordstadt, die politischen Vertreter, Grundstückseigentümer, Gewerbetreibende, Schüler insbesondere der Nordstadt-Schulen, Studenten der Architektur, des Städtebaus und der Planungswissenschaften, Vereine und Initiativen der Nordstadt. Alle Interessierten sind willkommen, Ideen für das nördliche Bahnhofsumfeld auszutauschen.

Bezirksbürgermeister Dr. Ludwig Jörder, Bahnhofsmanager Jörg Seelmeyer und Universitätsprofessorin Christa Reicher, seit 2002 Professorin für Städtebau + Bauleitplanung an der Technischen Universität Dortmund, erläutern die Chancen, die diese weitreichende Beteiligungsmöglichkeit bietet und rufen alle Interessierten zur Teilnahme auf:

Dr. Ludwig Jörder: Eingangstor in unseren Stadtteil aufwerten

Ludwig Jörder Bezirksbürgermeister, Innenstadt Nord
Dr. Ludwig Jörder

„Der Hauptbahnhof und das nördliche Bahnhofsumfeld sind für die Entwicklung der Nordstadt und als Eingangstor in unseren Stadtteil von zentraler Bedeutung. Deshalb sollten Bewohner der Nordstadt die Chance nutzen, an der Planungswerkstatt teilzunehmen“, sagt Dr. Ludwig Jörder, Bezirksbürgermeister Innenstadt-Nord.

„Denn die Planungswerkstatt bietet eine Plattform, unsere vielfältigen Interessen für die Zukunftsentwicklung unseres Wohn- und Lebensraumes einzubringen. Ich hoffe, dass möglichst viele Bewohner dieses Angebot annehmen und im Austausch miteinander ihre Ansprüche an die Nordseite des Hauptbahnhofs äußern und weiter entwickeln.“

Jörg Seelmeyer: Entwicklungsaktivitäten und Interessen verbinden

Auch Vertreter der Deutschen Bahn informieren im Rahmen der Veranstaltung über ihre Planungen und nehmen am Interessenaustausch teil. „Die Planungswerkstatt ist immens wichtig, um die verschiedenen Entwicklungsaktivitäten und Interessen rund um unseren Dortmund Hauptbahnhof miteinander zu verbinden“, sagt Bahnhofsmanager Jörg Seelmeyer.

Die entwickelten Ideen fließen ein in die Ausschreibung eines städtebaulichen Wettbewerbs zur Gestaltung des Bahnhofsumfeldes. Dieser wird 2017 ausgelobt, um eine gestalterisch und funktional überzeugende Gesamtlösung für das nördliche Bahnhofsumfeld zu entwickeln.

Prof. Christa Reicher: Ortskenntnis als Planungsgrundlage für Ort mit besonderer Relevanz

Die Bürgerinitiative „Garten statt ZOB" hat auf der Nordseite des Hauptbahnhofs vor drei Jahren symbolisch einen Garten angelegt. Foto: Alex Völkel
Auch Gruppen wie die die Bürgerinitiative „Garten statt ZOB“ sind zur Teilnahme aufgerufen.

„Es ist eine wichtige Voraussetzung für die Planung des nördlichen Bahnhofsumfelds, dass man die Debatte um das Gebiet kennt. Der Hauptbahnhof und sein Umfeld ist ein Ort mit besonderer Relevanz.

Jeder hat unterschiedliche Erwartungen an die Situation des Ankommens und Abfahrens“, sagt Christa Reicher, seit 2002 Professorin für Städtebau + Bauleitplanung an der Technischen Universität Dortmund, Fakultät Raumplanung.

„Es ist gut, mit dieser Form der Beteiligung im Vorfeld zunächst in die Tiefe zu gehen und zu fragen, was der Ort für Schwächen und Potenziale hat. Diese kennen die Menschen, die dort leben, mit ihrer Ortskenntnis viel besser als externe Planer. Deshalb sollten möglichst viele Menschen vor Ort in der Planungswerkstatt mitdenken und ihre Ortskenntnis einbringen, damit planerische Expertise professionell darauf aufbauen kann.“

Austausch zwischen Bürgern, Grundstückseigentümern, Politikern, Interessierten und Bahn

Das Büro Pesch & Partner ist beauftragt, die viertägige Planungswerkstatt durchzuführen. Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung eröffnet Oberbürgermeister Ullrich Sierau am Montag, 24. Oktober 2016, um 18 Uhr die Planungswerkstatt.

Zentraler Busbahnhof - ZOB
Der Zentrale Busbahnhof (ZOB) auf der Nordseite des Hauptbahnhofs soll verlegt werden.

Anschließend stellt die Deutsche Bahn AG ihre geplanten Umbaumaßnahmen der Verkehrsstation vor, und Planungsdezernent Ludger Wilde erläutert das Ziel und den Ablauf der Werkstatt.

Zwei Werkstatttage mit moderiertem Austausch zwischen Bürgern, Grundstückseigentümern, Politikern, Interessierten und Bahn finden am Dienstag und Mittwoch, 25. und 26. Oktober, jeweils von 17 bis 21 Uhr statt. Dabei wird das Planungsgebiet bei Rundgängen kennengelernt und erkundet. Je nach Interessenschwerpunkt können Werkstattteilnehmer anschließend zu einem oder zu verschiedenen Fragen an Thementischen arbeiten.

Anmeldung für die Teilnahme an der Planungswerkstatt

In der Abschlussveranstaltung am Freitag, 28. Oktober 2016 ab 16 Uhr, wird eine erste Zusammenfassung der Ergebnisse präsentiert. Impulsreferate zum Thema Entwicklung von Bahnflächen durch Fachleute aus anderen Städten runden die Planungswerkstatt ab.

Zur besseren Planbarkeit und um einen Überblick über die Anzahl der Teilnehmer zu erhalten, bittet die Stadt Dortmund um eine Anmeldung online unter www.planungswerkstatt-hbf.dortmund.de oder bei pesch partner architekten stadtplaner, Hörder Burgstr. 11, 44263 Dortmund, everz@pesch-partner.de

Das nördliche Bahnhofsumfeld soll neu geplant werden.
Das nördliche Bahnhofsumfeld soll neu geplant werden.

Mehr Informationen:

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Reaktionen

  1. CDU-Fraktion

    Sicherheit und Sauberkeit im Umfeld des Dortmunder Hauptbahnhofs – Weber: „Sehen hier dringenden Handlungsbedarf“


    Im Bereich des Vorplatzes an der Südseite des Hauptbahnhofs sieht man täglich, dass dort Obdachlose ihr Schlafquartier direkt auf dem Bürgersteig – zwischen Ladenzeile und Parkbuchten/Taxistand – aufbauen. Auf der anderen Seite – in Höhe des Schnellrestaurants – findet man ebenfalls Ansammlungen von Obdachlosen und Problemgruppen vor. Für die CDU im Ausschuss Bürgerdienste und öffentliche Ordnung ein nicht akzeptabler und hinnehmbarer Zustand.

    „Laut Wikipedia ist der „Dortmunder Hauptbahnhof der bedeutendste Bahnhof der Stadt und steht mit täglich rund 130.000 Reisenden auf Platz elf der meistfrequentierten Fernbahnhöfe der Deutschen Bahn“, zitiert der ordnungspolitische Sprecher, Friedrich-Wilhelm Weber und führt weiter aus:
    „Sowohl der Deutschen Bahn, als auch der Stadt Dortmund sollte daran gelegen sein, dass der Haupt- und Nordeingang – sowie das direkte Umfeld – einen sicheren und sauberen Eindruck aufweist. Zumal direkt gegenüber vom Haupteingang das erst neu erbaute deutsche Fußballmuseum und die Stadt- und Landesbibliothek ebenfalls täglich mehrere hunderte Besucher anzieht. Eines der Haupteingangstore für Gäste aus Deutschland und aus aller Welt und für die Bürgerinnen und Bürger, die den Bahnhof täglich für ihren Weg zur Arbeit und zur Schule nutzen, sollte gerade hier besonders der Aspekt Sicherheit und Sauberkeit im Vordergrund stehen.“

    Auch die Vorsitzende des Ausschusses, Christiane Krause, die mehrmals monatlich den Bahnhof nutzt, ist jedes Mal darüber bestürzt, welchen Anblick sich im und um den Bahnhof den Reisenden offenbart.

    Ich selbst gehe ehrlich gesagt immer mit einem mulmigen Gefühl zum bzw. durch den Hauptbahnhof. Der Wohlfühlfaktor dort ist gleich null, ein Gefühl der Sicherheit ist so gut wie gar nicht vorhanden. Hier ist die Deutsche Bahn, die die Zuständigkeit innehat, dringend gefordert, für mehr Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Was den Bahnhof selbst betrifft, lässt die Deutsche Bahn die Stadt Dortmund mehr als im Regen stehen. Oft angekündigte bauliche Veränderungen verliefen bisher im Sande. Schaut man sich andere Bahnhöfe an – wie beispielsweise Essen – stellt man fest, dass durch Umbau- und Sanierungsmaßnahmen ein Bahnhofsumfeld geschaffen werden kann, in dem man sich sicher und wohl fühlt.“

    Für die kommende Sitzung des Bürgerdienste-Ausschusses kündigt Weber einen Antrag an, der sich des Problems annehmen soll.

  2. Stadt DO

    70 Vorschulkinder aus der Nordstadt beteiligen sich an der Planungswerkstatt

    Auch 70 Vorschulkinder aus der Dortmunder Nordstadt gehen mit engagiertem Beispiel voran und beteiligen sich mit ihren Ideen und Wünschen im Rahmen einer Kinderwerkstatt an der Planungswerkstatt, zu der die Stadt Dortmund alle Bürger und Interessierte vom 24. bis 28. Oktober 2016 zu einer viertägigen Planungswerkstatt für das nördliche Bahnhofsumfeld ins Dietrich-Keuning-Haus einlädt.

    Das Büro für Kinder- und Jugendinteressen des Jugendamts Dortmund hat extra für sie eine kindgerechte Planungswerkstatt organisiert, in der die Nordstadtkinder mitmischen und ihren Blick aus Kinderaugen auf den Hauptbahnhof zeigen.

    Bei Ortsbegehungen sammeln die Jungen und Mädchen Eindrücke, wie sich ihnen der Hauptbahnhof heute präsentiert. Mit spielerischen und kreativen Methoden werden Zukunftsideen für den Hauptbahnhof gesponnen.

    Zum Abschluss werden die Ergebnisse der Kinderplanungswerkstatt in Form von Trickfilmen und Fotokollagen am Freitag, 28. Oktober 2016, im Rahmen der Abschlusspräsentation ab 16 Uhr Dietrich-Keuning-Haus vorgestellt und anschließend auf der Internetseite unter http://www.planungswerkstatt-hbf.dortmund.de präsentiert.

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