OB Ullrich Sierau auf dem Jahresempfang im Konzerthaus: „Dortmund bleibt ein robuster Tausendfüßler“

Neujahrsempfang: Ullrich Sierau und Birgit Jörder begrüßen die Gäste. Foto: Klaus Hartmann

Von Joachim vom Brocke

Mit interessanten Blicken aus der Vogelperspektive begann der traditionelle Neujahrsempfang der Stadt Dortmund im Konzerthaus. Gezeigt wurde der Film „Dortmund von oben“ von Freddie Röckenhaus und Petra Höfer. Musikalisch live begleitet wurden die schönen und interessanten Bilder von den Philharmonikern unter Leitung von Generalmusikdirektor Gabriel Feltz.

Rund 1400 geladene Gäste aus allen gesellschaftlichen Bereichen, darunter auch BVB-Trainer Thomas Tuchel und Frau Susanne sowie Neven Subotic, spendeten den Filmleuten viel Beifall, den die Filmmacher selbst leider nicht hören konnten – beide befinden sich zurzeit im fernen Australien.

Dortmund ist die einwohnerstärkste Kommune der Metropole Ruhr

Dortmund ist attraktiv - über 600.000 Menschen leben mittlerweile hier.
Dortmund ist attraktiv – über 600.000 Menschen leben mittlerweile hier. Foto: Alex Völkel

Vor geladenen Gästen aus allen gesellschaftlichen Bereichen bilanzierte OB Ullrich Sierau zufrieden: „Wir können stolz auf unsere Stadt sein. 2016 war ein gutes Jahr. Dortmund wächst weiter“.

Sierau untermauerte dies mit Zahlen: Erstmals seit 20 Jahren habe die Einwohnerzahl die 600 000-er-Marke überschritten. „Damit sind wir mit einigem Abstand von über 10 000 Einwohnerinnen und Einwohnern einwohnerstärkste Kommune der Metropole Ruhr“.

Stand 31.12.2016 lebten 601.150 Menschen in Dortmund bei steigender Tendenz. Dieser Anstieg sei keinesfalls nur auf Flüchtlinge zurück zu führen, „die in Dortmund eine neue Heimat gefunden haben“.

„Immer mehr Menschen“, da ist sich Ullrich Sierau sicher, „erkennen, dass Dortmund eine lebendige und attraktive Großstadt ist“. Vorteile seien bezahlbarer Wohnraum und vielfältige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.

Rege Investitions- und Bautätigkeit: Dortmund ist weiter eine „Stadt der Pläne und der Kräne“

Auf der Brachfläche der ehemaligen Sinteranlage der Westfalenhalle wird REWE bauen.
Auf der Brachfläche der ehemaligen Sinteranlage der Westfalenhalle wird REWE bauen.

Mit Blick auf die ausgezeichnete Auslastung der Bauunternehmen bleibe Dortmund weiterhin eine „Stadt der Pläne und der Kräne“. OB Ullrich Sierau machte dies mit Zahlen deutlich: 330 000 Arbeitsplätze gebe es und damit 10 000 mehr als 1980.

Unternehmen investierten 2016 rund 356 Millionen Euro am Standort, etwa 1400 neue Arbeitsplätze wurden so geschaffen. Expansionen, Neuansiedlungen und Neugründungen zum Beispiel auf Phoenix-West, Stadtkrone-Ost, an der B 1, auf dem Gelände der ehemaligen Westfalenhütte, in Huckarde oder Scharnhorst sorgen „für die Dynamik, die wir uns wünschen“.

OB Sierau: „Dortmund bleibt ein robuster Tausendfüßler“, wobei noch durchaus „Luft nach oben“ bestehe.

Wichtiges Ziel: Langzeitarbeitslosigkeit abbauen

Um rund ein Prozent gesunken sei die Arbeitslosenquote, die im Dezember 2016 bei 11,1 % lag. Rund 1700 Menschen wurden in ein Arbeitsverhältnis vermittelt. „Damit ist die Langzeitarbeitslosigkeit etwas zurückgegangen“, sagte Sierau, „aber mit rund 15 000 Betroffenen noch immer zu hoch“.

Ein kommunales Arbeitsmarktprogramm werde langfristig dazu beitragen die Langzeitarbeitslosigkeit abzubauen und Menschen wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.

Städte-Tourismus: Über 1,2 Millionen Übernachtungen

Eine neue Marke sei der Tourismus, nicht zuletzt ausgelöst durch das Deutsche Fußballmuseum. Weit über 200 000 Eintrittskarten seien hier im Eröffnungsjahr verkauft worden: „Damit zählt das Museum auf Anhieb zu den besucherstärksten in der Region“, so Sierau.

Steigende Zahlen ebenso bei den Übernachtungen: im letzten Jahr haben über 1,2 Millionen Gäste in der Stadt übernachtet. „Das ist ein neuer Rekord und Experten gehen davon aus, dass diese Zahlen weiter steigen“, hofft der Oberbürgermeister. In der Hotellandschaft der Stadt sei durch diese positive Entwicklungen inzwischen einiges in Bewegung.

Dank und Anerkennung für ehrenamtliches Engagement in Dortmund

Neujahrsempfang der Stadt Dortmund im Konzerthaus. Foto: Klaus Hartmann

Besonders dankte OB Ullrich Sierau den vielen Bürgerinnen und Bürgern für ihr ehrenamtliches Engagement in den verschiedensten Bereichen: „Das macht sie zu einer wichtigen Stütze der Gesellschaft“.

Einige Ehrenamtliche waren deshalb als „kleines Zeichen unserer Anerkennung“ zum Neujahrsempfang eingeladen worden. Mit dem Zukunftsprogramm „Dortmund – eine wachsende Stadt“ werde dafür gesorgt, dass sich der positive Wachstumstrend weiter fortsetze: „Wir erwarten sowohl einen Anstieg der Bevölkerungszahl als auch weitere Impulse bei der Wirtschaft.

Den Abbau der Arbeitslosigkeit werden wir weiter vorantreiben“, versprach der OB für 2017 und: „Vielfalt und soziale Gerechtigkeit bestimmen weiter unser Handeln“.

Zum guten Schluss nutzte Orchesterchef Gabriel Feltz die Chance mit charmanten Worten vor dem versammelten Rat und der Verwaltungsspitze den dringenden  Wunsch der Musiker („Wir geben 250 Konzerte im Jahr“) nach einem größeren Probenraum deutlich zu machen.

Mehr Informationen:

  • Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang vom Philharmonischen Orchester unter Leitung von GMD Gabriel Feltz. Solisten waren Iliana Mateescu (Mezzosopran), Sangmin Lee (Bariton) sowie der Opernchor des Theaters.
  • Ausschnitte aus Bizets Oper „Carmen“ sowie die „Rhapsodie espagnole“ von Maurice Ravel gab es zu hören.
  • Gespendet werden konnte an diesem Abend für die Dayemi-Gemeinschaft e.V. und ihr Programm „Den Kindern zuliebe“. Es soll helfen, die Zukunftschancen von mehr als 4000 Kindern im ländlichen Bangladesh zu verbessern.
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Reaktionen

  1. Stephan Schulte-Ebbert

    Gleich zweimal betonen Sie, dass „geladene Gäste aus allen gesellschaftlichen Bereichen“ dabei waren.
    Sind Sie da ganz sicher? Alle Bereiche?
    Also auch der weiter unten im Text erwähnte Bereich der 11,1 Prozent Arbeitslosen oder jener der über 700 Obdachlosen?
    Echt?

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