Nordwärts-Bürgertreff im Moscheecafé in der Nordstadt – weitere Runden in den sechs Stadtbezirken geplant

Auf der Westfalenhütte fand die sehr gut besuchte Auftakt-Veranstaltung für Nordwärts statt.Zum Meinungsaustausch lud die Koordinierungsstelle „Nordwärts“ Bürgerinnen und Bürger in das Café der Zentralmoschee „Merkez Camii“ in der Kielstraße. Das Projekt „Nordwärts“ soll – mithilfe eines breit angelegten Beteiligungsverfahrens – die Stärken der nördlichen Stadtbezirke Dortmunds herausheben und vorhandene Ressourcen und Entwicklungspotenziale intensiver nutzen.

Einladung zum Nachmittagsgebet – 60 teilnehmenden Gäste beim Auftaktgespräch

Begrüßten zum Café-Gespräch: Yusuf Tuygar, Dursun Alipasaoglu, Remzi Eralp, Mehmet Soyhun, Harriet Ellwein und Dr. Ludwig Jörder.
Begrüßten zum Café-Gespräch: Yusuf Tuygar, Dursun Alipasaoglu, Remzi Eralp, Mehmet Soyhun, Harriet Ellwein und Dr. Ludwig Jörder.

Ein Jahr ist seit der Auftaktveranstaltung vergangen, erste Maßnahmen und Projekte sind angelaufen. Nun hatten die rund 60 teilnehmenden Gäste die Gelegenheit, sich über den Sachstand und die Fortschritte im Stadtbezirk Innenstadt-Nord zu informieren.

Vor der Veranstaltung hatten Gläubige und Interessierte die Gelegenheit, auf Einladung der Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Dortmund e.V. am Nachmittagsgebet teilzunehmen.

Mehmet Soyhun, islamischer Theologe und Übersetzer, begrüßte im Anschluss an das Gebet die Anwesenden im Namen der Moscheegemeinde: „Ich freue mich, dass wir Nordwärts an diesem Ort veranstalten. Es ist ein Zeichen, dass die Menschen hier Teil der Gesellschaft sind.“ Er betonte, dass die Türen, Ohren und Herzen der Gemeinde immer offen seien.

Engagement gegen das „Nord-Süd-Gefälle in der Sozialstruktur“

Sieben Stadtbezirke sind in "Nordwärts" ganz oder teilweise einbezogen.
Sieben Stadtbezirke sind in „Nordwärts“ ganz oder teilweise einbezogen.

Bezirksbürgermeister Dr. Ludwig Jörder unterstrich die „sehr besondere Bedeutung von Nordwärts“ und verwies auf das „Nord-Süd-Gefälle in der Sozialstruktur“ – ein Phänomen, das sich auch in der Region zeige. „In Dortmund packt man das an, um dieses Gefälle zu verändern“, so Jörder.

Harriet Ellwein von der Koordinierungsstelle Nordwärts und Organisatorin des Abends, der im Rahmen der Internationalen Woche stattfand, gab Beispiele für das „Nord-Süd-Gefälle“.

So seien im Dortmunder Norden die Bildungschancen schlechter, auch gingen die Menschen seltener zur Wahl als im Süden der Stadt.

Ellwein machte deutlich, worauf es bei Nordwärts ankommt: „Es ist kein Projekt, in dem der Oberbürgermeister vorgibt, was zu tun ist, sondern bei dem die Bürgerinnen und Bürger miteinander reden, ihre Ideen einbringen und Projekte einbringen sollen.“

Bürgercafé in der Zentralmoschee: Den BürgerInnen etwas zurückgeben

Das Bürgercafé in der Zentralmoschee war die erste Veranstaltung von insgesamt sieben dieser Art, die nun ein Jahr nach Beginn des Nordwärts-Projektes in den nördlichen Stadtbezirken stattfinden werden. Das Ziel ist, den Beteiligten und Interessierten zu dokumentieren, welche Projekte und Maßnahmen in dem Jahr entstanden oder neu entwickelt worden sind.

Das „Café of Hope“ hat dienstags bis samstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
Das „Café of Hope“ im Dietrich-Keuning-Haus hat dienstags bis samstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet.

„Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern etwas zurückgeben“, so Ellwein. Dabei ist den Verantwortlichen besonders wichtig, Einschätzungen und Anregungen zu den einzelnen Maßnahmen zu bekommen und den gemeinsamen Prozess der Beteiligung weiterzugehen.

Die vorgestellten Projekte zeigten, dass Nordwärts in eine breite Akteurslandschaft eingebettet ist und fokussierten sich hauptsächlich auf ein Thema. „ Heute stellen wir im Wesentlichen Projekte vor, die etwas mit Integration zu tun haben“, so Ellwein.

So leistet das Flüchltingscafé im Dietrich-Keuning-Haus (DKH) einen wichtigen Beitrag dazu, dass Geflüchtete in einer lockeren Atmosphäre ihre Ängste und Sorgen abbauen können. Viktor Kiddes, Geschäftsbereichsleiter DKH, erläuterte, dass täglich zwischen 80 bis 150 Menschen das Flüchtlingscafé aufsuchten.

„Außer dem Cafébetrieb bieten wir dort vor allem qualifizierte Beratung an“, so Kiddes. Die Initiative ist als Partnerschaftsprojekt angelegt. Über einen längeren Zeitraum unterstützen ehrenamtliche Patinnen und Paten andere Menschen, die Begleitung wünschen. Beide Partner bauen eine Beziehung auf und können so im Kleinen viel bewirken.

Interkulturelle Lotsinnen und Lotsen im Einsatz: „Willkommen im Alltag“

Interkulturelle Lotsen helfen bei der Integration von Neuzuwanderern. Bessma Khales aus Syrien hört aufmerksam zu
Interkulturelle Lotsinnen und Lotsen helfen bei der Integration von Neuzuwanderern.

Das Projekt „Willkommen im Alltag“, dessen Träger unter anderem die Auslandsgesellschafts Deutschland e.V. ist, stellte Ubbo de Boer, Vorstandsvorsitzender des Kuratoriums Nordwärts, vor.

Hierbei geht es um die aktivierende und zugehende Beratung und Begleitung von Zuwanderern durch interkulturelle LotsInnen in Dortmund. Diese haben den Vorteil, dass sie die Muttersprache der Zuwanderer beherrschen.

Im Zentrum der Arbeit der Lotsinnen und Lotsen steht die Aufklärung über das Alltagsleben in Deutschland und die begleitende Hilfe bei den ersten Schritten in der neuen Heimat.

In der Großpflegestelle „Die kleinen Bachwichtel“ werden neun Kinder betreut.
In der Großpflegestelle „Die kleinen Bachwichtel“ werden neun Kinder betreut.

Die Lotsinnen und Lotsen beantworten praktische Fragen zu Kindergarten, Schule, Behörden und Gesundheits- und Sozialsystem. Sie unterstützen bei der Berufsfindung sowie Melde- und Wohnangelegenheiten.

Weitere Projekte, die die Projektverantwortlichen vorstellten, waren das Interkulturelle Stadtteilzentrum Nord, die Entwicklung des Hoeschparks und des Freizeitbads Stockheide zum Gesundheits-, Sport- und Freizeitpark, die Neugestaltung des Außengeländes des Kinder- und Jugendbereichs des DKH, die Großpflegestelle „Die kleinen Bachwichtel“, die Einbürgerungskampagne von Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sowie Dortmund all inclusive – Ein Projekt zur Förderung des innerstädtischen Grenzverkehrs.

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Reaktionen

  1. Nordwärts

    „Nordwärts-Bürgercafé in Bövinghausen

    Auch wenn Bövinghausen ganz im Westen von Dortmund liegt, so ist es doch ein Teil des städtischen „Nordwärts“-Projekts, das Oberbürgermeister Ullrich Sierau 2015 ins Leben gerufen hat. „Nordwärts“ soll positive Entwicklungen in den nördlichen Stadtbezirken von Dortmund anstoßen. Die Bürgerinnen und Bürger in den einzelnen Stadtteilen sind eingeladen, dazu kreative Ideen und eigene Wünsche für die Zukunft einzubringen.

    Dabei ist Bövinghausen besonders im Blickfeld. In einem Bürgercafé sollen die Ergebnisse von 1 Jahr „Nordwärts“ vorgestellt und Projekte für Bövinghausen entwickelt werden. Das Projekt „Nordwärts“ lebt von den Vorstellungen und Ideen der Menschen, die im Projektgebiet leben, sich mit dem Stadtteil identifizieren und an seiner Aufwertung mitwirken wollen.

    Die Koordinierungsstelle „Nordwärts“ lädt die Bürgerinnen und Bürger von Bövinghausen zu diesem Bürgercafé ein.

    WANN: 07. Juli 2016 von 17:30 – 20:00 Uhr

    
WO: Räume des Offenen Ganztags der Freiligrath-Grundschule, Provinzialstraße 374, 44388 Dortmund.

    Anmeldung bis zum 30.06.2016 unter hellwein@stadtdo.de oder telefonisch unter Telefon 0231/50-27299.

  2. Nordwärts

    „Mittsommer in Nordwärts“

    Pünktlich zum Beginn der Sommerferien startet auch in diesem Jahr wieder die Veranstaltungsreihe „Mittsommer in Nordwärts“. Während im letzten Jahr die nördlichen Stadtbezirke erwandert wurden, lautet das Motto für 2016: „Nordwärts erzählt“.

    Gemeinsam mit engagierten Akteuren aus dem Dortmunder Norden hat die Koordinierungsstelle „Nordwärts“ ein kleines Sommerprogramm zusammengestellt, das interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit bietet, etwas über die Stadtbezirke im Dortmunder Norden zu erfahren und ihre „Highlights“ zu entdecken.

    Zum Auftakt lädt der Radsportverein Dortmund-Nord am Sonntag, den 10. Juli 2016, zum „Nordwärts Sommerradeln“ ein. Es werden drei geführte Touren durch den Dortmunder Norden angeboten: Eine Rennrad-Tour (Distanz ca. 80 km), eine sportliche Trekking-Tour (50 km) und eine gemütliche Trekking-Tour (30 km). Gestartet wird an der Pfarrkirche St. Joseph, Münsterstr. 59, um 10 Uhr. Ein Zwischenziel ist unter anderem die alte Radrennbahn im Hoeschpark. Hier fuhren in der 50er und 60er zahlreiche Radstars ihre Wettkämpfe aus, sie war aber auch Heim- und Trainingsbahn für den lokalen Radsportnachwuchs. Im Ziel (ca. 14Uhr) gibt es Kaffee und Kuchen für alle. Um eine Voranmeldung per E-Mail an info@do-nord.de unter Angabe der Tour wird gebeten.

    Das komplette Veranstaltungsprogramm vom diesjährigen „Mittsommer in Nordwärts“ können Sie im Internet unter http://www.nordwaerts.dortmund.de – Veranstaltungen –  sehen. Dort finden Sie auch alle Informationen zum Anmeldeverfahren. Das Programm ist aber noch nicht abschließend und es kommen noch weitere Veranstaltungen hinzu.

    Hinweise erwünscht
    Sie kennen eine interessante Veranstaltung im „Nordwärts“-Gebiet, die zum Motto „Nordwärts erzählt“ passt oder Sie sind daran interessiert, eine solche Veranstaltung durchzuführen? Die Koordinierungsstelle „Nordwärts“ nimmt gerne weitere Veranstaltungen im Sommerprogramm auf. Schreiben Sie hierzu einfach eine E-Mail an nordwaerts@dortmund.de und teilen Sie Ihre Veranstaltung mit.

  3. SPD Mengede

    Mittsommer in Nordwärts – „Nordwärts erzählt

    Die SPD Mengede lädt gemeinsam mit dem Heimatverein Mengede zu einer Wanderung mit anschließender Lesung am Samstag, den 06. August 2016 ein.

    Im Rahmen der Projektreihe „Nordwärts erzählt“ laden wir zu einer leichten Wanderung (10-15 km) durch den ländlichen Teil des Stadtbezirks Mengede ein. Die Wanderung beginnt um 14.00 Uhr am Amtshaus Mengede, führt von dort über den Emscherweg zum Volksgarten Mengede und am Kanal entlang nach Groppenbruch. Nach einer kleinen Kaffepause dort, geht es weiter zum Hochwasserrückhaltebecken und anschließend zum Heimathaus Widum in der Williburgstraße 27.

    Dort erwartet die Wanderer ein Begrüßungsgetränk und Bratwurst vom Grill. Abgerundet wird das Programm ab 17.00 Uhr mit der Vorstellung und Lesung des Buches „Stadtbezirk Mengede gestern und heute“ mit anschließender Diskussion zum Buch, aber auch zum Projekt „Nordwärts“.

    Die Veranstaltung ist kostenlos (Pausenverpflegung, Bratwurst und Begrüßungsgetränk incl.) Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung erforderlich. Anmeldungen bitte unter nordwaerts@dortmund.de oder telefonisch unter: 0231 50 23501 (Anmeldeschluss: 1.08.2016).
    Man kann sich für die Wanderung und/oder Lesung anmelden.

  4. Stadt Dortmund

    „Nordwärts erzählt“ im Westfälischen Schulmuseum

    Mit Beginn der Sommerferien startete die Veranstaltungsreihe „Mittsommer in Nordwärts“. Während im letzten Jahr die nördlichen Stadtbezirke erwandert wurden, lautet das Motto für 2016 „Nordwärts erzählt“.

    Am Samstag, 30. Juli, steht von 14 Uhr bis 15 Uhr mit der Lesung „Bück dich, sagte er spöttisch …“ – Zwei Schriftsteller erinnern sich an ihre Schulzeit im Dortmunder Norden 1903/1913“ die zweite Veranstaltung dieser Reihe an. Rüdiger Wulf, Leiter des Westfälischen Schulmuseums, liest Texte aus Erinnerungen der Dortmunder Schriftsteller Erich Grisar (1898-1955) und Erich Lotz (1896-1973) an ihre Schulzeit im Norden der Stadt – und erläutert das jener Zeit nachempfundene Klassenzimmer, in dem die Lesung stattfindet.

    Veranstaltungsort der Lesung ist das Westfälische Schulmuseum, An der Wasserburg 1, 44379 Dortmund (Marten). Die Veranstaltung ist kostenlos und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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