Neues Verkehrskonzept für den Hafen: Besserer Anschluss des Gewerbegebiets Westfaliastraße ist bisher Zukunftsmusik

Luftaufnahme des Dortmunder Hafens aus 2013: Unterhalb der Hafenbecken ist der Autobahnzubringer OWIIIa, am oberen Rand ist im Hintergrund das IKEA-Europalager zu erkennen. Foto: Hafen AG
Nordstadt 2013: Unterhalb der Hafenbecken ist der Autobahnzubringer OWIIIa zu erkennen. Foto: Hafen AG

Die Verkehrs- und Lärmbelastung der Anwohnerinnen und Anwohner des Hafens sollen trotz zusätzlich zu erwartender Verkehre reduziert werden. Dazu hat der der neue Planungsdezernent Ludger Wilde im Verwaltungsvorstand das neue Verkehrskonzept Hafen vorgelegt. Der spannendste und teuerste Punkt ist dabei der sogenannte Vollanschluss des Gewerbegebiets Westfaliastraße an die Mallinckrodtstraße (OWIIIa).

Beschluss zum Bau des neuen „Hafenbahnhofs“ gab den Ausschlag für Verkehrskonzept

31,2 Millionen Euro soll die neue Anlage für den kombinierten Verkehr am Hafenkosten.
Symbolischer Spatenstich für  die neue Anlage für den kombinierten Verkehr am Hafen.

Wilde erinnerte daran, dass im Jahr 2012 nach dem Beschluss für den Bau des neuen Container-Terminals für kombinierten Verkehr („Hafenbahnhof“) für 31,2 Millionen Euro im üblichen Beteiligungsverfahren für die Planfeststellung eine Vielzahl von Anregungen und Hinweisen kamen, die den Hafen und die Verkehrssituation allgemein betrafen.

Daher waren DSW21 und Stadt gehalten, für den Gesamtbereich ein Verkehrskonzept zu entwickeln. Dem folgte ein intensives Dialogverfahren mit unterschiedlichen Akteuren und Anwohnern.

Daraus wurde nun das daraus Verkehrskonzept abgeleitet. Die Stadtspitze hat sich der Empfehlung der Planungsverwaltung angeschlossen und wird dem Rat nun ein Paket mit kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen vorschlagen.

Gutachter haben festgestellt, dass die verkehrstechnische Anbindung des Hafens als gut zu bezeichnen sei, es aber im Zu- und Ablauf zum Hafen vor allem durch den Schwerverkehr zu Lärmbelastungen an den zuführenden Hauptverkehrsstraßen wie Huckarder Straße / Hülshof / Emscherallee und Immermannstraße / Schäferstraße komme.

Behebung von Schäden und Flüsterasphalt als kurzfristige Maßnahmen

LKW-Verkehr im Hafen
Der Lkw-Verkehr ist für die Anlieger am Hafen eine massive Belastung. Foto: Alex Völkel

Auf Basis der Ergebnisse des Fachgutachters empfiehlt die Verwaltung daher ein Maßnahmenpaket umzusetzen, das dazu beiträgt, einerseits kurzfristig konkrete Problempunkte wie Straßenschäden zu beheben und andererseits langfristig Optionen offen zu halten.

Bei den kurzfristigen Maßnahmen sollen Fahrbahnsanierungen (teilweise auch mit lärmminderndem Asphalt) und die Anpassung der Signalsteuerung am Doppel-Knotenpunkt Emscherallee / Lindberghstraße bzw. Hülshof / Parsevalstraße vorgenommen werden.

Mittelfristig sind Maßnahmen wie ein Kreisverkehr am Knoten Kanalstraße / Schäferstraße und die vertiefende Prüfung des Vollanschlusses der Westfaliastraße mit der OWIIIa / Mallinckrodtstraße vorgesehen.

Vollanschluss des Gewerbegebietes Westfaliastraße ist noch Zukunftsmusik

Gerade in der zweiten Veranstaltung zum „Dialog Hafenverkehr“ im November 2014 wurde deutlich, dass an den Vollanschluss der Westfaliastraße mit der OWIIIa durch die Bewohnerinnen und Bewohner des Hafenumfelds große Erwartungen geknüpft werden.

Auf- und Abfahrt auf den Autobahnzubringer an der Westfalia-Straße
Der Zubringer an der Westfalia-Straße führt nur Richtung Nordstadt, aber nicht nach Huckarde.

Bislang ist es so, dass Verkehre von und nach Huckarde nicht direkt ins Gewerbegebiet Westfaliastraße abbiegen können. Sollte es diese Möglichkeit geben, würde dies eine Entlastung der Mallinckrodtstraße und des Sunderwegs sowie der Huckarder Straße vom Lkw-Verkehr bedeuten.

Doch diese Entlastung würde voraussichtlich 15 bis 17 Millionen Euro kosten. Die Maßnahme soll daher zunächst weiter durch einen Gutachter untersucht und nicht aufgrund der Kosten sofort verworfen werden.

„Die große Maßnahme ist bisher nicht planrechtlich gesichert. Aber es sind durchaus beträchtliche Entlastungen dadurch zu erwarten“, kommentiert Ludger Wilde. Planerisch soll das Thema 2016 in der Politik angestoßen werden. „Aber der Bau ist ein langfristiges Ziel – dafür kann ich keinen Termin nennen. Aber wenn wir jetzt nicht planen, wird nie gebaut“, so Wilde.

 

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