Neonazis wollen am Freitag wieder gegen Flüchtlinge hetzen – Demokraten mobilisieren gegen Mahnwache in Eving

In Eving gibt es viele Neonazi-Aktivitäten. Die Schmierereien zum Nationalen Widerstand und der Fußball-Ultra-Szene sind nur ein Beispiel.
In Eving gibt es zur Zeit viele Neonazi-Aktivitäten. Foto: Alex Völkel

Die Partei „Die Rechte“ will weiter in Eving zündeln: Nach dem nicht angemeldeten Fackelzug gegen die Notunterkunft für Asylbewerber und Flüchtlinge in Eving vor fast zwei Wochen hat die Partei nun ganz offiziell für Freitag von 20 bis 22 Uhr eine „Mahnwache“ angemeldet. Allerdings nicht direkt an der ehemaligen Hauptschule, sondern auf dem Parkplatz des „Real“-Supermarktes in der Nähe der Haltestelle Zeche Minister Stein.

Aktivisten der ehemaligen „Nationalen Front Eving“ sind mit dabei

In der Segenskirche fand die Bürgerversammlung über die Einrichtung einer Asylunterkunft in Eving statt,, die von Neonazis gestört wurde.
Die Bürgerversammlung zur Evinger Asylunterkunft wurde von Neonazis gestört. Foto: Arndt

Die Evinger Einrichtung haben die Neonazis besonders im Visier, weil hier die Aktivisten aus Dorstfeld auf „lokale“ Unterstützer zählen können.

Viele junge Leute, aber auch ehemalige Mitglieder der „Nationalen Front Eving“, wirken hier mit. Einer der Aktivsten wohnt auch „nur einen Steinwurf“ von der Einrichtung entfernt. Daher gab es es auch mehrfach Flugblattverteilungen vor Ort.

Die Polizei hatte nach dem Hilferuf vom Sicherheitsdienst der Einrichtung und Augenzeugen des Fackelzuges sehr schnell reagiert, fast 200 Beamte zusammengezogen und im Nachgang 13 mutmaßliche Teilnehmer festgenommen und erkennungsdienstlich behandelt.

Um die Spuren sichern zu können, hatte die Polizei die Kleidung und Ausrüstung der 13 Festgenommenen einbehalten. Den Neonazis wurden deshalb durch die Polizei Einweganzüge zur Verfügung gestellt, damit sie am frühen Morgen nicht in Unterwäsche das Gewahrsam verlassen mussten.

Fackelmarsch der Neonazis wurde untersagt – „Unrecht und Polizeiwillkür“ als Thema

In Eving wurde der Bevölkerung die Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Hauptschule vorgestellt
In Eving wurde die ehemalige Hauptschule zur Unterkunft umfunktioniert. Foto: Hartmann

Am kommenden Freitag wollen die Neonazis mit dem Anziehen von Maleranzügen gegen vermeintliches „Unrecht und Polizeiwillkür“ protestieren.

Außerdem wollten die Mitglieder der Partei „Die Rechte“ erneut mit Fackeln auftreten, was ihnen die Dortmunder Polizei allerdings untersagte.

Bereits einen Monat zuvor hatten die Dortmunder Neonazis eine städtische Informationsveranstaltung zur Einrichtung der Unterkunft massiv gestört.

Zwei Aktivisten erhielten wegen wüsten Beleidigungen u.a. gegen die Sozialdezernentin Hausverbot. Sie widersetzten sich vor der Tür der Personalienfeststellung und verletzten einen Polizisten mit einer abgebrochenen Bierflasche schwer im Gesicht.

Antifa-Bündnisse und Parteien rufen zu Protesten gegen Neonazis auf

Starker Protest von Deutschen und Migranten wies die Neonazis in der Nordstadt in ihre Schranken.
Starker Protest wies die Neonazis in der Nordstadt in ihre Schranken. Foto: Völkel

Mehrere Bündnisse und Gruppen wollen gegen die Neonazi-Aktivitäten ein Zeichen setzen.

Gegen die angekündigten „Mahnwache“ in Eving hat beispielsweise die SPD-Unterbezirksvorsitzende Nadja Lüders eine Protestveranstaltung bei der Polizei angemeldet. Sie ruft nun alle Demokratinnen und Demokraten zur Teilnahme auf.

„Wir wollen uns der Partei ,Die Rechte’ entgegenstellen und zeigen, dass wir eine Stadt des Widerstandes sind – für Vielfalt und Toleranz“, heißt es im Aufruf der SPD. Geplant ist bislang eine Kundgebung auf dem Evinger Platz.

Auch das Bündnis „BlockaDO“ ruft für Freitag zu einer Protestaktion auf. Treffpunkt dafür ist am Freitag um 18.30 Uhr am Cinestar hinter dem Hauptbahnhof. Dann will man sich gemeinsam auf den Weg nach Eving machen. Eine Anmeldung liegt dazu offenbar noch nicht vor.

„Die Neonazis hoffen, mit diesen Aktionen ihre rassistische Hetze weiter zu verbreiten und neue Anhänger anzulocken. Wer mit seinen Aktionen Hass säen und an die rassistischen Ausschreitungen der 90er Jahre anknüpfen will, dem begegnen wir auf der Straße“, heißt es im Aufruf von BlockaDO.

„Deswegen kommt am Freitag mit uns nach Eving. Zeigen wir den Nazis, dass ihre Hetze nicht durchkommt. Blockieren wir gemeinsam mit Mitteln des zivilen Ungehorsams die Kundgebung der Nazis und setzen ein starkes Zeichen gegen rassistische Stimmungsmache.“

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Reaktionen

    • Nordstadtblogger-Redaktion

      Hallo, dazu können wir nichts sagen, da die Ortsangabe nur ein Anhaltspunkt ist. Ob es auf dem Parkplatz, auf öffentlichem Raum oder privatem Grund stattfindet, entzieht sich unserer Kenntnis. Auch von der Polizei gibt es dazu keine Hinweise.

  1. SJD – Die Falken

    Am Samstag um 17 Uhr gibt es eine Lichterkette der Solidarität auf dem Friedensplatz
    Wir zeigen Solidarität mit Flüchtlingen!

    Flucht bedeutet, aus Angst vor Diskriminierung, Krieg, Verfolgung und Hunger sein zu Hause zu verlassen.
    Die Hoffnung auf ein sicheres Leben führt diese Menschen auf einen langen und gefährlichen Weg.
    Wenn sie hier ankommen, werden sie ausgegrenzt und sind das Ziel von rassistischer Hetze.

    Die Falken setzen sich dafür ein, dass Menschen, die aus Angst um ihr Leben ihre Heimat mussten, sich hier wohl fühlen.

    Das bedeutet, sie vor den Angriffen von Rechten und Rassisten zu schützen, aber auch, ihnen eine menschenwürdige Unterbringung und Verpflegung zu garantieren.

    Gemeinsam werden wir allen zeigen: Dortmund ist offen und vielfältig!

    Alle Demokratinnen und Demokraten sind am 21.02. um 17 Uhr auf dem Friedensplatz willkommen, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen!

    (Bringt Fahnen und Transparente mit!)

    • Nordstadtblogger-Redaktion

      Hallo, das muss die SPD wissen. Es ist zwar nicht die Straße, sondern nur der virtuelle Marktplatz: Aber bei Facebook gibt es eine Veranstaltung (auch bei uns zu sehen), die man teilen und auch Freunde dazu einladen kann.

  2. Nordstadtblogger-Redaktion

    Ein redaktioneller Hinweis an Nationalisten, Neonazis, Vaterlandsretter, Rassisten und sonstige kommentierende Trolle und Braunfüchse:

    Ja, wir moderieren die Kommentare. Aus gutem Grund kann und soll hier nicht Jede/r posten. Anregungen und Kritik sind willkommen, ebenso wie Meinungsbeiträge.

    Aber ausländerfeindliche, antisemitische, antiziganistische oder rassistische Parolen haben bei uns keinen Platz. Auch Beschimpfungen und Drohungen helfen da nicht weiter.

    P.S.: Diese Seite ist euch eh zu bunt. Tobt euch doch lieber weiter auf Dortmund-Echo aus. Da habt ihr doch eure eigene braune Spielwiese….

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