Museum für Kunst und Kulturgeschichte im „Rausch der Schönheit“: Suche nach Spuren des Jugendstils in Dortmund

Ab Dezember 2018 soll die Jugendstilausstellung im MKK zu sehen sein.
Ab Dezember 2018 soll die Jugendstilausstellung „Rausch der Schönheit“ im MKK zu sehen sein.

Von Joachim vom Brocke

Auf der Suche nach Dortmunder Jugendstil-Schätzchen ist das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) an der Hansastraße. Grund und Anlass: Das Museum feiert nächstes Jahr Geburtstag, wird 135 Jahre alt und möchte ab Dezember 2018 zu einem „Rausch der Schönheit“ einladen. Ehrgeiziges Ziel ist eine große Ausstellung zum Thema Jugendstil, die dann bis Mai 2019 besucht werden kann.

Jugendstilspuren finden die AusstellungsmacherInnen auch in der Nordstadt

Gezeigt werden soll das Lebensgefühl aus der Zeit um 1900, aber auch die Umbrüche dieser kulturellen Aufbruchphase, die mit dem Ersten Weltkrieg endete. Kuratorin Gabriele Koller: „Im Mittelpunkt steht die zukunftsweisende Idee von der Gestaltung aller Lebensbereiche durch die Kunst“.

Gemeinsam mit Dr. Gisela Framke, der stellvertretenden Museumsleiterin, und Expertin Dr. Renate Kastorff-Viehmann, ehemals Fachhochschule Dortmund (Fachbereich Architektur), will sich das gesamte Museumsteam auf Spurensuche begeben.

„Bei einer Vielzahl von Rundgängen durch die Stadt habe ich manche Jugendstilspuren entdeckt“, sagte Dr. Kastorff-Viehmann: „Zu finden sind sie in einigen Teil der Nordstadt, im Bereich der Rheinischen Straße, im Kreuzviertel, im Kaiserstraßenviertel und in Teilbereichen von Hörde“.

Gespannt auf ganz viele Hinweise zu Exponaten im Privatbesitz

Die MacherInnen der Ausstellung hoffen auf Unterstützung aus der Bevölkerung - es geht um Leihgaben.
Die MacherInnen der Ausstellung hoffen auf Unterstützung aus der Bevölkerung – es geht um Leihgaben.

Beste Beispiele, wo der Jugendstil in Dortmund Spuren hinterlassen hat, sind zum Beispiel das Portal der Maschinenhalle der Zeche Zollern II/IV oder einzelne Grabmale auf dem Ostfriedhof. „Doch da gibt es noch viel mehr“, ist sich Gisela Framke sicher.

Das können zum Beispiel Jugendstilfliesen in Hausfluren sein, Gold- und Silberschmiedearbeiten, Glas, Keramik, Mobilar sowie komplette Raumausstattungen. So gab es in jenen Jahren mit der Firma Rose & Co. eine große Möbelfabrik an der Hohen Straße, die Jugendstilmöbel hergestellt hat.

„Vielleicht gibt es in irgendwelchen Wohnhäusern sogar noch farbig gefasste Glasfenster“, hoffen die Museumsexperten setzen bei der Suche auf die Unterstützung aller BürgerInnen.

Bedeutende Jugendstil-Exponate befinden sich im Eigenbesitz des Museums

Die Ausstellung knüpft an die bestehende und bedeutende Jugendstil-Sammlung des Museums für Kunst und Kulturgeschichte in der dritten Etage an, die ihre Anfänge schon unter dem Gründungsdirektor nahm.

Albert Baum legte damals den Grundstock mit ersten Ankäufen für das Museum auf der Pariser Weltausstellung 1900. Das MKK verfügt heute über eine bedeutende und nur teilweise ausgestellte Sammlung an Kayserzinn oder etlichen weiteren Gegenständen, die dem Jugendstil zuzuschreiben sind.

In Zusammenarbeit mit der Dortmunder Museumsgesellschaft zur Pflege der bildenden Kunst e.V. (Vorsitzender ist Udo Mager) entsteht die Ausstellung. Diese „traditionsreiche Einrichtung“, so Vorstandsmitglied und Ex-Museumschef Wolfgang E. Weick, wird nächstes Jahr 110 Jahre alt.

Auf ein 20-jähriges Bestehen kann die Stiftung für das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte 2018 zurückblicken. Vorstandsvorsitzender ist Dirk Schaufelberger. Beide Vereinigungen unterstützen das ehrgeizige Projekt.

Mehr Informationen:

  • Wer dem Museum bei der Suche nach Jugendstil-Exponaten behilflich sein möchte, kann sich mit Dr. Gisela Framke, Telefon (0231) 50-25509, eMail: gframke@stadtdo.de in Verbindung setzen. Schön wäre es, wenn schon im Vorfeld Fotos zur ersten Ansicht gestellt werden könnten. 
  • „Rausch der Schönheit – Die Kunst des Jugendstils“ ist eine 28-seitige Broschüre betitelt, in der ein Teil der Jugenstil-Exponate des MKK zu sehen sind.
  • www.mkk.dortmund.de
  • www.facebook.com/mkkdortmund
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