„Morgen kommt der …“: Im Dortmunder MKK gibt es die Geschichte der Weihnachtsbringer zu sehen

Kuratorin Cathleen Tasler vor einem sorbischen Christkind.
Kuratorin Cathleen Tasler vor einem sorbischen Christkind. Fotos: Joachim vom Brocke

Von Joachim vom Brocke

Weihnachten hat bereits Einzug im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) an der Hansastraße 3 gehalten. Zumindest die Gabenbringer und andere Weihnachtswesen quer durch Europa sind im Studio des Museums bereits ausgestellt. „Morgen kommt der …“ ist Titel der 16. traditionellen Weihnachtsausstellung im MKK, die am Freitag Abend eröffnet wurde.

Entdeckungsreise durchs weihnachtliche Europa

Der schaurige Krampus aus vorchristlicher Zeit wirkt in den Alpenregionen.
Der schaurige Krampus aus vorchristlicher Zeit wirkt in den Alpenregionen.

Es ist zudem die erste Ausstellung für den neuen Museumsdirektor Dr. Jens Stöcker, der vor wenigen Wochen in Dortmund seine Arbeit aufnahm; ebenso für Kuratorin Cathleen Tasler, die als Kuratorin das Konzept zusammengestellt hat und damit ihre erste eigene Ausstellung präsentiert.

Daniela Brechensbauer, Leiterin der Museumspädagogik, ist für das vielseitige Rahmenprogramm für junge und alte Weihnachtfans zuständig.

BesucherInnen werden bis zum 5. Februar auf eine Entdeckungsreise durchs weihnachtliche Europa mitgenommen. Beim Rundgang gibt es zwölf verschiedene Gabenbringer und andere Weihnachtswesen sowie die mit ihnen zusammenhängenden Bräuche und Traditionen kennenzulernen. Mehr als 180 Objekte aus zwölf Ländern hat Kuratorin Cathleen Tasler ausgewählt.

Die Exponate stammen aus Russland, Deutschland, der Schweiz, Schweden, Finnland, Island, Tschechien, Polen, Österreich, Italien und den Niederlanden.

Einfluss von Politik und Gesellschaft – Fest und Bräuche an Wintersonnenwende

In den Benelux-Ländern ist der "Zwarte Piet" berühmt, der mit dem Schiff anreist.
In den Benelux-Ländern ist der „Zwarte Piet“ berühmt, der mit dem Schiff anreist.

Dazu gehören vier Heiligenikonen aus dem Ikonenmuseum Recklinghausen, ein sorbisches Christkind aus dem sorbischen Kulturzentrum Schleife in der Lausitz, zwei Krampusmasken aus Österreich, schwedische Wichtel und die italienische Hexe Befana.

„Der Ursprung der Gestalten ist meist in den Religionen oder im Volksglauben zu finden“, weiß Cathleen Tasler: „Einige weisen wie der Heilige Nikolaus eine lange Historie auf – alle unterliegen jedoch einem stetigen Wandel.

Auch Politik und Gesellschaft nehmen Einfluss auf die Figuren und ihre Bedeutung, wie sich bei Russlands ‚Väterchen Frost‘ oder dem niederländischen ‚Zwarte Piet‘ zeigt“.

Festivitäten und Bräuche sind eng an die Wintersonnenwende geknüpft. Mit der Umwandlung der einst heidnischen Feste in christliche erfolgte ein erster Wandel der Gestalten.

Im Mittelalter bekamen viele Gestalten ein Gesicht

Altes weihnachtliches Haus als einstmals beliebter Bastelbogen.
Altes weihnachtliches Haus als einstmals beliebter Bastelbogen.

So beginnt nach der Kalenderreform die Weihnachtszeit in der westlichen Kirche am 11. November mit dem Martinstag und endet mit Maria Lichtmess am 2. Februar. Die östliche Kirche hingegen beendet ihre Weihnachtszeit am 6. Januar mit der Erscheinung des Herrn.

Ihr heute bekanntes Gesicht bekamen viele Gestalten im 19. Jahrhundert. Das aufsteigende Bürgertum übernahm die mittelalterliche Praxis aus den Klöstern, die braven und fleißigen Kinder und Schüler durch den Nikolaus zu belohnen.

Er fügte nach dem Abfragen der kanonischen Kenntnisse eine pädagogische Note hinzu, in dem auch das Verhalten der Kinder bewertet wurde. Der Brauch des Gabenbringens erhielt sich in allen Ländern und wurde von einer Generation an die nächste weitergegeben.

Am 4. Dezember Kirschzweige in Vase stellen – Kooperationen mit verschiedenen Partnern

Bereiteten die 16. Weihnachtsausstellung im MKK vor: Daniela Brechensbauer, Leiter Museumspädagogik, Cathleen Tasler, Kuratorin und Dr. Jens Stöcker, Museumsdirektor. Fotos: Joachim vom Brocke
Daniela Brechensbauer, Leiterin Museumspädagogik, Cathleen Tasler, Kuratorin und Dr. Jens Stöcker, Museumsdirektor.

So macht Cathleen Tasler unter anderem auf einen Brauch in den katholischen Ländern der Heiligen Barbara aufmerksam: Am 4. Dezember ist es Brauch, einen Kirschzweig abzuschneiden und ins Wasser zu stellen.

Blüht dieser Zweig an Weihnachten, so verheißt dies Glück, Gesundheit, eine gute Ernte und Erfolg in der Liebe. Vielleicht mal nachmachen….

Für die Ausstellung kooperiert das MKK mit der Kirchhörder Grundschule, der VHS, der Stadt- und Landesbibliothek und verschiedenen Einzelhändlern an der Hansastraße.

GrundschülerInnen haben Sterne mit Weihnachtswünschen für die Ausstellung gebastelt, die VHS bietet verschiedene Seminare zum Thema „Weihnachten in aller Welt“ mit einem Kurzbesuch im Museum, die Stadtbibliothek ist als Leihgeber eingebunden und bietet eine Lesung von Weihnachtsmärchen (10. und 18. Dezember, 16 bis 17 Uhr).

Außerdem machen an mehreren Schaufenstern entlang der Hansastraße verschiedene Gabenbringer auf die Ausstellung aufmerksam.

Mehr Informationen:

  •  „Morgen kommt der …“ – die Ausstellung über Gabenbringer und Wesen der Weihnachtszeit ist bis 5. Februar 2017 im Studio des Museum für Kunst und Kulturgeschichte zu sehen.
  •  Geöffnet ist Di, Mi, F., So von 10 bis 17 Uhr, Do von 10 bis 20 Uhr, Sa von 12 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro.
  • Auf einem Flyer gibt es die verschiedenen Termine und Themen für das ausführliche Begleitprogramm.
  •  www.mkk.dortmund.de
  • www.facebook.com/mkdortmund 
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Reaktionen

  1. MKK

    Nikolaus im MKK: Es weihnachtet sehr bei den „Salongeschichten“

    Ein Besuch in der Weihnachtausstellung erwartet Seniorinnen und Senioren bei den nächsten „Salongeschichten“ im Museum für Kunst und Kulturgeschichte: Am Nikolaustag (6. Dezember) führt Kuratorin Cathleen Tasler durch die aktuelle Ausstellung „Morgen kommt der …? Gabenbringer und Wesen der Weihnachtszeit“.

    Es geht um den schwedischen Tomte und die italienische Hexe Befana, den dämonischen Krampus, Knecht Ruprecht und andere in Europa bekannte Figuren und Gestalten. Los geht es um 14.30 Uhr im MKK, Hansastr. 3.

    Nach der Führung gibt es Kaffee und Kuchen im Salon. Kosten inklusive Kaffee und Kuchen: 10 Euro. Bitte bis Donnerstag, 1. Dezember verbindlich anmelden unter info.mkk@stadtdo.de oder telefonisch: 50-26028.

    Ein Tipp: Die Führungen können auch von Gruppen gebucht werden.

  2. MKK

    Weihnachtliche Bastelwerkstatt im MKK

    Kinder in Deutschland basteln in der Vorweihnachtszeit gerne Fenstersterne, Weihnachtsmänner oder Engel. In anderen europäischen Ländern gibt es andere Gabenbringer, Weihnachtswesen und Traditionen – und auch andere Basteleien.

    Welche, das können große und kleine Besucherinnen und Besucher selbst herausfinden: Am Sonntag, 4. Dezember, 15 Uhr wird im MKK (Hansastr. 3) 90 Minuten lang gebastelt. Das Material ist vorhanden. In den Kosten von 5 Euro bereits enthalten ist auch der Eintritt in die Weihnachtsausstellung „Morgen kommt der …? Gabenbringer und Wesen der Weihnachtszeit“. Anmeldung unter Tel. (0231) 50-2 60 28 oder info.mkk@stadtdo.de.

  3. MKK

    Eine geschenkte Ruhestunde: Weihnachtslesung im MKK

    Einmal abschalten und dem Weihnachtstrubel entkommen? Im Museum für Kunst und Kulturgeschichte können Groß und Klein am Samstag (10. Dezember, 16-17 Uhr) bei der Weihnachtslesung einen gemütlichen Nachmittag bei Gedichten und Märchen verbringen. Der Eintritt ist frei. Es liest Hans Martin Stork, ehemaliger Leiter des Olympiastützpunktes Westfalen und heute u.a. ehrenamtlicher Lesepate der Stadt- und Landesbibliothek, die mit dem MKK für diese Veranstaltung kooperiert.

    Wer schon um 15 Uhr kommt, darf sich ebenfalls kostenlos die Weihnachtsausstellung anschauen: „Morgen kommt der …? Gabenbringer und Wesen der Weihnachtszeit“ nimmt Besucherinnen und Besucher mit auf eine Entdeckungsreise durchs weihnachtliche Europa.

  4. MKK

    Sorbisches Christkind beim Erzählcafé zur Weihnachtsausstellung im MKK

    Schon mal vom sorbischen Christkind gehört? Eigentlich ist es das in Tracht gekleidete junge Mädchen nur in Teilen von Sachsen und Brandenburg unterwegs, um die Dorfbewohner zu beschenken – am Samstag, 17. Dezember kommt jedoch eines im Museum für Kunst und Kulturgeschichte vorbei und berichtet beim „Erzählcafé“ über den sorbischen Brauch. Zwischen 15 und 16.30 Uhr geht es in der Rotunde des MKK bei Kaffee und Kuchen außerdem um andere Gabenbringer und Wesen der Weihnachtszeit in ganz Europa. Die Moderation übernimmt die WDR-Journalistin Dr. Marion Grob.
    Der Eintritt ist frei, für Kaffee/Tee und Kuchen zahlen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer 5 Euro. Anmeldung unter Tel. (0231) 50-26028 oder per Mail: info.mkk@stadtdo.de

  5. MKK

    Familienführung durch die Weihnachtsausstellung: „Morgen kommt der …?“

    Eine Entdeckungsreise durch das weihnachtliche Europa können Familien direkt nach Weihnachten am Dienstag, 27. Dezember unternehmen: Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) an der Hansastr. 3 bietet ab 15 Uhr eine Familienführung durch die aktuelle Ausstellung „Morgen kommt der …? Gabenbringer und Wesen der Weihnachtszeit“.

    Während des Rundgangs lernen die Besucherinnen und Besucher zwölf Gabenbringer und andere Weihnachtswesen aus verschiedenen Ländern sowie die dazugehörigen Bräuche und Traditionen kennen. Im Anschluss können Groß und Klein zusammen basteln. Kosten: 3 Euro Führung, 2 Euro Materialkosten zuzüglich Eintritt (Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro, Kinder unter 18 Jahren frei).

    Die 16. Weihnachtsausstellung im Studio des MKK zeigt mehr als 180 Objekte aus elf Ländern, darunter Russland, Deutschland, der Schweiz, Schweden, Finnland, Island, Tschechien, Polen, Österreich, Italien und den Niederlanden.

  6. MKK

    Weihnachten ist noch nicht überall vorbei: Kuratorin führt durch „Morgen kommt der …?“

    In Deutschland ist Weihnachten vorbei – in anderen europäischen Ländern steht das Fest noch bevor. Auch davon erzählt die Weihnachtsausstellung im Museum für Kunst und Kulturgeschichte. Am Sonntag, 8. Januar bietet Kuratorin Cathleen Tasler eine Führung durchs weihnachtliche Europa in der Ausstellung „Morgen kommt der …? Gabenbringer und Wesen der Weihnachtszeit“.

    Die Führung beginnt um 15 Uhr im MKK an der Hansastr. 3. Während des Rundgangs lernen die Besucherinnen und Besucher zwölf Gabenbringer und andere Weihnachtswesen aus verschiedenen Ländern samt der Bräuche und Traditionen kennen. Die Führung kostet 3 Euro zuzüglich Eintritt (Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Kinder unter 18 Jahren frei).

    Die 16. Weihnachtsausstellung im Studio des MKK zeigt noch bis 5. Februar mehr als 180 Objekte aus elf Ländern, darunter Russland, Deutschland, der Schweiz, Schweden, Finnland, Island, Tschechien, Polen, Österreich, Italien und den Niederlanden.

  7. MKK

    Letzte Führung durch die Weihnachtsausstellung „Morgen kommt der …?“

    Noch bis zum 5. Februar läuft im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) die Weihnachtsausstellung „Morgen kommt der …? Gabenbringer und Wesen der Weihnachtszeit“. Am Sonntag, 22. Januar gibt es zum letzten Mal Gelegenheit, die Schau mit kompetenter Führung zu erleben. Los geht es um 14 Uhr an der Hansastr. 3.

    Während des Rundgangs lernen die Besucherinnen und Besucher zwölf Gabenbringer und andere Weihnachtswesen aus verschiedenen Ländern samt der Bräuche und Traditionen kennen. Die Führung kostet 3 Euro zuzüglich Eintritt (Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Kinder unter 18 Jahren frei).

    Die 16. Weihnachtsausstellung im Studio des MKK zeigt noch bis 5. Februar mehr als 180 Objekte aus elf Ländern, darunter Russland, Deutschland, der Schweiz, Schweden, Finnland, Island, Tschechien, Polen, Österreich, Italien und den Niederlanden.

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