Mehrtägiger Polizeieinsatz in der Nordstadt brachte große Unruhe in dubiose Geschäfte und illegales Treiben

Polizeieinsatz in der Nordstadt. Vor dem Stehcafe Europa an der Mallinckrodtstraße
Polizeieinsatz in der Nordstadt: Auch an der Mallinckrodtstraße zeigten die Beamten mehrfach Präsenz. Fotos: Klaus Hartmann

Mehrere Tage lang hat die Dortmunder Polizei einen groß angelegten Einsatz in der Nordstadt gefahren. Mehrere hundert Beamte waren  in zwei Schichten jeweils von 12 Uhr mittags bis nachts um 3 Uhr unterwegs.

Anders als sonst – es fanden bislang ein- oder zweitägige Aktionen statt – kamen die Beamten über mehrere Tage in gezielt ausgesuchte Lokale und Geschäfte. „Wir wollen die Betreiber nicht in Sicherheit wiegen, weil sie nicht wissen, wann wir wiederkommen“, erklärte Polizeisprecher Wolfgang Wieland die Taktik.

2000 Menschen in vier Tagen in der Nordstadt kontrolliert

Polizeieinsatz in der Nordstadt, hier Streife am Nordmarkt
Mehrere hundert Beamte waren am mehrtägigen Polizeieinsatz in der Nordstadt beteiligt.

Die Polizeibeamten kontrollierten über 2000 Personen in der Nordstadt – hierbei unter anderem 134 Personen aus der bekannten Drogenszene. Weiterhin nahmen die Einsatzkräfte über 400 Fahrzeuge näher unter die Lupe. Bei den Kontrollen erteilten die Polizisten acht Prostituierten und sechs Freiern Platzverweise.

93 Verhaftungen und hunderte Anzeigen

In rund 93 Fällen kam es zu freiheitsentziehenden Maßnahmen. In elf Fällen erfolgten diese auf Grund von bestehenden Haftbefehlen. In sechs Sachverhalten ergaben sich die Festnahmen auf Grund von Eigentumsdelikten.

In 55 Fällen erwischten die Einsatzkräfte Täter auf frischer Tat. Hierbei konnte ein Straßenräuber und ein Tatverdächtiger nach schwerer Körperverletzung festgenommen werden. In Rund 53 Fällen wurden Tatverdächtige nach Betäubungsmitteln festgenommen.

Autofahrer unter die Lupe genommen

Die Polizisten schrieben in 21 Fällen Strafanzeigen, die aus den Bereichen Diebstahl, Hehlerei, Verstößen gegen das Waffengesetz und Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz stammen.

Bei den Verkehrskontrollen ergaben sich in fünf Fällen Anzeigen: Dreimal auf Grund des Fahrens ohne Fahrerlaubnis, einmal wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss und des Verdachts des Fahrens unter Betäubungsmitteleinfluss.

Auf der Brackeler Straße fuhr ein 34-Jähriger bei erlaubten 50 km/h mit 108 km/h in eine Radarfalle Dem Raser drohen nun vier Punkte, ein Fahrverbot sowie ein Bußgeld in Höhe von 240 EUR.

Einsatz sorgte für große Unruhe bei den Zielgruppen der Polizei

Als vorläufiges Fazit bleibt festzuhalten, dass die durchgeführten Maßnahmen der Polizei bei der Bevölkerung weitestgehend positiv aufgenommen und willkommen geheißen wurde. Insgesamt betrachtet führte der Einsatz zu einer feststellbaren Unruhe in den Objekten bei den jeweiligen Szeneangehörigen, schreibt die Polizei.

 

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Reaktionen

  1. Nordstädter

    Na was denn nun, kritischer Journalismus oder abschreiben aus der Polizeipresse?

    Da wurde über mehrere Tage und Nächste ein Stadtteil in den polizeilichen Ausnahmezustand versetzt, auf den Straßen patroullierte fast rund um die Uhr die Bereitschaftspolizei und an einigen Straßenecken zum Beispiel an der Münsterstraße waren dauerhaft mehrere große Bullis mit davor posierenden Hundertschafts/Bereitschaftspolizisten stationiert.

    Auf mich wirkt das nicht „sicher“, sondern einschüchternd. Und ich bin mir sicher, das ist auch genau der Effekt, den die ganze Aktion auf das Viertel haben soll.

    Statt auf funktionierende Sozialarbeit setzt man in Dortmund eben auf Einschüchterung – noch viel wunderbarer zeigt sich das auch bei den Patrouillen der Pferdestaffel die es hier einige Zeit gab. Wen beschützen denn bitte Polizisten auf Pferden? Bevor die da runter sind, ist ein Verdächtiger doch längst geflitzt. Aber die Staatsmacht auf dem Rücken dieser majestetischen Tiere strahlt natürlich ein „Muckt nich auf, wir sind stärker“ aus.

    Genau wie die Willkür der sogenannten „Verdachtsunabhängigen Personenkontrollen“ der letzten Woche. Die sind zwar vielleicht verdachtsunabhängig, allerdings nicht unabhänig vom behördlichen Rassismus. Während ich und mein deutscher Freundeskreis nicht einmal auch nur zweifelnd angeschaut wurden, wird natürlich jeder nicht weiß-deutsch aussehende ordentlich gefilzt. Verdachtsunabhängig nennen es die einen – racial profiling die anderen.

    Die vergangenen Tage haben mir mal wieder gezeigt, was ich an der Nordstadt am wenigsten mag – eine ausufernde, unverschämte und mitunter völlig unverblümt menschenverachtend und rassistisch agierende Staatsmacht.

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